Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Bettenhausen
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Stadtteil · 185 m über NN
Gemeinde Lich, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
4,5 km südöstlich von Lich
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß unmittelbar am Limes gelegen. Kirche mit ummauertem Kirchhof in zentraler, erhöhter Lage. Im Nordwesten frühneuzeitl. Schanze auf der Winke. Straße Langsdorf-Bellersheim trifft im Norden auf die Straße nach Muschenheim
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Ersterwähnung:
771
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Der Beleg zu 1197 ist hier nach List, Spieskappel, S. 96 gegen Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 42 auf Bettenhausen bei Lich bezogen und nicht auf das gleichnamige Bettenhausen bei Kassel.
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Historische Namensformen:
- Bettenhusen, in (771) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, S. 226, Nr. 3742c]
- Bettenhusen, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128; vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Bettinhusin, de (1350) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 724]
- Bettinhuse, gein (1384) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 1072]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Burgen und Befestigungen:
- Ortsbefestigung mit Haingräben und zwei Toren (Ober- und Unterpforte) Anfang 19. Jahrhundert niedergelegt
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Älteste Gemarkungskarte:
1904-1906
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3488163, 5593732
UTM: 32 U 488093 5591934
WGS84: 50.479275° N, 8.832185° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531011020
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 1973, davon 1413 Acker, 164 Wiesen, 395 Wald. 1961 (Hektar): 521, davon 101 Wald.
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Einwohnerstatistik:
- 1834: 433 Einwohner
- 1885: 418 Einwohner
- 1925: 363 Einwohner
- 1939: 326 Einwohner
- 1950: 520 Einwohner
- 1961: 374 Einwohner
- 1830: 406 evangelische Einwohner 1961: 286 evangelisch, 86 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 105 Land- und Forstwirtsch., 38 Prod. Gewerbe, 30 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 25 Dienstleistung(en) und Sonst
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1787: Fürstentum Solms-Braunfels, Herrschaft Münzenberg, Amt Hungen
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Hungen (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1841: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- 1822: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Hungen, seit 1882: Amtsgericht Lich, seit 1934: Amtsgericht Gießen
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Herrschaft:
1349 kauft das Marienstift zu Lich von Philipp d. Ä. von Falkenstein-Münzenberg eine jährl. Gülte von 50 Pfd. Heller aus der Bede des Gerichts zu Muschenheim, Bettenhausen, Birklar und Wetter (Wiederkauf für 500 Heller) (Solmser Urkunden 1 Nr. 283). - 1420 ist Bettenhausen Teil des falkensten. Erbes der Grafen von Solms und fällt im Zuge der Teilung der Grafschaft 1423 an Grafbernhard von Solms-Braunfels (Solmser Urkunden 1 Nr. 915). 1573 ist die Vogtei zu B. mit 1/2 Hufe Land daselbst solms. Lehen der von Bellersheim (ebd. Nr. 3309).
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Gemeindeentwicklung:
Am 31.12.1971 Eingliederung nach Lich.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 771 schenken Bachilt (lies: Heckehilt) und Hertuuic Kloster Lorsch in Bettenhausen und Londorf 20 Morgen Ackerland und Wiesen.
- 1197 verfügt das Stift Spießkappel über Einkünfte in Höhe von 22 Schilling in Bettenhausen.
- 1275 verkaufen die von Falkenstein dem Kloster Fontis südlich Mariae zu Mainz eine Hufe zu Bettenhausen (Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 5 Nr. 2 S. 761.
- 1287 verkauft der Wetzlarer Bürger Conrad Katzenfurt Kloster Arnsburg eine halbe Hufe bei Bettenhausen (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1 Nr. 320).
- 1438 hat der Deutsche Orden laut einem Güterverzeichnis Besitz im Gelände zu Bettenhausen.
- 1440 gibt Graf Johann von Solms den Brüdern Kraft und Henne von Bellersheim die Vogteien zu Bettenhausen und Wetterfeld, einen Hof zu Rötges, je eine Hufe Landes zu Birklar, Muschenheim und Gambach sowie eine halbe Hufe zu Bettenhausen (Uhlhorn, Grafen von Solms, S. 400)
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1304: Pfarrei (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 328).
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Pfarrzugehörigkeit:
Seit 2. Hälfte 16. Jahrhundert mit Langsdorf verbunden; 1900: mit Langsdorf äqualiter uniert.
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Patronat:
Vermutl. die Sendkirche in Muschenheim, seit 1322 Kloster Arnsburg; 1461 Kloster Arnsburg inkorporiert.
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Klöster:
- Beginenklause 1350
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Beginen:
1350 genannt, Ende des 15. Jahrhunderts aufgelöst
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vor 1550.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1582(?)
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Mariengreden, Dekanta Friedberg, Sendbezirk Muschenheim
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule, Schule im Rathaus
- Nachweise ↑
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Literatur:
- List, Spieskappel, S. 96
- Steen, Königtum, S. 180
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 27
- Dersch, Klosterbuch, S. 11
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 126
- Zitierweise ↑
- „Bettenhausen, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10226> (Stand: 29.4.2024)