Regesten der Landgrafen von Hessen

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1485 September 3

Wilhelm I. schenkt neue Inseln in der Werra Eschwege

Regest-Nr. 4665

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Marburg, 17e Ortsrepertorium Eschwege, Nr. 132.
Abschriften:	Staatsarchiv Marburg, Kopiar 11, Nr. 115, Bl. 278.
Drucke:	Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 207 f. Nr. 214; Schmincke, Eschwege, S 271 f. (Auszug).
Regesten:	Demandt, Regesten Kopiare 1, S. 523, Nr. 1309.

Regest

[Kassel. -] Landgraf Wilhelm [I.] der Ältere bekundet für sich und seinen Bruder Wilhelm, daß bei den großen Überschwemmungen, die sich vor kurzem in vielen Ländern ereigneten, die Werra ebenfalls das Land überflutet, ihre staden zerbrochen und neue Plätze und Inseln geschaffen hat. Der Rat der Stadt Eschwege hat den Landgrafen gebeten, ihm diese neuen Plätze und Inseln zu überlassen, damit er sie zum gemeinen Nutzen der Stadt verwenden kann. Der Landgraf entspricht dieser Bitte.
Siegel des Ausstellers.
Kassel am sonnabind naich sant Egidii tage 1485.

Originaltext

Wir Wilhelm der elder von Gottes gnaden landtgrave zu Hessen, grave zu Ziegenhayn undt zu Nydda, thun kundt uffentlich an dißem brieve und bekennen als der eldste fürst zu Hessen für uns, den hochgebornen fürsten unsern lieben bruder herrn Wilhelm, auch landtgraven zu Hessen, und unser beider erben gein allermennigklichen: Als in der nechstvergangen gemeinen wasserflut, die sich in vielen landen allenthalben scheddelich begeben gehapt, das wasser die Werre ihren gemeinen fluß uberfludet, ihrn staden zubrochen und einen andren gang gewunnen hat, darvon nuhn ettliche nuwe platze und werde wurden, und wir umb gebnedigung des gemeinen nutzes unser stadt Eschewege mit flißiger bethe ersucht sin, solche nuwe platze und werde wurden, und wir umb begnedigung des gemeinen nutzes unser stadt Eschewege mit flißiger bethe ersucht sin, solche nuwe platze und werde, was der alßo itzt fur augen legen und auch zukunftiglich villicht mehr oben oder unden der stadt Eschewege in ihrer marck durch den fluß der Werre werden muchten, zu verhengen, zuzulassen und auch zu verhelfen, daß sich der raht daßelbst des zu gemeinen nutze und frommen der stadt Eschwege underwinden und damidde bequemlich und zum besten handlen muge, so haben wir solche mugeliche bethe auch die nohtturft unser gnanten stadt angesehen und darumb von besondern gnaden und zu furderung des gemeinen nutzs zugelassen, zulassen und verhangen auch in und mit kraft diß brieves, daß sich unser lieben getruwen, der raht unser stadt Eschewege, der zu zeiten ist und sein wirdt, solcher obgeruhrten pletze und werde, itzt fur augen und villicht zukünftig worden, annemen, underwinden und des nach dem besten zu gute und frommen unser stadt Eschewege gebruchen mugen und sollen, das wir, der genant unser lieber bruder und unser erben ihne darzu helfen, sie auch darbey zu jederzeit, so ihne das notturft sein wurde, handthaben wullen, alles ungeverlich und sunder argelist. Und des zu urkundt so han wir unser ingesigel als der eldst fürst zu Hessen hirunden an dißen brieff wissentlich thun hengken.
Geben zu Cassel, am sonnabendt nach Egidii tage anno domini millesimo quadringentesimo octuagesimo quinto.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Regesten 2.1

Original

Eckard, Eschwege

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 4665 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/4665> (Stand: 01.05.2024)