Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

Inhalt

↑ Jakob Ebersmann, Berichte aus der Heimat in den Dieburger Feldbriefen, 1915-1917

Abschnitt 61: Versammlung des Männer- und Arbeitervereins

◀ [Nr. 61] Feldbrief vom 5. November 1916

Sonntag, 22. Oktober, fand im „Grünen Baum" eine Versammlung des katholischen Männer- und Arbeiter-Vereins statt. Da etwa 200 Vereins-Mitglieder im Felde stehen, so wies die Versammlung nicht den wünschenswerten Besuch auf. Es waren meist ältere Herren erschienen, die mit gespannter Aufmerksamkeit den Worten ihres Präsidenten, des Herrn Abgeordneten Uebel, lauschten. Dieser behandelte die Pflichten, die der Krieg den Männern in der Heimat auferlegt. Nach ihm machte ich aufmerksam auf das 25. Stiftungsfest, das der Männer-Verein am Sonntag nach Allerheiligen begeht, und erläuterte das beabsichtigte Programm. Über die Feier selbst hoffe ich in dem nächsten Feldbrief berichten zu können.

Das große Gebet wird in Dieburg, wie Euch bekannt ist, in der Zeit vom 26. Oktober bis 1. November gehalten, gewöhnlich am 27. und 28. Oktober. In diesem Jahre haben wir es auf den 28. und 29. Oktober gelegt, so daß der eine Gebetstag auf einen Sonntag fiel und nur ein Tag für die Arbeit verloren ging. Auf diese Weise sollte allen eine bessere Beteiligung an der Prozession und den Betstunden ermöglicht werden. Die Prozession konnte leider wegen ungünstiger Witterung nicht abgehalten werden. Die Teilnahme an den Betstunden war befriedigend. Am Schluß jeder Stunde haben wir 3 Vater unser und Ave Maria gebetet für die im Felde stehenden, für die gefangenen und verwundeten sowie für die gefallenen Krieger. Auch wurde ledesmal das vom Hl. Vater angeordnete Friedensgebet verrichtet.

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Allerheiligen und Allerseelen führten uns auch in diesem Jahre auf unsere Friedhöfe, wo wir nicht nur Eurer in der Heimat verstorbenen Angehörigen gedachten, sondern auch Euren im Kampfe für das Vaterland gefallenen Kameraden ein Erinnerungsgebet weihten.

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Musketier Franz Kreher, Wilhelm Stix und Sebastian Helfrich erhielten das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Dem Gefreiten Martin Enders wurde die hohe Auszeichnung des eisernen Kreuzes erster Klasse zuteil.

Auf dem Felde der Ehre fielen Alois Fuchs, Jäg. Bat. 10 Komp. 4 und Johann Heinrich Sattig, Inf-Rgt. 144, VII. Komp. R.i.p. ▶