Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg

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Kasseler Zeitungsannonce: "5% Kriegsanleihe"

↑ Klaus Wiedemann, Der Erste Weltkrieg aus der Sicht eines Kasseler Oberschülers, 1914-1918

Abschnitt 37: 5. Kriegsanleihe (1)

◀ [72-73] [S. 72]
5. Kriegsanleihe.

Im September 1916 hatte das deutsche Reich die fünfte Kriegsanleihe ausgeschrieben. Der Krieg ist [eingefügt: in] ein entscheidendes Stadium getreten. Die Anstrengungen der Feinde haben ihr Höchstmaß erreicht. Ihre Zahl ist schon wieder größer geworden. Sie versuchen nun, jetzt mit aller Kraft Deutschland niederzuzwingen. Weniger als je, dürfen Deutschlands Kämpfer, draußen wie drinnen, jetzt nachlassen. Ungeheuer sind die Ansprüche, die an Deutschland gestellt werden, in jeglicher Hinsicht, aber ihnen muß genügt werden. Wir müssen Sieger bleiben, schlecht hin, auf jedem Gebiet, mit Waffen, mit der Technik, mit der Organisation, nicht zuletzt auch mit dem Gelde. Darum darf hinter den gewaltige Erfolg der früheren Kriegsanleihen nicht zurück bleiben, welches auch wirklich nicht der Fall; denn es wurden 10 ½ Mark gezeichnet. Das Ausland ist voll Erstaunen erfüllt [S. 73] daß wir Deutschen einen solchen großen Betrag nach einer Dauer [nachträglich eingefügt: des Krieges] von zwei Jahren aufgebracht haben. Auch dies mal hat das meiste Geld die hundert Mark Zeichnungen eingebracht. Zwar haben auch untere Fabrikanten sich rege an der Kriegsanleihe beteiligt. Auch haben uns die im Ausland wohnenden Deutschen nicht vergessen, und haben große Beträge nach Deutschland geschickt. Ja sogar unsere Feldgrauen haben ihre letzten gesparten Kreuzer für die Kriegsanleihe hingeben. Auch haben sich diesmal wieder die Jugend gut beim Zeichnen der Kriegsanleihe betätigt. Sie haben ihre letzten gesparten Pfennige zur Reichsbank oder mit in die Schule ▶