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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Eröffnung der elektrifizierten Bahnstrecke Frankfurt–Heidelberg, 19. November 1957

In Begleitung von Führungspersönlichkeiten der Deutschen Bundesbahn und Mitgliedern der hessischen Landesregierung eröffnet die Fahrt eines elektrisch betriebenen Zuges das letzte elektrifizierte Teilstück der Strecke von Heidelberg nach Frankfurt am Main, die die Mainmetropole mit den elektrifizierten Fernverbindungen nach Österreich und Italien verknüpft.

Als erstes Teilstück der nun vollständig elektrisch befahrbaren Strecke („Main-Neckar-Eisenbahn“) wurde bereits vor zwei Jahren die Verbindung von Heidelberg nach Mannheim-Friedrichsfeld elektrifiziert. Sie ging am 3. Juni 1956 in Betrieb. Am 1. Oktober 1957 konnte auf dem Abschnitt von Mannheim-Friedrichsfeld über Weinheim nach Darmstadt der Betrieb von elektrischen Zügen aufgenommen werden.

Das Elektrifizierungsprogramm der Bundesbahn in Hessen wurde 1956 begonnen, nachdem im Januar 1955 der Bundesverkehrsminister die entsprechenden Pläne der Bundesbahn gebilligt hatte. Das bis 1958 angestrebte Nahziel ist, die Fernstrecken, die den Großraum Frankfurt berühren, wirtschaftlicher und leistungsfähiger zu machen. Dazu werden in Hessen zunächst die Strecken Heidelberg-Darmstadt-Frankfurt, Darmstadt-Mainz und Aschaffenburg-Hanau-Frankfurt elektrifiziert. Im Salonwagen des Zuges begleiten der erste Präsident der Deutschen Bundesbahn, Professor Dr. Heinz Maria Oeftering (1903–2004), der Präsident der Frankfurter Bahndirektion, Dr. Wilhelm Unverzagt (1900–1971), seine Bauräte und Ingenieure, sowie Mitglieder des hessischen Kabinetts und Gäste der Eisenbahnverwaltungen anderer Bundesländer als Ehrengäste die Ausfahrt.

Die Politiker betonen, dass die Jungfernfahrt eines elektrischen betriebenen Zuges einen neuen Abschnitt des wirtschaftlichen Aufbaus des Bundeslands einläute und Hessen eine noch bessere Position verschaffe, die es bezüglich seiner Bedeutung für den überregionalen Verkehr ohnehin schon habe. Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt fördern die bereits Jahren vorbereitete Umstellung auf Zugoberleitungen und Elektroloks mit einem Kredit in Höhe von 120 Millionen DM. Etwa der gleiche Betrag muss von der Bundesbahn aufgebracht werden, um die moderne Ausstattung der Strecken zu gewährleisten und vor allem um Elektroloks zu beschaffen.
(KU)

Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Eröffnung der elektrifizierten Bahnstrecke Frankfurt–Heidelberg, 19. November 1957“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1086> (Stand: 1.7.2023)
Ereignisse im Oktober 1957 | November 1957 | Dezember 1957
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