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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 31. Felsberg
Gerichtsstätten
Gerichtsplatz in Hilgershausen (Felsberg)

Weitere Informationen

Hilgershausen

Stadtteil · 270 m über NN
Gemeinde Felsberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6 km südwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung auf einem Hochplateau zwischen Eder- und Fuldatal nördlich der Rhünda. Kirche in zentraler Lage. Im Osten verläuft die A 7. Verbindungsstraßen führen nach Beuern, Elfershausen, Ostheim, Mosheim Helmshausen, Rhünda und Gensungen.

Ersterwähnung:

1106

Siedlungsentwicklung:

Aus dem Gebiet des unteren Edertals um Felsberg-Gensungen und den Höhen des Quillerwaldes sind archäologische Zeugnisse nahezu aller vor- und frühgeschichtlichen Epochen bekannt.

Historische Namensformen:

Älteste Gemarkungskarte:

1694

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3533178, 5663205
UTM: 32 U 533091 5661379
WGS84: 51.102948° N, 9.47263° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634003100

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 514, davon 336 Acker (= 65.37 %), 65 Wiesen (= 12.65 %), 60 Holzungen (= 11.67 %)
  • 1961 (Hektar): 523, davon 59 Wald (= 11.28 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Hilgershausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Ursprünglich Dorf des Hintergerichts.
  • 1403/05: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg (1404 mit dem Haus Altenburg verpfändet)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Gensungen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Melsungen

Gericht:

  • 1822: Justizamt Felsberg
  • 1867: Amtsgericht Felsberg
  • 1879: Amtsgericht Felsberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft:

1353 war das Dorf Hilgershausen landgräflich. Vor 1368 wird Hilgershausen unter den verpfändeten Güter des Landgrafen genannt.

1397 verkaufen die Herren von Felsberg u.a. Hilgershausen an die Landgrafen von Hessen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadtgemeinde Felsberg als Stadtteil angeschlossen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1194 schenkt die Abtei Hersfeld seinem Tochterkloster Aua-Blankenheim die Pfarrei Sipperhausen mit dem Filial Hilgershausen (siehe Pfarrzugehörigkeit).
  • 1244 bekundet Propst Volpert von Eppenberg, dass er Güter in Hilgershausen, die zuvor der verstorbene Widekind von Felsberg dem Stift Cappel zu seinem Seelenheil geschenkt hatte, erworben habe.
  • 1253 erhielt das Kloster Breitenau vom Grafen von Felsbergeine Hufe in Hilgershausen als Seelgerätstiftung.

Zehntverhältnisse:

1209 und 1310 hat das Petersstift Fritzlar Anteile an den Zehnteinkünften in Hilgershausen

Ortsadel:

1106: Nobilis de Hildegereshusun (Liber Hersf. 12. Jahrhundert)

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1194 schenkt Kloster Hersfeld die Kirche in Sipperhausen sowie ihre Filialkirche in Hilgershausen dem (Tochter-)Kloster Aua (Blankenheim)
  • Gotischer Saalbau Anfang des 16. Jahrhunderts durch dreiseitig geschlossenen Chor erweitert, 1970 renoviert.

Pfarrzugehörigkeit:

1194 schenkte das Kloster Hersfeld dem Tochterkloster Aua(-Blankenheim) die Pfarrei Sipperhausen mit dem Filial Hilgershausen. 1527 zu Sipperhausen, 1585 war es Filial von Dagobertshausen.

1747 war es Vikariat von Gensungen, 1872 und 1994 aber wieder Filial von Dagobertshausen.

Patronat:

1747 besaß Hessen das Patronat.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Sipperhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Sipperhäuser Pfarrer Henricus Rübenkönig um 1530.

Kirchliche Mittelbehörden:

Bis 1841 bei der Klasse Felsberg.

Ab 1841 bei der Klasse Melsungen, so auch 1872 (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 335).

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hilgershausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4923> (Stand: 30.3.2022)