Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg
Todenhausen
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Wüstung · 302 m über NN
Gemarkung Wolfhagen, Gemeinde Wolfhagen, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
14,5 km südöstlich von Wolfhagen
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Lage und Verkehrslage:
An der Gemarkungsgrenze in der gleichnamigen Flur Todenhausen (hier mittig lokalisiert). Ferner Flurbezeichnungen Am Todenhäuser Sande und Todenhäuser Wiesen. Zu beachten ist im Kontext der Dorfkirche auch der nahe westlich gelegene Glockenborn.
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Ersterwähnung:
1074
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Letzterwähnung:
1422
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Zum gleichnamigen Ort bei Kassel vgl. Todenhausen
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Historische Namensformen:
- Doddonhusun, in (968-969) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses Nr. 313, S. 134, vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 313]
- Dodenhusen, in (976-979) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses Nr. 372, S. 141, vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 257-258]
- Dodenhusun, in (1081) [Fälschungen um 1100 HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 585 und HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 586. Druck UB Mainz 1, S. 253-258, Nr. 358]
- Dǒdenhusen, in (1123) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 591; Druck: Mainzer Urkundenbuch 1, S. 417-420, Nr. 514]
- Tůtenhůsen, in (1154/59) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 599; Druck: UB Mainz 2,1, S. 440-441, Nr. 243]
- Dodenhusen, in (1206) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 97-98, Nr. 208. Unklar, ob auf Todenhausen zu beziehen]
- Dodenhusen, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 104]
- Dothenhusen, in (1231) [Westfälisches Urkundenbuch 5,1: Papsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304, S. 170-172, Nr. 367. Unklar, ob auf Todenhausen zu beziehen]
- Tudenhusen, in (1253) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 36]
- Tudenhusen, in (1310) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 104]
- Thodinhusin (1361)
- Todeshusen (1424 und 1435) [Fritzlarer Kellereiregister]
- Thodenhusen (1442)
- Todtenhausen (Wüstung) (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 1]
- Todtenhausen (1926) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 469]
- Todenhausen (2007) [Flur- und Wüstungsname]
- Dudinhusen [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 541]
- Düdenhusen [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 541]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1253)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3513576, 5685629
UTM: 32 U 513497 5683795
WGS84: 51.305305° N, 9.193617° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63302810031
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Einwohnerstatistik:
- 1422: wüst (UA Hasungen)
- 1437: wüst (GR Weidelberg)
- 1448: wüst (GR Balhorn)
- Verfassung ↑
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Altkreis:
Wolfhagen
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Herrschaft:
1448 verzichten Reinhard von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen nach der erneuten Niederlage gegen den Landgrafen von Hessen und den Erzbischof von Mainz auf die Weidelsburg und den Großteil ihrer Güter, u.a. auf die Wüstung Todtenhausen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Im 10. Jahrhundert hatte das Kloster Corvey Besitz zu Dodenhusen. Es lässt sich aber nicht festzustellen, welches Todenhausen gemeint ist.
- 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen von dem Ministerialen Burckhard fünf Hufen in Todenhausen und stiftet sie seinem Kloster als Seelgerät.
- 1206 bestätigt Papst Innozenz III. dem Kloster Werbe seinen Besitz u.a. in Todenhausen, 1231 bestätigt Papst Gregor IX. dem Kloster Werbe den Besitz von anderthalb Mansen in Todenhausen. Unklar ist, auf welches Todenhausen sich die Quellen beziehen. Die umliegend genannten Orte Bründersen und Immenhausen machen eine Zuweisung auf dieses Todenhausen wahrscheinlich.
- Das hier behandelte Todenhausen war schon 1437 wüst, als Hessen die von Dalwigk und von Hertingshausen damit belehnten (GR Weidelberg).
- 1448 traten diese die Wüstung wieder an Hessen ab (GR Balhorn).
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Zehntverhältnisse:
1209, 1253 und 1310 hat das Petersstift Fritzlar Zehnteinkünfte in Todtenhausen
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1124 erhielt Kloster Hasungen von Mainz die von den Eltern des damaligen Presbyters Albrant gestiftete Kirche (Dobenecker 1, 1189).
- 1240: plebanus.
- 1355: Pfarrei (UA Hasungen).
- 1422 war das Dorf wüst und die Kirchenglocke im Besitz der Stadt Wolfhagen (UA Hasungen).
- Heute findet man nahe westlich der Wüstung noch den Glockenborn.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Schützeberg
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Doddenheuser Mühle (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 541).
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 176
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 469 (Todtenhausen)
- Höhle, Ortschaften in Waldeck, S. 252, Nr. 15
- Zitierweise ↑
- „Todenhausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2627> (Stand: 29.10.2021)