Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Der Rennfahrer Stefan Bellof verunglückt tödlich, 1. September 1985

Der aus Gießen stammende junge Automobilrennfahrer Stefan Bellof (geb. 1957), dem viele eine große sportliche Karriere vorausgesagt haben, verunglückt bei einem Rennen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps (Ardennen) tödlich. Nach einer Kollision mit dem Wagen des Belgiers Jackie Ickx (geb. 1945) wird Bellof mit hoher Geschwindigkeit gegen die Leitplanke geschleudert.¹ Der Formel- 1-Rennfahrer stirbt noch während des Aufpralls, Reanimierungsversuche schlagen fehl. Das 1000-Kilometer-Rennen in Spa wird daraufhin abgebrochen.

Stefan Bellof war gelernter Karosseriebauer und wurde 1980 deutscher Kart-Meister und Gewinner der Formel-Ford-Meisterschaft. Im Jahr darauf wurde er in das Maurer-Formel 2-Team aufgenommen. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er ab 1982 mit Formel 2-Siegen in Silverstone und und Hockenheim. Der Gießener war der erste Fahrer überhaupt, der seine ersten beiden Rennen in dieser Klasse gewinnen konnte. Seinen größten Erfolg feierte Bellof 1984 mit dem Gewinn der Langstrecken-WM auf Porsche.² An der Beisetzungszeremonie am 10. September in der Johanneskirche in Gießen nehmen einige bekannte Rennfahrer und Teamkollegen teil. Gießens Oberbürgermeister Hans Görnert, ADAC-Sportpräsident Wilhelm Lyding und Porsche-Rennleiter Manfred Jantke würdigen unter großer öffentlicher Anteilnahme die sportlichen Erfolge des ersten deutschen Langstreckenmeisters.³
(NT)

1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.9.1985, S. 1: Stefan Bellof in Spa tödlich verunglückt. ↑
2. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2.9.1985, S. 21: 1000-Kilometer-Rennen von Spa-Francorchamps abgebrochen: Der 27 Jahre alte Stefan Bellof tödlich verunglückt Nach einer Kollision in die Leitplanke gerast. ↑
3. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.9.1985, S. 34: Stefan Bellof beigesetzt. ↑