Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 4. Biedenkopf
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 48. Treisbach / 59. Caldern
Weitershausen
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Stadtteil · 258 m über NN
Gemeinde Gladenbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
ca. 10 km westlich Marburg
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit komplexem Grundriss in Tallage an der Einmündung des Krebsbachs in die Ohe. Geschlossener Ortskern im Westen. Im Nordosten lockere, lineare Gehöftanordnung beiderseits der Straße Dilschhausen-Diedenshausen. Straße Sinkershausen-Nesselbrunn führt durch den südlichen Ortsbereich.
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Ersterwähnung:
1223
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Historische Namensformen:
- Witerhusen, de (1223) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 25-26, Nr. 29]
- Widereshusen, de (1238)
- Werschausen, in (1318) [Abschrift 16. Jahrhundert HHStAW Bestand 170 II Nr. 1318]
- Wytirshusen, von (1331)
- Wieterhusen, von (1362)
- Weitershausen (1577)
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Bezeichnung der Siedlung:
- dorf 1335 (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1I Nr. 612)
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Umlegung der Flur:
1937/40.
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Älteste Gemarkungskarte:
Älteste Gemarkungskarte: 1719
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3473878, 5630553
UTM: 32 U 473814 5628741
WGS84: 50.809807° N, 8.628337° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534010150
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 758 stellbares Land, 126 Wiesen, 32 Gärten, 88 Triesche, 381/2 Wald. 1885 (Hektar): 389, davon 209 Ackerl., 66 Wiesen, 95 Holz. 1961 (Hektar): 404, davon 96 Wald.
- 1885 (Hektar): 389, davon 209 Acker (= 53.73 %), 66 Wiesen (= 16.97 %), 95 Holzungen (= 24.42 %)
- 1961 (Hektar): 404, davon 96 Wald (= 23.76 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 17, 1630: 16 hausgesessene 1681: 21 hausgesesseneMannsch. 1747: 128, 1838: 150, 1885: 163, 1925: 162, 1939: 154, 1950: 227, 1961: 166 Einwohner - 1861: alle Einwohner evangelisch-luth. 1961: 158 evangelisch, 8 römisch-katholischEinwohner - 1630: 5 dreispänn., 4 zweispänn., 1 einspänn.Ackerleute, 6 Einläuftige 1747: 5 Schmiede, 4 Leineweber, 2 Schneider, 1 Schreiner, 1 Wagner, 1 Maurer, 1 Wirt, 1 Müller, 5 Spielleute, 1 Tagelöhner, 2 Tagelöhnerinnen, 1 Strick- und Nähern. 1838 (Familien): 12 Ackerbau, 8 Gewerbe, 4 Tagelöhner 16 nutzungsberechtigte, 8 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 75 Land- und Forstwirtschaft, 20 Produzierendes Gewerbe, 8 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1885: 163, davon 163 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 166, davon 158 evangelisch (= 95.18 %), 8 katholisch (= 4.82 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Um 1400 und später: Gericht Reizberg. 1565: Gerichtstuhl W. im Gericht Reizberg.
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Marburg
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Gericht:
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
- 1565 und später bildete W. zusammen mit Nesselbrunn, dem Niederhof sowie der reizberg. Hälfte von Dilschhausen einen eigenen Gerichtstuhl im Gericht Reizberg, der viell. aus einer ehm. feld. Vogtei hervorgegangen ist. - Die seit dem 14. Jahrhundert überlieferte Vogtei W. ist 1358 zu einem Teil nass. Lehen der von Linne, 1395 der von Buchenau und 1492 der von Dernbach (jew. verknüpft mit dem Patronat der Kirche); der andere Teil der Vogtei ist 1419 und 1481 fuld. Lehen der Döring
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.7.1974 wurde Weitershausen im Zuge der hessischen Gebietsreform der neu gebildeten Stadtgemeinde Gladenbach als Stadtteil eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1335 sind die von W. und von Sichertshausen am Ort begütert, 1429 die von Fleckenbühl. - 1429 verpfänden die von Breidenbach genannt Breidenstein dem Spital zu Biedenkopf einen Hof. - 1494 verfügt der Landgraf über 6 dienstbare Pflüge. - Vor 1528 hat Kloster Caldern einen Hof in W. - Der Zehnte ist 1344 falkenstein. Lehen der von W.
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Zehntverhältnisse:
1318 bekennen die von Weitershausen, daß sie an ihren Verwandten Eberhard Döring von Biedenkopf ihre Zehntanteile u.a. zu Weitershausen verkauft haben.
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Ortsadel:
1223-1840
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- plebanus 1238 (Klosterareh. III Nr. 3).
- Pfarrkirche
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Pfarrzugehörigkeit:
eingepfarrt sind 1577 und später die reizberg. Hälfte von Dilschhausen und Nesselbrunn. Seit 1816 ist auch die andere, zum Gericht Caldern gehörige Hälfte von Dilschhausen nach W. eingepfarrt; Dilschhausen seit 1856 Filiale von W.
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Patronat:
1395 und 1428 nass. Lehen der von Linne, die den Patronat von den Krieg von Buchenau geerbt hatten; 1492 nass. Lehen der von Dernbach. 1469 verpfändet Otto von W. den Kirchsatz an die Schenken zu Schweinsberg, die 1577 präsentieren.
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Daniel Weigel 1528
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Oberweimar. Dekanat Amöneburg
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 334-335
- Zitierweise ↑
- „Weitershausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9390> (Stand: 2.4.2024)