Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Rudolf Hoffmann, Briefe aus dem Weltkrieg 1914-1918

Abschnitt 5: 7.10.1914: Brief des Ludwig Dörr aus Weickartshain

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Erläuterung:
Siehe die Erläuterung zum Brief vom 12.September 1914.


7. Oktober 1914.

Am 12. September 60 Mark geschickt, am 2. Oktober 30 Mark. Hoffentlich wirft Du es gut brauchen können, und für mich hat es keinen Wert. Geld ist hier Nebensache, bekomme jeden Tag Geld, trotzdem verbrauche ich keins. Wenn man wirklich hier etwas haben will, kann man es nicht bekommen, ob man auch das Geld auf der Hand hat. Du wirst doch viel zu bezahlen haben, mehr als man hier weiß, Du wirst es schon an dem rechten Platz anwenden, darüber brauche ich mir gar keine Gedanken zu machen. Dafür kenne ich Dich schon, solange wir zusammen sind. Keine Kapitäler können wir nicht machen, wenn wir nur das bezahlen können, was wir müssen. Schreibe mir auch mal, ob Du Unterstützung bekommst, und wie viel — was wir wieder an Frucht auf dem Speicher haben, wo ich das Stroh und das Grummet hingetan habe. Ich habe heute viel Zeit und viel Papier, aber nicht viel zum Draufschreiben, wie es hier geht, kann man nicht alles auf Papier schreiben, alles mündlich, wenn ich wieder glücklich nach Hause komme. Aber es wird noch eine Zeitlang dauern.


Personen: Dörr, Ludwig
Orte: Weickartshain · Sold · Landwirtschaft
Sachbegriffe: Feldpost · Feldpostbriefe
Empfohlene Zitierweise: „Rudolf Hoffmann, Briefe aus dem Weltkrieg 1914-1918, Abschnitt 1: 7.10.1914: Brief des Ludwig Dörr aus Weickartshain“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/173-5> (aufgerufen am 26.04.2024)