Historisches Ortslexikon
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- 5818 Frankfurt a. M. Ost
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 106. Bergen
[Umgegend von Frankfurt] ca. 1865 [Blatt Rödelheim nach 1865] – 2. Offenbach-Frankfurt
Fechenheim
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Stadtteil · 105 m über NN
Gemarkung Frankfurt-Fechenheim, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
6,5 km nordöstlich von Frankfurt am Main
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Lage und Verkehrslage:
Siedlung im Mainbogen mit altem Ortskern am Fluß und zwei Kirchen in zentraler Lage. Im Westen Industrieanlagen und Gewerbegebiete.
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Ersterwähnung:
881
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Historische Namensformen:
- Uechenheim (881) [unecht, MGH Diplomata dt. Karolinger 2, Karl III. : Kehr, Nr. 180, S. 297-299]
- Uuechenheim (977) [MGH Diplomata Könige 2,1, Otto II. : Sickel, Nr. 152, S. 170-173 = Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 46, S. 27-28]
- Vechenheim (1177-1189) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 116, S. 91-92, Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, Cap. XX A, S. 342-344]
- Vechenheim (1236) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 111, S. 57]
- Vechenheim (1242) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 126, S. 63-64]
- Vechinheim (1257) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 321, S. 234-235]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (881)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3483350, 5554075
UTM: 32 U 483282 5552293
WGS84: 50.122644° N, 8.766128° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
412000350
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Frühere Ortskennziffer:
412000835
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 711, davon 406 Acker (= 57.10 %), 77 Wiesen (= 10.83 %), 138 Holzungen (= 19.41 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1632: 46 Haushalte
- 1753: 104 Haushalte und 1 Jude (zusammen 527 Personen)
- 1812: 147 Feuerstellen, 906 Seelen
- 1834: 1228
- 1840: 1257
- 1846: 1359
- 1852: 1463
- 1858: 1486
- 1864: 1672
- 1871: 2027
- 1875: 2273
- 1885: 2635, davon 2301 evangelisch (= 87.32 %), 309 katholisch (= 11.73 %), 24 Juden (= 0.91 %), 1 andere (= 0.04 %)
- 1895: 4359
- 1905: 7645
- 1910: 8524
- 1925: 9623
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1303: "Grafschaft" Bornheimer Berg (explizit belegt erst Mitte 15. Jh.)
- 1736: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bornheimerberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Bergen (Bornheimerberg)
- 1803: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bergen
- 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bergen (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bergen
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bergen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Hanau
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Hanau
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hanau
- 1928: Stadtkreis Frankfurt am Main
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
- 1952: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Frankfurt am Main
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Altkreis:
Frankfurt am Main, Stadt
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Gericht:
- 1303: Reichsgericht Bornheimerberg
- 1822: Justizamt Bergen
- 1867: Amtsgericht Bergen-Enkheim
- 1930: Amtsgericht Frankfurt am Main
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.4.1928 Eingliederung in den Stadtkreis Frankfurt am Main.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 977 bestätigte König Otto II. auf Bitte des Mainzer Erzbischofs Willigis der königlichen Salvatorskapelle zu Frankfurt die von König Karl dem Dicken am 2. Dezember 862 gemachten und namentlich aufgezählten Schenkungen, wozu die Kirche in Fechenheim mit dem Zehnten gehörte. Das Stift hat zwischen 882 und 977 die Kirche vielleicht aus Reichsgut erworben und besaß nun den entsprechenden Rechtstitel. 1242 bestätigt König Konrad IV. einen von den Frankfurter Bürgern Johann Goldstein und dem verstorbenen Ulrich Lange über das von ihnen für 100 Mark erkaufte Dorf Fechenheim geschlossenen Vertrag. 1255 überträgt Gerhard, Propst in Frankfurt, dem Kapitel des Bartholomäusstifts die zu seiner Propstei gehörige Kapelle zu Fechenheim, um aus deren Einkünften die Ämter eines Scholasters und eines Kantors zu dotieren. 1275 erhält Werner von Falkenstein bei einer Erbteilung in der Dreieich die Hörigen zu Fechenheim. 1328 hatte der Frankfurter Bürger Hanneman von Speyer das Gericht Fechenheim vom Kloster Arnsburg gelöst und sicherte diesem das Vorkaufsrecht zu. 1386 belehnte der König die von Speyer mit dem Dorf. 1412 besaßen es die von Speyer und die Weiß gemeinsam. 1473 und 1484 erwarb der Graf von Hanau das Dorf von beiden Familien und wurde 1484 vom König mit dem Gericht belehnt. Die dem Grafen von Hanau zustehende Landesherrschaft ging 1736 durch Erbschaft an Hessen-Kassel über.
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Zehntverhältnisse:
Kaiser Otto II. bestätigt auf Bitte des Mainzer Erzbischofs Willigis der königlichen Salvatorskapelle zu Frankfurt die von König Karl dem Dicken am 2. Dezember 862 gemachten und namentlich aufgezählten Schenkungen, wozu die Kirche in Fechenheim mit dem Zehnten gehört. 1236 verkauft Conrad von Dornburg dem Kloster Arnsburg den großen und kleinen Zehnten zu Fechenheim. 1265 kam es zum Streit zwischen dem Kloster und dem Stift um den Novalzehnten zu Fechenheim.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Zwischen 881 und 977: Kirche
- 1257: Kapelle
- 1327: Pleban
- 1771/72: Evangelische Melanchton-Kirche, 1907 erneuert
- 1896: Errichtung der katholischen Herz-Jesu-Kirche
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Patrozinien:
- Philippus; Jacobus der Jüngere (minoris) [1257]
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Pfarrzugehörigkeit:
Um 1395 Pfarrei
1565-1719 Filial von Rumpenheim, danach eigenständige Pfarrei
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Patronat:
Ursprünglich gehörte das Patronatsrecht dem Stift St. Bartholomäus. 1255 übertrug der Propst Gerhard von Eppstein dem Kapitel die Kollatur als Dotation für die Dignitäten des Scholasters und Kantors.
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Diakonische Einrichtung:
Seit 1895 Gemeindestation, eine Schwester für die Gemeinde, weitere zwei für Station in Fabrik Cassala&Comp aus Frankfurter Mutterhaus; Leitung durch Pfarrer; Betreuung Jungfrauenverein nach Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Peter Talenus 1565-1567, Pfarrer in Rumpenheim, eingesetzt vom Landesherrn, nachdem das Bartholomäusstift keinen evangelischen Prediger einsetzte.
Reformierter Bekenntniswechsel
Neben der reformierten Gemeinde bestand eine lutherische, die 1672 einen eigenen Pfarrer erhielt.
Seit 1821 unierte Pfarrei.
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Kirchliche Mittelbehörden:
Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von St. Bartholomäus in Frankfurt
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Juden:
Fechenheim ist der Berger Gemeinde angeschlossen
Statistik: 1835: 15; 1861: 22; 1905: 36 (hier mit Enkheim); 1910: 170; 1925: 148; 1930: 146
Synagoge in Bergen wird vermutlich bis 1914 mitgenutzt; ab 1917 Offenbacher Synagoge, obwohl Fechenheim immer noch offiziell Bergen angehörig ist.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 Volksschulen mit 31 Stellen
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
1870: Gründung der Casella Farbwerke (Anilinfarbenfabrik) von Leo Gans
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 136
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 94
- Schwind, Grafschaft Bornheimer Berg
- Becker, Gericht Bornheimer Berg
- Kellner, St. Bartholomäus, S. 23
- Löffler, Herren von Falkenstein, Bd. 1 S. 275
- Keunecke, Münzenberger, S. 285-286
- Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main, S. 502-513
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 127f.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 65
- Zitierweise ↑
- „Fechenheim, Stadt Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/11731> (Stand: 10.12.2022)