Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Zweiter deutscher Sänger-Wettstreit in Frankfurt, 3.-6. Juni 1903
In Frankfurt am Main findet der zweite deutsche Sänger-Wettstreit statt, an dem etwa 1.700 Sänger teilnehmen. Auch das Kaiserpaar kommt dazu in die Stadt. Frankfurt hat dazu an der Forsthaus-Straße eine Festhalle mit Kaiser-Loge errichten lassen und deckt mit der Zeichnung von Logen im Wert von 1.000 bis 5.000 Reichsmark einen erheblichen Teil der Kosten des Sängerfestes.
In seiner Ansprache hebt Wilhelm II. am 4. Juni im Bürgersaal des Rathauses die soziale Politik der Stadt hervor und verleiht Oberbürgermeister Dr. Franz Adickes (1846–1915) den „Wilhelmsorden, an der Kette tragbar“. Da es schon lange Zeit der Wunsch der Stadt gewesen sei, die Zusammengehörigkeit der Stadt mit der Garnison deutlich zu machen, so Kaiser Wilhelm II. in seiner Rede, verleiht er dem 2. Hessischen Feldartillerieregiment Nr. 63 den Namen „Frankfurt“.
Die Frankfurter Zeitung weist im Unterschied zu den Lobreden des Kaisers kritisch darauf hin, dass die genannten sozialen Leistungen der Stadt „einer weit früheren Periode zuzuschreiben seien, in der sich die kommunale Wohlfahrt auf einer weitgehenden Freiheit aufbaute“ (Kramer) und zielt damit auf die Zeit vor 1866, als Frankfurt noch nicht preußisch war.
(OV)
- Belege
- Eckhart G. Franz (Hrsg.), Die Chronik Hessens, Dortmund 1991, S. 293
- Krause (Hrsg.), Frankfurt-Chronik, 3. Aufl., Frankfurt am Main 1987, S. 380
- Schulthess' europäischer Geschichtskalender, 1903, S. 99-102
- Empfohlene Zitierweise
- „Zweiter deutscher Sänger-Wettstreit in Frankfurt, 3.-6. Juni 1903“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/2582> (Stand: 26.11.2022)