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Hessische Biografie

Portrait

Karl Landgraf von Hessen-Kassel
(1680–1702)

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GND-Nummer

1132274990

Hessen-Kassel, Karl Landgraf von [ID = 15795]

* 12.6.1680 Kassel, † 13.11.1702 Ahrweiler, Begräbnisort: Kassel
Biografischer Text

Karl war der erste der drei Söhne des Landgrafen Karl, die während ihres Einsatzes im Spanischen Erbfolgekrieg binnen vier Jahren ums Leben kamen. Nach der üblichen Erziehung in Kassel wurde er im Sommer 1696 mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Wilhelm unter der Aufsicht des Hofmeisters Gustav von Mardefeld (1664–1729) zu einem Studienjahr nach Genf geschickt, dem eine Bildungsreise durch Südfrankreich folgte. Nach dem Frieden von Rijswijk reiste man im Herbst 1697 auf Einladung der Herzogin von Orléans (Liselotte von der Pfalz), der Cousine des Vaters, nach Paris. Nach fünf kostspieligen Monaten am Hof in Versailles ging es weiter zur oranischen Verwandtschaft in Den Haag. Mit der Rückkehr nach Kassel Anfang 1699 trennten sich die Wege. Karl folgte Ende des Jahres einer Einladung seiner Tante Königin Charlotte Amalie nach Kopenhagen und nahm als Volontär an der Belagerung von Tönning teil. Da sich die Hoffnung auf eine Laufbahn in Dänemark zerschlug, kehrte er auf die schon vorher erhaltene Obristenstelle in Kassel zurück und übernahm dann bei Ausbruch des Spanischen Erbfolgekrieges den Befehl des aufgrund eines niederländischen Subsidienvertrags gegen Frankreich eingesetzten Regiments. Während der Belagerung von Lüttich verwundet, ist Karl, inzwischen Generalmajor, auf der Heimreise bei Ahrweiler gestorben, vermutlich an Wundstarrkrampf. Die Leiche wurde über Marburg nach Kassel gebracht und dort beigesetzt.

Holger Th. Gräf

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 120)


Literatur