Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Vielbeachtete Wahl des Sozialdemokraten Eißnert in Offenbach, 5. Juli 1906
In Offenbach am Main wird der Sozialdemokrat Leonhard Eißnert (1866–1949) zum Beigeordneten gewählt, was in der Öffentlichkeit Aufsehen erregt. Eißnert, der bereits seit 1898 Stadtverordneter in Offenbach ist, wird damit zum ersten der Sozialdemokratischen Partei angehörenden ehrenamtlichen Beigeordneten in einer deutschen Großstadt. Obwohl die bürgerlichen Parteien erheblichen Widerstand äußern, bestätigt Großherzog Ernst Ludwig von Hessen (1868–1937) die Wahl Eißnerts am 10. Oktober 1906. Eißnert wird 1911 in den Landtag des Großherzogtums Hessen gewählt, ab 1919 ist er Abgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen. Sein Amt als ehrenamtlicher Beigeordneter im Magistrat der Stadt behält er bis zu seiner Wahl zum hauptamtlichen Beigeordneten im Jahr 1920. In der Spätphase der Republik bekleidet er von 1928 bis 1932 in Offenbach das Amt des Bürgermeisters.
(OV)
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 299
- Ruppel/Schlander, Offenbacher Regesten 1901–1989, S. 14
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 218
- Weiterführende Informationen
- Wikipedia: Leonhard Eißnert (eingesehen am 5.7.2022)
- Empfohlene Zitierweise
- „Vielbeachtete Wahl des Sozialdemokraten Eißnert in Offenbach, 5. Juli 1906“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/337> (Stand: 5.7.2022)