Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

Inhalt

↑ Wilhelm Egly, Kriegstagebuch eines Soldaten aus Friedberg, 1916-1917

Abschnitt 37: V. Rethel und Aufbruch in die Ardennen

◀ [97-101] 12. Juli.
Durch die schlecht mit Moos verstopften Spalten pfeift der kalte Nachtwind und quillt jetzt der feuchte, dicke Morgennebel herein. Ungemütlich.
Sieben Uhr Abmarsch. Um die heißeste Mittagsstunde ziehen wir durch Rethel. Nordwärts, den Ardennen zu, wo wir im Frieden der Berge und Täler Erholung finden sollen.

14. Juli.
In aller Frühe. Sonnenschein.
Unaufhörlich trägt der weiche Südwind ein dumpfes [S. 98] Rollen herüber — wie von einer wühlenden gischtenden Brandung. Wir wissen: es ist Trommelfeuer. —
Parade vor dem Führer der ersten Armee, Exzellenz von Below. —
Meine Befürchtung wird wahr! Nachmittags wird plötzlich Marschbereitschaft befohlen. Und in den frühen Abendstunden marschieren wir in den Raum südlich Rethel. Heeresgruppenreserve. Seit nahezu vierundzwanzig Stunden schon trommeln die Franzosen auf der ganzen Front von Cornillet bis zum Fichtelberg, von Nauroy bis Moronvilliers. […] ▶