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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866

Reitzenhagen

Stadtteil · 249 m über NN
Gemeinde Bad Wildungen, Landkreis Waldeck-Frankenberg 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

1,5 km nordwestlich von Bad Wildungen

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte entlang der Bilsteinstraße nordwestlich der Stadt Bad Wildungen im Tal der Wilde. Kapelle am Südrand des Ortes

Ersterwähnung:

1232

Historische Namensformen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3507440, 5665631
UTM: 32 U 507363 5663805
WGS84: 51.125664° N, 9.105216° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

635003130

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 108, davon 64 Acker (= 59.26 %), 17 Wiesen (= 15.74 %), 8 Holzungen (= 7.41 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1556: 17 Häuser (einschließlich der Mühlen), 85 Einwohner
  • 1620: 23 Häuser
  • 1650: 4 Häuser
  • 1770: 14 Häuser, 87 Einwohner
  • 1885: 103, davon 103 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 104, davon 101 evangelisch (= 97.12 %), 3 katholisch (= 2.88 %)

Diagramme:

Reitzenhagen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1478: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1555: Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • 1757: Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
  • bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Wildungen
  • 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
  • 1919-1929: Freistaat Waldeck, Kreis der Eder
  • 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Kreis der Eder
  • 1942: Deutsches Reich, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Waldeck
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis:

Waldeck

Gericht:

  • 1816: Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
  • 1850: Kreisgericht Wildungen
  • 1868/69: Amtsgericht Wildungen
  • 1879: Amtsgericht Niederwildungen
  • 1906: Amtsgericht Bad Wildungen

Herrschaft:

1263 und 1325 ist Reitzenhagen mainzisches Lehen der Landgrafen von Hessen. Im 15. Jahrhundert gelangt die Ortsherrschaft in die Hände der Grafen von Waldeck

Gemeindeentwicklung:

Am 1.5.1940 Eingemeindung in die Stadt Bad Wildungen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1373 erhielt der Deutsche Orden zu Marburg einen dem Grafen von Waldeck gehörenden Baumgarten in Reitzenhagen. 1460 kauft Graf Wolrad I. von Waldeck ein Wohnhaus zu Reitzenhagen sowie eines Weinbergs und eines Bohnengartens von Grete von Viesebeck. 1463 wird dem Grafen Wolrad I. von Waldeck ein Haus und Hof, ein Weinberg und ein Baumgarten zu Reitzenhagen aufgelassen.
  • Aus Verkäufen der Romroder Linie der Löwensteiner zwischen 1415 und 1435 lässt sich Besitz erschließen.
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1263: Kirche (ecclesia)
  • 1283: Pleban
  • 1961: Kirchneubau (Evangelische Auferstehungskapelle)

Pfarrzugehörigkeit:

Vor 1521 selbstständige Pfarrei, danach zu Altwildungen gehörig und nicht mehr genannt. Mit der Errichtung der Kapelle wird 1962 eine zweite Predigtstelle in Altwildungen eingerichtet.

Patronat:

1263 haben Sophie von Brabant und ihr Sohn Heinrich das Patronat über die Kirche in Reitzenhagen vom Erzstift Mainz als Lehen inne. Ob und wann das Patronatsrecht an die Grafen von Waldeck fiel, ist nicht bekannt.

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Bergheim

Wirtschaft

Wirtschaft:

Im 16. Jahrhundert ist ein Sauerbrunnen überliefert

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Reitzenhagen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1695> (Stand: 22.3.2024)