Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Klöster und Orden

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4620 Bad Arolsen
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Ortskennziffer
63500201002

Waldeckisches Diakonissenhaus Sophienheim in Bad Arolsen

Gemarkung Bad Arolsen, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Besitz | Ausstattung | Nachweise | Zitierweise | Indizes
Basisdaten

Abstract:

In Arolsen wird 1887 das Waldecker Diakonissenhaus gegründet, initiiert durch Pastor Karl Busold (1850-1929). Er gilt als „Waldecker Diakonissenvater“, der mit Unterstützung des Waldecker Fürstenhauses ein Zentrum der Diakonie aufbaut. Schon 1914 gehören zum Mutterhaus Arolsen 42 Stationen im Land Waldeck. Das Waldecksche Diakonissenhaus Sophienheim (WDS) arbeitet heute als diakonische Einrichtung der Jugend- und Altenpflege für Nordhessen.

Orden:

Diakonie

Heutige Diözesanzugehörigkeit:

Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck

Typ:

Mutterhaus

Territorium:

Lagebezug:

15 km nordöstlich von Korbach

Lage:

Sophienheim, Helenenstraße 14, 34454 Bad Arolsen

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3500687, 5693883
UTM: 32 U 500613 5692045
WGS84: 51.379656° N, 9.008806° O

Geschichte

Geschichte:

Seit 1864 besteht in Arolsen eine Einrichtung zur Betreuung von Waisenkindern, die auf Initiative von Pastor Karl Busold (1850-1929) mit Unterstützung der Fürstin Helene zu Waldeck und Pyrmont gebaut und seit 1872 erweitert wird. Das Sophienheim trägt den Namen der verstorbenen Tochter der Fürstin. Es wird seit 1876 durch eine Diakonisse aus dem Mutterhaus in Bielefeld, gegründet durch Friedrich von Bodelschwingh, geleitet. Die Einrichtung zieht nach Helsen (heutiger Stadtteil von Arolsen) in die alte Försterei um, die 1880 erweitert wird und eine Schule für Kleinkinder- und Handarbeitslehrerinnen erhält. 1887 wird das Sophienheim in ein Diakonissenmutterhaus umgewandelt und erhält eine Stiftungsverfassung, die durch den den preußischen Kronprinzen und späteren Kaiser Wilhelm II. unterzeichnet wird. Im gleichen Jahr schließt sich die Einrichtung dem Kaiserswerther Verband der Diakonissen an.

Im Landeskrankenhaus in Arolsen arbeiten seit 1863 Diakonissen aus Kaiserswerth, Bethel und Kassel. Das Paulinenhospital erhält 1890/92 einen großen Neubau dank großer Spenden der Fürstin von Waldeck, Barons von Krauskopf u.a.; es wird das zentrale Mutterhaus der Waldecker Diakonissen. 1890 wird die staatlich anerkannte Schule für Handarbeitslehrerinnen für die Landschulen eröffnet. 1914 gehören insgesamt 104 Schwestern zum Mutterhaus Arolsen mit 42 Stationen im Land Waldeck, 1937 insgesamt 58 Niederlassungen.

Das Waldecker Fürstenhaus unterstützt mit großen Stiftungen und Spenden die Einrichtung, 1921 wird am Krankenhaus eine staatlich anerkannte Krankenpflege-Schule, 1922 ein Altersheim für Schwestern und ein Kleinkinder- und Säuglingsheim eröffnet. Heute ist das Sophienheim (WDS) eine Einrichtung der Diakonie mit Angeboten der Jugendpflege und der Seniorenbetreuung.

Diakonissen arbeiten auch im Bathildisheim, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, das 1912 eröffnet wird und den Namen der Fürstin Bathildis trägt. Dazu gehört auch das Haus "Waldfrieden" in Neu-Berich. 1941 wird ein Lazarett in den Räumen des Heimes eingerichtet, die Insassen werden zum Teil von Familien in Helsen aufgenommen, andere im Rahmen der "Euthanasie" ermordet. Nach dem Krieg wird das Bathildisheimwieder auf- und ausgebaut, erhält eine eigene Shule, Werkstätten und moderne Rahabilitationseinrichtungen. 1981 endet die Tätigkeit der Diakonissen, 2015 verstirbt mit Oberin Marlis Grüber die letzte Diakonisse.

Gründungsjahr:

1872

Gründer:

Pastor Karl Busold, Fürstin Helene von Waldeck

Organisation:

1937 arbeiten 146 Schwestern, 1959 pflegen 150 Diakonissen im Krankenhaus

Besitz

Niederlassungen:

1880 Kohlgrund, Kindergarten und Gemeindearbeit, 1886 Rhoden, Kindergarten und Gemeindearbeit, 1887 Külte, Kindergarten und Gemeindearbeit, 1889 Korbach, Kindergarten, 1890 Flechtdorf, Pflege im Landeshospital, 1896 Pyrmont, Pflege im Krankenhaus und seit 1899 Gemeindearbeit

Nachweise

Gedruckte Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Waldeckisches Diakonissenhaus Sophienheim in Bad Arolsen, Gemeinde Bad Arolsen“, in: Klöster <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/kl/id/14689> (Stand: 10.9.2022)
Indizes

Personen:

Fürstin Helene von Waldeck-Pyrmont, geb. von Nassau-Weilburg

Busold, Carl Heinrich Christian

Sachbegriffe: