Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Weitere Informationen
Bad Wildungen
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Stadt · 270 m über NN
Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Stadt
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Lagebezug:
25 km südöstlich von Korbach
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Lage und Verkehrslage:
Stadt mit komplexem Grundriss an den nordöstlichen Ausläufern des Kellerwalds, östlich des Hombergs, im Norden von der Wilde, im Süden von den ihr zulaufenden Gewässern (Borne- und Sonderbach) durchflossen. Der fast runde Altstadtkern wird von einer von Südwest nach Nordost verlaufenden Durchgangsstraße durchschnitten, von der etwa in der Mitte eine Abzweigung nach Altwildungen im Norden führt. Nordöstlich der Kreuzung befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft die Stadtkirche und das Rathaus. Parallelstraßen verlaufen gitterförmig nördlich und südlich, eine Rundstraße folgt der alten Befestigungslinie. Neuzeitliche Ausdehnung über die Höhenrücken im Westen und Südwesten. Evangelische Pfarrkirche auf dem höchsten Punkt am Westrand des alten Stadtkerns, Friedenskirche (Am alen Feld 39) und katholische Pfarrkirche (Fürst-Friedrich-Straße 6) südwestlich der Altstadt, ebenso die Neuapostolische Kirche (Elshäuser Str. 27).
Östlich der Stadtgrenze verlaufen die Bundesstraßen B253 und B485. Weitere Anbindung an das Straßenverkehrsnetz über die Kreisstraßen K40, K41 und K 37.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Wabern – Bad Wildungen – Korbach (Inbetriebnahme der Strecke 15.7.1884).
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Ersterwähnung:
1238
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Weitere Namen:
- Nieder-Wildungen
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Siedlungsentwicklung:
Als älteste Siedlung diesen Namens im Bereich der heutigen Stadt Bad Wildungen hat Dorf Wildungen zu gelten. Spätestens im ausgehenden 12. Jahrhundert wurde die Burg Wildungen (später Friedrichstein) angelegt, als deren suburbium sich Alt-Wildungen entwickelte.
Starke Impulse für die Siedlungsentwicklung gehen von den Kuranlagen aus. Bereits 1652 wird eine Lindenallee angelegt, seit 1855 rasche bauliche Entwicklung des Kurviertels westlich der Altstadt entlang der Brunnenstraße.
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Historische Namensformen:
- Weldungen, in (1238) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 12-13, Nr. 4]
- Vildungen, in (1258) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 164-165, Nr. 288]
- Wildungen, in (1259) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 523, Nr. 1408]
- Wildungen, in novo oppido (1262) [Westfälisches Urkundenbuch 4,3: Urkunden des Bisthums Paderborn, 1251-1300, S. 471, Nr. 906]
- Niedestadt Wildungen, die man die Neustadt nennt (1379) [HStAM Bestand Urk. 74 Nr. 882, Schreibweise nach Regest nicht geprüft]
- Niddern Stad zcu Wildungen (1395)
- Nydirstat Wildungin (1404) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9908]
- Nieder-Wildungen (1428) [HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 4572]
- Nieder-Wildungen (16.-19. Jahrhundert)
- Bad Wildungen (1906)
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Bezeichnung der Siedlung:
- SIGILLVM CIVITATIS IN VILDUNGEN (1258)
- in theatro nostre civitatis (1259)
- civitas, novum oppidum (1262)
- inferius oppidum (1349)
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Ortsteile:
- Alt-Wildungen (bis 1940)
- Reinhardshausen (bis 1940)
- Reitzenhagen (bis 1940)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Altwildungen
- Breitenloh
- Dorf Wildungen
- Elshausen
- Fronhausen
- Funkemühle
- Geizmühle
- Haus Riemenschneider
- Helenenquelle
- Herrenmühle
- Hexenschanze
- Holzhausen
- Kirchroden
- Klinkerwerke
- Köppelmühle
- Kurheim Elim
- Lehmgrube
- Lindenmühle
- Luisenhof
- Neue Mühle
- Obermühle
- Ölmühle
- Reinhardshäuser Mühle
- Reinhardshöhe
- Schieferbruch
- Walkmühle
- Burg Bilstein (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Schloss Friedrichstein (Burg Wildungen) (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Arme Franziskanerinnen von der Ewigen Anbetung in Bad Wildungen (→ Klöster)
- Hainaer Hof in Niederwildungen (→ Klöster)
- Johanniterkommende Niederwildungen (→ Klöster)
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Burgen und Befestigungen:
- Als älteste Siedlung diesen Namens im Bereich der heutigen Stadt Bad Wildungen hat Dorf Wildungen zu gelten. Spätestens im ausgehenden 12. Jahrhundert wurde die Burg Wildungen (später Friedrichstein) angelegt, als deren suburbium sich Alt-Wildungen entwickelte.
- Starke Impulse für die Siedlungsentwicklung gehen von den Kuranlagen aus. Bereits 1652 wird eine Lindenallee angelegt, seit 1855 rasche bauliche Entwicklung des Kurviertels westlich der Altstadt entlang der Brunnenstraße.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3508920, 5665844
UTM: 32 U 508842 5664018
WGS84: 51.127558° N, 9.126362° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
635003030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 2513, davon 764 Acker (= 30.40 %), 210 Wiesen (= 8.36 %), 1149 Holzungen (= 45.72 %)
- 1961 (Hektar): 4192, davon 1981 Wald (= 47.26 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1620: 251 Häuser
- 1650: 166 Häuser
- 1738: 272 Wohnhäuser
- 1770: 279 Häuser, 1498 Einwohner
- 1885: 2614, davon 2473 evangelisch (= 94.61 %), 35 katholisch (= 1.34 %), 106 Juden (= 4.06 %)
- 1895: 2997, davon 2823 evangelisch (= 94.19 %), 67 katholisch (= 2.24 %), 106 Juden (= 3.54 %), 1 andere (= 0.03 %)
- 1961: 11210, davon 9238 evangelisch (= 82.41 %), 1668 katholisch (= 14.88 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1428: Grafschaft Wildungen, Amt Nieder-Wildungen
- 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen, Stadt Niederwildungen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen, Stadt Niederwildungen
- 1755/1757: Fürstentum Waldeck, Waldeckische Stadt Nieder-Wildungen
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
- 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1267: Stadtgericht bei den Grafen von Waldeck
- 1448: Halsgerichtsbarkeit bei den Grafen von Waldeck
- 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- 1850: Kreisgericht Wildungen
- 1868/69: Amtsgericht Wildungen
- 1879: Amtsgericht Niederwildungen
- 1906: Amtsgericht Bad Wildungen
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Herrschaft:
Die Stadtwerdung von Nieder-Wildungen lässt sich nicht genau datieren. Sie ist in der Amtszeit des thüringischen Landgrafen Heinrich Raspe zu vermuten, auch wenn die traditionelle Datierung auf das Jahr 1242 keine Bestätigung in den Quellen findet. Die Landes- bzw. Stadtherrschaft reklamieren zunächst die Landgrafen von Hessen, doch können sich bis zum Ende des 13. Jahrhunderts die Grafen von Waldeck durchsetzen. 1294 anerkennt der Mainzer Erzbischof diese Position, indem er Graf Otto für seine Verdienste alle Rechte an der Burg Wildungen schenkt. Diese Position wird von den Landgrafen in der Folge häufig, aber ohne Erfolg bestritten.
1258 urkunden scabini et oppidani in theatro nostre civitatis, d.h. einem Rathaus. 1262 werden consules omnes eiusdem civitatis genannt, 1336 proconsul, et consules ac tota universitas opidi Wildungin, 1342 proconsul et consules et verbum tenentes.
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Gemeindeentwicklung:
Bis zum 27.10.1906 Nieder-Wildungen
1.5.1940: Eingemeindung von Alt-Wildungen, Reinhardshausen und Reitzenhagen.
Zur weiteren Entwicklung s. Stadtgemeinde Bad Wildungen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- vgl. Herrschaft
- 1330 erhält Kloster Haina eine Hofstätte in Wildungen
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Zehntverhältnisse:
1394 verpfändet Graf Heinrich VI. den Zehnten für 151 Gulden der Stadt (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 4561), 1412 wird auch der kleine Zehnte verpfändet (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 4568)
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1258: ecclesia
- 1262: Pleban
- Dreischiffige gotische Hallenkirche, Baubeginn um 1300, Hochaltar 1306 geweiht, letzte Renovierung 1994-97
- 1890: Katholische Liborius-Kapelle, 1978 Liboriuskirche geweiht
- 1961: evangelische Friedenkirche
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Patrozinien:
- Maria; Elisabeth [1306] [StadtA BW Bestand 17 Nr. 1]
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Pfarrzugehörigkeit:
Anfänglich, jedenfalls 1402, bis zur Reformation gehört (Nieder-) Wildungen als Filial zur Mutterkirche Dorf Wildungen. 1372/73 wird die Altwildungener Filialkapelle von (Nieder-) Wildungen abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. Von 1532-1848 existiert in Wildungen eine zweite Pfarrstelle für das Diakonat. Erst 1962 wird mit dem Neubau der Friedenskirche eine zweite Predigtstelle eingerichtet. Mandern wird 1981 nach Aufhebung der dortigen Pfarrstelle mit Bad Wildungen verbunden und hat 1994 den Status einer Vikariatsgemeinde.
Katholische Kirche: 1912 Pfarrvikarie, 1914 selbständige Pfarrei St. Liborius
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Patronat:
1263 haben Sophie von Brabant und ihr Sohn Heinrich das Patronat über die Kirchen in Wildungen vom Erzstift Mainz als Lehen inne. 1277 und 1325 wird das Patronatsrecht zwar bestätigt, doch hat es bereits 1306 Graf Heinrich III. von Waldeck inne.
1402 bekennen die Gebrüder Adolf und Heinrich, Grafen von Waldeck, dass sie das ihnen bisher zustehende Lehnrecht über die Kirche zu Dorf Wildungen als Mutter- und zu Stadt Niederwildungen als Tochterkirche mit allem Zubehör dem Hause Wildungen des Johanniterordens verliehen haben (HStAM Bestand Urk. 85 Nr. 9908).
1532 und in der Folge ist das Recht in den Händen des Grafenhauses Waldeck.
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Klöster:
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Beginen:
In Quellen wird eine Klause im Dorf Wildungen erwähnt.
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Diakonische Einrichtung:
1700 Eröffnung eines Waisenhauses durch Grafenhaus von Waldeck; eine der ältesten Einrichtungen der Inneren Mission in Waldeck; Stiftungsurkunde von 1704 legt Einkommen durch Kollekten im Land, Überlassen der Einkünfte aus dem ehemaligen Johanniter- und dem Hospital in Netze;
1924, 1931-1939, 1946-1959 Schwesternstation (Landeskirchliches Archiv Kassel, E 1 Alt-Wildungen v.O. Pfarrarchiv Alt-Wildungen)
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Trygophorus (Hefentreger) 1531-1542
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim
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Juden:
Provinzial-Rabbinat Kassel
Statistik: 1802: 3 Familien; 1826: 6 Familien (29 Personen); 1847: 4 Familien (24 Personen); 1905: 111 Personen; 1932/33 150: Personen (2,50% Gesamtbevölkerung)
Erstmalig werden Juden 1424-1425, bzw. 1427-1428 im "Geschoßbuche" erwähnt. Die nächsten Hinweise auf Juden in Wildungen datieren aus dem 18. Jahrhundert, 3 Familien werden genannt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sowie im 20. Jahrhundert verstärkter jüdischer Zuzug. 15. April 1877 1. ordentliche Gemeindesitzung der jüdischen Gemeinde. Nach 1933 starker Abzug der jüdischen Bevölkerung.
Die jüdische Gemeinde nutzte ein kleines ca. 1704 errichtetes Haus in der Hintergasse/Waisengasse als Synagoge, das bis 1850 als Waisenhaus genutzt wurde. 1913-1914 wurde die neue Synagoge (Kuppelbau) im Dürren Hagen 11 gebaut und im Juli 1914 eingeweiht. 1938 wurde die Synagoge zerstört und später abgerissen.
Um 1900 bestand im Ort das Palasthotel, das koscher geführt wurde. Ebenso wurde das Hotel Germania, das bis ca. 1928 bestand, nach jüdischem Ritus geführt.
Friedhof: Etwa 300 Meter westlich von Altwindungen, am Berghang oberhalb der Straße nach Reitzenhagen. Die ältesten Inschriften stammen von 1888; auf dem Friedhof auch viele Kurgäste beerdigt.
Schule: 14 Kinder im Religionsunterricht; Schächteramt; rituelles Bad
- Kultur ↑
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Schulen:
1418 Schule in Verbindung mit der Kirche bezeugt; 1586 Gründung einer Land- und Stadtschule durch die Grafen und die Stadt; 1600 Mädchenschule; 1691 fünf Klassen der Stadtschule, Schulpflicht für alle Jungen, Stipendien für Begabte
1830 Aufeilung in Volks- und Höhere Schulen; 1847 Ausbau der Mädchenschule mit höherem Schulzweig
1900 Anerkannte Realschule, später 1937-40 Oberschule, nach 1945 Realgymnasium
1933 Kreisberufsschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
1816 Hauptort des Oberamtes der Eder
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Wirtschaft:
Wichtigstes Gewerbe im Mittelalter sind Wollentuchweber, Gerber und Schuhmacher.
1404: Zunftbrief für Wollentuchweber. 1633: 18 Tuchmacher
1405: Zunftbrief für Schuhmacher und Gerber
1482: Zunftbrief für Bäcker
1488: Leinweberzunft
1509: Schneiderzunft
1521: Schmiede, Kleinschmiede, Schlosser und Küfer
1571: Metzger und Fleischhauer
1590: landesherrliches Privileg für Johannesbruderschaft (Gildebrief der freien Kaufmanns- und Krämerzunft zum Handel mit Ellenwaren, Wolle, Gewürzen und Metallen)
1718: Schreiner
1728: Buchbinder
1783: Maurer
Die bereits im 16. Jahrhundert genutzten Heilquellen unweit der Stadt (Sauer- und Salzbrunnen, seit 1868 Georg-Viktor und Helenquelle) bilden die Grundlage für die neuzeitliche Entwicklung des Bades und den Ausbau der Stadt zur Kurstadt seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
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Mühlen:
Vgl. Siedlungsplätze
Funkemühle, Geizmühle, Herrenmühle, Köppelmühle, Lindenmühle, Neue Mühle, Obermühle, Ölmühle, Reinhardshäuser Mühle, Walkmühle
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Markt:
Marktbetrieb lässt sich seit 1330 nachweisen. 2 freie Wochenmärkte Mittwochs und Sonntags.
1646 werden als Jahrmarktermine Ostern, Pfingsten, Bartolomäi und Martini festgesetzt, 1665 um zwei Märkte zum Verkauf von Vieh erweitert. 1704 ein weiterer Markt, 1745 zusätzlicher Weihnachtsmarkt
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Münze:
Im 13. Jahrhundert Brakteaten der Grafen von Waldeck, der Wildunger Pfennig 1379 erwähnt (HStAM Bestand Urk. 41 Nr. 172)
1587 Anlage einer gemeinschaftlichen Münze in Niederwildungen, die bis um 1625 für die gräflichen Linien Wildungen, Eisenberg und Landau produziert.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Bad Wildungen. Die Geschichte von Stadt und Bad,
- Herzog/Reichardt, Artikel Bad Wildungen, in: Hessisches Städtebuch, S. 460-462,
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 4 (Kreis der Eder), S. 48-122,
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256,
- Nebelsiek, Die evangelischen Geistlichen, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 35 (1935), S. 21.
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 403-406.
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 197-198.
- Berbüsse, Geschichte der Juden in Waldeck. Emanzipation und Antisemitismus vor 1900, S. 41, S. 84.
- Dersch, Klosterbuch, S. 126.
- Zitierweise ↑
- „Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1873> (Stand: 29.4.2024)