Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

↑ Klaus Wiedemann, Der Erste Weltkrieg aus der Sicht eines Kasseler Oberschülers, 1914-1918

Abschnitt 48: Posterhöhung am 15.6.1916

[90-91] [S. 90]
Posterhöhung

Der Krieg bringt sehr viele Veränderungen mitsich. So hat er auch bei der Post große Veränderungen hervorgerufen. Diese bestehen darin, daß die Post die Postgebühren erhöht hat; denn die Postbeamten mußten durch die Teuerung höhere Gehälter bekommen. Damit nun dieses Geld wieder aufgebracht werden kann, wurden die Postgebühren dem entsprechen erhöht. Diese Erhöhung trat am 15. Juni(?) 1916 in Kraft. Um nun die alten Marken noch verwenden zu können, wurden in der ersten Zeit 2 1/2 Pfennigs marken ausgegeben; denn das, was früher 5 Pfennig kostete, mußte jetzt mit 7 1/2 Pfennig frankiert werden. So wurden nach und nach erst die alten Marken verwendet. Besonders geschah dieses bei den Postkarten. Hier ver- [S. 91] fuhr man ebenso. Ein Brief mußte von jetzt ab mit 15 Pfennig frankiert werden und solche von 50 g bis 250, die früher 20 Pf. kosteten mußten jetzt mit 30 Pfennig frankiert werden Die Pakete bis zu 10 kosteten jetz 60 Pf. Auch [eingefügt: die] Telegramme wurden teurer. Während früher 10 Worte 50 Pf kosteten, ist heute der Preis für 10 Worte 0,70 M. Jedes weitere Wort kostet statt 5 Pf. jetzt 10 Pf.. Das einzige, das von der Posterhöhung unverschont geblieben ist, ist die "Drucksache". Durch diese Erhöhung ist aber doch der Postverkehr lang nicht mehr so stark, wie früher.


Personen: Wiedemann, Klaus
Sachbegriffe: Deutsche Reichspost · Postgebühren · Postbeamte · Briefmarken · Postkarten · Briefe · Pakete · Telegramme · Drucksachen · Preissteigerungen
Empfohlene Zitierweise: „Klaus Wiedemann, Der Erste Weltkrieg aus der Sicht eines Kasseler Oberschülers, 1914-1918, Abschnitt 48: Posterhöhung am 15.6.1916“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/13-48> (aufgerufen am 25.04.2024)