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Hessische Biografie

Portrait

Christine Herzogin von Sachsen-Eisenach
(1578–1658)

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Sachsen-Eisenach, Christine Herzogin von [ID = 5732]

* 19.10.1578 Kassel, † 19.8.1658 Eisenach, Begräbnisort: Eisenach, evangelisch-lutherisch
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen, Christine Landgräfin von

Weitere Namen:

  • Hessen, Christina Landgräfin von
  • Sachsen-Eisenach, Christina Herzogin von
Familie

Vater:

Hessen-Kassel, Wilhelm IV. Landgraf von, * Kassel 24.6.1532, † Kassel 25.8.1592

Mutter:

Württemberg, Sabina Herzogin von, 1549–1581

Partner:

  • Sachsen-Eisenach, Johann Ernst II. Herzog von, * 9.7.1566 Gotha, † 23.10.1638 Eisenach. - Verlobung in Ziegenhain am 1.3.1598, Vermählung (Beilager) in Rotenburg am 14.5.1598, Heimführung von Rotenburg nach Eisenach am 22.5.1598, Sohn von Johann Friedrich „dem Mittleren“ von Sachsen-Coburg-Eisenach, GND, 1529–1595, und Elisabeth Pfalzgräfin bei Rhein (1540-1594)

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Landgraf Moritz der Gelehrte, S. 191. - Kunstsammlungen zu Weimar, G 1487, Gemälde von Michael Spindler, 1630 (Ausschnitt).

Leben

Wie ihre älteren Schwestern verbrachte auch Christina einen Teil ihrer Kindheit am Hof des kinderlosen Onkels Ludwig IV. in Marburg. Neben der sechs Jahre älteren Sophia stand Christina ihrem Bruder Moritz besonders nah. Er richtete auch 1598 ihre Hochzeit aus, die in Rotenburg/Fulda mit großem Aufwand gefeiert wurde. Die Ehe schuf eine verwandtschaftliche Verbindung zu einem betont lutherischen Zweig des erbverbrüderten Hauses Wettin. Christina galt als ausgesprochen gelehrte Fürstin und teilte mit Vater und Bruder Moritz Interesse und Begabung für Mathematik und Naturwissenschaften. Im jahrelang währenden Streit zwischen Moritz, seinem Sohn Wilhelm (V.) und der zweiten Frau Juliane war sie, zumindest teilweise mit Erfolg, um einen Ausgleich bemüht. Noch 1631 konnte sie die von Moritz beabsichtigte Scheidung von Juliane abwenden und damit den Weg zur innerfamiliären Aussöhnung bereiten. Ihr großes Engagement und ihre Präsenz in der Familie des Bruders waren wohl unter anderem in der eigenen Kinderlosigkeit begründet. Nach dem Tod Herzog Johann Ernsts lebte Christiane noch zwanzig Jahre als Witwe in Eisenach und erwarb sich durch milde Stiftungen eine bleibende Erinnerung. Seit 1648 war sie blind und musste sich wegen ihrer Schwerhörigkeit eines vielbeachteten Hörrohrs bedienen.

Holger Th. Gräf

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 87 f.)

Zitierweise
„Sachsen-Eisenach, Christine Herzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/120183072> (Stand: 25.3.2024)