Regesten der Landgrafen von Hessen

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1390 März 6

Eckhard von Felsberg erhält den Hof in Hambach als Kaufunger Lehen

Regest-Nr. 11377

Überlieferung

Ausfertigung:	Stadtarchiv Kaufungen. Original in zwei Ausfertigungen, beide Pergament, anscheinend von gleicher Hand. Druck nach !, B fleckig, Schrift blasser. Die fünf braunen Siegel sind in beiden Ausfertigungen die Gleichen: 1) spitzoval, 48/34 mm, unter Baldachin sitzende Äbtissin mit Palmzweig und Buch, zu ihren Füßen geteilter Schild, oben schreitender Löwe, unten damasciert, Umschrift: S. MARGARETE ABBATISSE ECCLESIE KUFUNGENSIS; 2) des Kaufunger Kapitels; 3) Eckhards von Felsberg; 4) rund, 30 mm, im Vierpaß schräggestellter, dreieckiger Schild mit springendem Wolf, auf der Schildecke Helm mit zwei Flügeln, über welchen wachsender Wolf, Umschrift: S. TILE WOLFF DE GUDBURG; 5) rund, 30 mm, im Vierpaß schrägstehender, dreieckiger, gespaltener Schild, rechts gespaltener Adler, links zwei waagrechte Balken, auf der Schildecke Helm mit zwei Flügeln, Umschrift: S. FRIDERICI DE HERTINGISHUSEN.
Drucke:	UB Kaufungen, S. 277-280 Nr. 279.
Regesten:	UB Kaufungen, S. 277 Nr. 279.

Regest

Äbtissin Margarethe und Pröpstin Johanna vom Stein belehnen den Ritter Eckhard von Felsberg von neuem mit ihrem Hofe Hambach, nachdem das dagegen bestehende Hindernis durch Landgraf Hermann zu Hessen gehoben war.

Originaltext

Wir von Gods gnadin Margareta eptissche, Johanna vom Steyne probisten von des capittels wein, sint der andirn juncfrouwin nicht me inheymisch sin des stiftes des heiligin cruczis zcu Couffungen, bekennen vor uns und alle unser nakummendin ewiclich in unserme stifte, daz wir unsern hob Haynbach mit al siner zugehorunge, der etswanne was des gestrengin hern Eckehards von Velsperg ritters und syner rechtin erbin und von uns eyner eptisschen zcu lene rurit mit al dem, daz her ouch hat zcu Walberg in dorfe und in dorfmarke und ouch zcu Rechfeld, und als der vorgnante hob alleyne mit syner zcugehorunge von yme hern Eckeharde und synen erben an uns und unsern stift in eiginschaft kummen ist mit wesselunge unsis vorwerkis zcu Herlershusin, czinse, rente und gulde daselbis, zcu Wumna, Sigiln und Heynechin, als dy briebe darobbir sprechin, dy darobbir undir uns, yme und synen erben gegeben und besigilt sin nach rade des hochgebornen fursten junchern Hermans lantgreben zcu Hessin mit den andern undirteidingsludin, der sigil ouch darane hangin und synt, darnach virbriebit ist dem egenanten hochgeboren furstin von unserme egnanten stifte, nicht widdirkummen solle an den egnanten hern Eckeharde und syne erben. Ydoch so hat her behaldin dy gunst und willen by dem egenanten furstin mit hulfe und rade der gestrengin hern Craftis von Fornhusin ritters, Henrichs Schenkin, Cunen von Rodinhusin und andirs erbern lude, dy daby gewest sin, daz der hochgeboren vorgenant furste juncher Herman lantgrebe zcu Hessin stadit, gan und gude wille ist ,daz der egnante hob zcu Hessin mit siner zcugehorunge widderkumme zcu eigintschaf in lenrechtis wise an den egnanten hern Eckeharde und syne erben, also als her daz geschreben hat in syme uffin besigiltin briebe, der von worte zcu worte sted alsus:
Unsern fruntlichin gruz vor. Erwerdige frouwe Margareta eptissche zcu Coufungen. Uns hat her Eghard von Felsperg geseid, wie her gerne mit uch obberkummen wolde umme Haynbach. Solt ir wißen, wie ir des mit yme obberkummet, daz ist unser wille. Gegeben zcu Cassel an montage vor Purificacionis Marie udir unserme sigel, anno Domini m°.ccc°.nonagesimo.
Des folgin wir nu und stadin hern Egharde vorgenant und synen rechtin erben, daz sye an Haynbach widderkummen umme dy gulde, dy sy uns davor eygenen geben und virschriben und der vorczien und unsern stift in dy eigintschaff seczin mit namen, als sy hirna geschreben sten: dry scheffil weizis, drittehalb virteil korns, drittehalb virteil habern, andirhalbe gans, dry hunre uff Michaelis, andirhalb hun zcu vasnacht, achtehalb schilling hellere zcu bede, eynen schilling phennige zcu opphirgelde, andirhalb schog eigere. Dit gibit Sifrid Virngelin. Vortane Herman und Henrich Eckehardis von irme gude, daz irs vater waz, czwei virteil weßis, vier vierteil korns, vier virteil habern, zcwo gense, vir hunre Michahelis, zcwei hunre zcu fasnacht, achczen phenge zcu oppergelde und zcwei hunre zcu fasnacht, achczen phenge zcu oppergelde und zcwei schog eigere.Vortme der obirste molner von eyner halbin hube eynen scheffil weßis, eyn virteil korns, eyn virteil haberb, eyn hun Michahelis, eyn halb hun zcu vasnacht, eyne halbe gans, drittehalb schilling hellere zcu bede, funf phenninge zcu oppergelde. Vortme von gude, daz da was Loczin Folkenandis, czwei virteil weßis, vier virteil korns, vier virteil habern, eyn phund heller zcu bede, zcwo gense, vier hunre Michahelis, zcwei zcu fasnacht, achczen phenninge zcu oppergelde und czwei schok eigere. Von dissen guden hat men daz turste houbit, erberecht zcu beseczinde und zcu entseczinde und allen dinst, der davon geschen mochte. Des vorcziet her Eckehard vor sich und syne rechtin erben und darzcu dry virteil ewigir habirgulde, dy her hat zcu Wickenrade. Und sal her und syne erbin unsir gud und lude truweliche schurn und schuczen, truweliche vorteidigin, wo si ez vormogin, als sy daz bilche thun. Und soln obbiralde briebe in alle irer mogede und macht bliben, als daz ouch sted in den brieben der virwesselunge, und soln dy selbin briebe ouch behaldin ydermanne zcu gude, ob ez noid were. Doch soln wir undir eynander obbiral uns nach dissen lestin briebin rechtin und han des zcu kuntschaff unsir sigile der eptie und capittels an dissen brieb laßin henkin. Und ich Eckehard von Felsperg ritter vorgenant bekenne vor mich und alle myne erben alle disser vorgeschrebin artikele und rede, dy stede und veste zcu haldene, und han ouch des myn ingesigil hiran gehangin und darczu gebedin mit mer besigiln dy gestrengin lude Tilen Wolfe und Frederiche von Hertingishusen zcu disser zcid amptlude zcu Cassel, des wir Tile und Frederich izcunt genant bekenne, daz wir umme bede willen hern Eckehardis vorgenant unsir ingesigele vor yn und syne erben zcu kuntschaff han laßin henkin an dissen brieb.Gegeben nach Christi gebord tusint jar dryhundirt, in dem nunczigistin jare, an dem suntage vor metfastin, als men singit Oculi mei semper ad Domium.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

UB Kaufungen

Original

UB Kaufungenq

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 11377 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11377> (Stand: 28.04.2024)