Landgraf Heinrich II. verkauft Reichenbach an den Deutschen Orden

Regest-Nr. 10868

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise

Überlieferung

Ausfertigung:	Staatsarchiv Marburg, Deutschorden. Pergament, Siegel 1) Reitersiegel des Landgrafen Heinrich, zerbrochen; 2) rund, Schild, worin der Löwe, mit Helm und Kleinod. Umschrift: S OTTON PROABNEPOT BTE ELYZABETH; Staatsarchiv Marburg.
Drucke:	Feder, Ungrund, Nr. 212; Feder, Unterricht, Nr. 83 (unvollständig).
Regesten:	Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Neudruck, S. 595-597 Nr. 898.

Regest

Landgraf Heinrich von Hessen und Otto sein Sohn verkaufen wiederkäuflich dem Deutschen Hause zu Marburg Burg Reichenbach, Stadt Lichtenau mit dem Zehnten und Velmeden.

Originaltext

Wir Heinrich von gots gnadin lantgrebe tzů Hessin und wir Otte sin sůn bekennin vor uns und unse erbin offinberlichin an disem geinwortegin bri^efe und tun kunt allin lu^edin, die yn sehin odir horin lesin, daz wir den ersamin geistlichin lu^edin dem commendu^ere und den bru^ederen des Tutschin ordins des husis tzů Marpurg vorcouft habin unse burg Rychinbach, Lychtenowe unse stad und den cehindin vor der selbin stad, Vylmede und anders alle unse dorfere und gůd, lu^ede und gerichte, die tzů den selbin huse und stad gehorin, mit allir hande rechte und ere, als wir sie biz her gehat und beseßin habin, an holcze, an velde, an ackeren, an waßere, an weide, an gu^ede, an cynsin, und mit allirhande slachte nůtze, wie daz genant si, als dar tzů geho^erit, vor tusint mark lotegis silbirs, des achte hundirt mark sin Mu^elhusich gewichte und were, und tzwei hundirt mark, y^e sez und vumftzig ku^enegis turnose vor die mark, eygintlichin tzů besitzene ane allirleye hindirsal und gedrang unsir und unsir erbin. Und habin gereth mit dem vorgenantin commeture und den bru^ederen, tzů wilchir tzit wir odir unse erbin sie bidin, daz sie uns diese vorgenantin burg und stad und do^erfere, als hie vorgeschri^ebin ist, wider tzu^e koufe gebin umme tusint mark lotegis silbers, gewichtis und were als vor geschri^ebin sted, daz sollin sie tůn durch unse bede ane widersprache, und wanne wir sie der tusint marke lotegis silbers der vorgenantin gewichte und were gentzlichin und tegerlichin betzalit hettin, so sollin sie diese vorgenantin burg und stad und dorfere und mit alle dem, daz dar tzů gehorit, als da vor geschri^ebin ist, uns odir unsin erbin wider antwortin ane vortzog und allirleye widersprache. Ez ist ouch gereth, geschee dem vorgenantin commentu^ere und den bru^ederen kein ungelucke tzů disin sloßin vorgenant, des god nicht enwolle, also daz yr kein von unseren odir yrin vigindin verlorin wu^erdin, daz solle wir odir unse erbin an dem vorgenantin commedure und bru^ederen odir an dem huse tzů Marpurg odir an yrme ordin odir an keime des ordins gu^ede in keiner hande wise nummer gerechin noch gevorderen, wan wir sollin sie lazin sitzin in dem gu^ede, daz tzů disin vorgenantin sloßin horit, als hier vorgeschri^ebin ist, also lange biz daz wir odir unse erbin sie betzalit hettin des vorgenantin geldis, als da vorgeschri^ebin ist. Wir sollin ouch diese vorgenantin slos und dorfere und allis daz dar tzů gehorit, verteydingin und beschirmin glichir wijs als unsir eygin land, gu^ed und lu^ete. Geschee ouch, daz diese vorgenantin commeture und bru^edere waz bůwunge durch not willin tedin ku^entlichin an disir vorgenantin burg, daz solle wir yn geldin nach gu^eder rechenunge, wanne wir diese vorgenantin slos wider von yn keufin. Me ist geteydingit, daz wir die vorgenantin den commetu^er und die bru^eder nicht me bidin odir yn tzů můdin sollin, daz sie uns mer geldis lihin odir tůn uffe die vorgenantin slos. Ouch waz nůtzes die vorgenantin commetu^er und die bru^eder habin mu^egin von den dorferen, gerichtin und gu^edin, die tzů den vorgenantin sloßin gehorin, biz an die tzi^et, daz wir oder unse erbin sie wider von yn keufin vor daz vorgenante gelt, des solle wir yn wol gunnin und wir ensollin sie nummer dar umme beteydingin mit geistlichim gerichte odir mit werntlichem. Alle diese vorgeschri^ebenin stu^ecke hain wir den commentu^er vorgenant und sinen bru^ederen in gu^edin truwin gelobit vor uns und unse erbin stede und veste tzů haldene und gebin yn des disin bri^ef mit unsin insigelin, die her ane gehangin sin, vestlichin besigelt. Nach gots geburt drutzen hundert jar in dem vi^er und vumftzegistem jare, uf die nehistin mittewochin nach dem tzwelftin tage.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Otto der Schütz

Weitere Orte

Marburg, Deutscher Orden · Reichenbach, Burg · Lichtenau, Zehnte · Lichtenau, Stadt · Velmeden · Mühlhausen, Währung

Sachbegriffe

Söhne · Rückkaufrechte · Deutscher Orden · Burgen, Verkauf von · Zehnte · Verkäufe · Währungen, Mühlhäuser

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Wyss, UB Deutscher Orden 2

Original

Wyss, UB Deutscher Orden 2

Zitierweise

Landgrafen-Regesten online Nr. 10868 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10868> (Stand: 01.05.2024)