Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
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- 13. Juni 1938: Internationaler Kinderschutzkongress in Frankfurt
In Frankfurt am Main wird der Internationale Kinderschutzkongress eröffnet. Einer der Redner ist Fritz Reinhardt (1895–1969), Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, der über die nationalsozialistische Kinderpolitik spricht.(OV) ... »Details
- 14. Juni 1938: In Frankfurt werden mehr als 400 „Asoziale“ und Juden im Rahmen der „Juni-Aktion“ verhaftet
Im Rahmen der reichsweit durchgeführten „Juni-Aktion“ nimmt die Polizei in Frankfurt am Main mehr als 400 als „Asoziale“ und „Arbeitsscheue“ verunglimpfte Personen in „Vorbeugehaft“, darunter 123 vorbestrafte Frankfurter Juden. Ziel der „Aktion“ ist es, durch die „vorbeugende“ Verhaftung, Verschleppung und Internierung zum Teil nichtsesshafter und vorbestrafter ... »Details
- 17. Juni 1938: Marburger Studenten wegen Tätigkeit für die Bekennende Kirche von der Universität verwiesen
Wegen der Betätigung für die Bekennende Kirche werden Theologiestudenten in Marburg nach einer mehrwöchigen Schutzhaft von der dortigen Universität verwiesen.(OV) ... »Details
- 22. Juni 1938: Neu errichtetes Straflager Rollwald bei Niederroden
Ein Rundschreiben des Reichsjustizministers unterrichtet die Generalstaatsanwälte über den Neuaufbau des im Bereich Darmstadt eingerichteten Straflagers Rodgau oder Rollwald bei Nieder-Roden, dem seit April 500 Verurteilte zugewiesen wurden. Das Barackenlager soll bis zu 3.500 Häftlinge aufnehmen.(OV) ... »Details
- 29. Juni 1938: Gründung der Deutschen Gesellschaft für Kulturmorphologie in Frankfurt
Der bekannte Ethnologe Leo Frobenius (1873–1938) feiert in Frankfurt am Main seinen 65. Geburtstag. Zugleich erfolgt nach einem Umzug die Eröffnung der Deutschen Gesellschaft für Kulturmorphologie in der Mainmetropole. Die Vereinigung war ursprünglich 1924 zur Unterstützung des „Forschungsinstituts für Kulturmorphologie“ in München gegründet worden. ... »Details
- 3. Juli 1938: Arisierung des Einzelhandels in Darmstadt durchgeführt
Ein Bericht der „Hessischen Landeszeitung“ stellt fest, dass „die Arisierung des Einzelhandels“ (gemeint ist die Ausschaltung der Juden aus dem Geschäftsleben) nur in wenigen Großstädten „so rasch und so durchschlagend vorangeschritten“ sei wie in Darmstadt.(OV) ... »Details
- 9. August 1938: Bildung dreier Stadtkreise im Volksstaat Hessen
Die Städte Darmstadt, Gießen und Offenbach werden zu selbständigen Stadtkreisen. Im Volksstaat Hessen gab es diesen Status bisher nicht.(OV) ... »Details
- 17. August 1938: Zwang zum Vornamenszusatz für alle jüdischen Personen
Nach der „Zweiten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen“ vom 17. August 1938 dürfen Juden nur noch Vornamen führen, die in den Richtlinien des Reichsinnenministeriums für Juden vorgesehen sind. Führen sie jedoch einen anderen Vornamen, müssen sie ab dem 1. Januar 1939 einen zusätzlichen Vornamen annehmen, und zwar männliche Personen ... »Details
- 19. August 1938: Scharfer Hirtenbrief der Katholischen Bischofskonferenz gegen NS-Kirchenpolitik
In Fulda verabschieden die deutschen Bischöfe zum Abschluss ihrer dreitägigen Konferenz einen scharf formulierten Hirtenbrief gegen die Kirchenpolitik des NS-Staats, die Behinderung der kirchlichen Arbeit und die Verdrängung des Christentums aus Schule und Familie.(OV) ... »Details
- 25. August 1938: Segelflugrekord bei den Rhön-Wettbewerben
Der Flieger Werner Fick erreicht bei den 19. Rhön-Wettbewerben im Segelflug eine Höhe von 6.500 Metern über NN und damit (bei einer Höhenlage der Wasserkuppe von 950 Metern über NN) eine sogenannte Startüberhöhung von fast 5.500 Meter. Damit erzielt er einen neuen internationalen Rekord.(OV) ... »Details
- 28. August 1938: Verleihung des Goethepreises der Stadt Frankfurt an den Arzt und Schriftsteller Hans Carossa
Der deutsche Arzt und Schriftsteller Hans Carossa (1878–1956) erhält den Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main. Carossa Dankesansprache würdigt Goethe als den „freiesten, mündigsten und humansten Menschen des Abendlandes“ und deutet die Preisverleihung als Signal „in einer Zeit, wo das Weltbild nicht mehr einheitlich ist“. Gleichwohl steht Carossa – der 1933 die Berufung in die ... »Details
- 3. September 1938: Eröffnung der „1. Deutschen Bau- und Siedlungsausstellung“ in Frankfurt
In Frankfurt am Main wird die „1. Deutsche Bau- und Siedlungsausstellung“ eröffnet. Die Planung und Durchführung der Veranstaltung liegen in der Hand des Gauheimstättenamtes Hessen-Nassau und der Frankfurter Messegesellschaft. ... »Details
- 24. September 1938: Uraufführung eines Lustspiels von Martin Rabe in Frankfurt
An den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main wird das Lustspiel „Der Mantel der Göttin“ von Martin Rabe uraufgeführt.(OV) ... »Details
- 29. September 1938: Münchener Abkommen über den Anschluss des Sudentenlands
Nach massivem außenpolitischem und propagandistischem Druck vonseiten des nationalsozialistischen Deutschland kommt auf einer Konferenz in München, an der neben Hitler auch Mussolini für Italien, Präsident Daladier für Frankreich und der britische Premierminister Neville Chamberlain (1869–1940) teilnehmen, das sogenannte Münchener Abkommen zustande. Damit werden die sudetendeutschen Gebiet ... »Details
- 5. Oktober 1938: Verordnung über die Reisepässe von Juden
Das Reichsinnenministerium erlässt eine Verordnung, durch die alle Reisepässe von Juden für ungültig erklärt werden. Die Passinhaber sind verpflichtet, die Pässe binnen 14 Tagen einzureichen. Die mit Geltung für das Ausland gültigen Pässe werden wieder gültig, wenn sie von der Passbehörde mit einem Merkmal versehen werden, das den Inhaber als Juden kennzeichnet. ... »Details
- 22. Oktober 1938: „Gaukulturwoche“ in Wiesbaden zum Thema „Rasse und Kultur“
„Rasse und Kultur“ ist Thema der in Wiesbaden eröffneten zweiten „Gaukulturwoche“. Die Ausstellung im Landesmuseum bietet eine „Leistungsschau der Kunstschaffenden“. ... »Details
- 25.-31. Oktober 1938: Arbeitstagung der deutschen Heimstättenämter der Deutschen Arbeitsfront in Frankfurt
Der Jahreslagebericht 1938 des Reichssicherheitshauptsamts, Band 3, befasst sich unter anderem mit dem Wohnungs- und Siedlungswesen. Dabei wird konstatiert, dass die Rückgliederung der Ostmark und der sudetendeutschen Gebiete sowohl als auch die Schaffung öffentlicher Großbauten, vor allen Dingen aber die vordringlichen militärischen Bauten und Befestigungsarbeiten dem Wohnungs- und ... »Details
- 27. - 28. Oktober 1938: Deportation von Tausenden polnischer Staatsbürger jüdischen Glaubens
In der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober werden schätzungsweise 17.000 im Deutschen Reich ansässige Juden polnischer Staatsangehörigkeit in das polnisch-deutsche Grenzgebiet deportiert, darunter auch zahlreiche Menschen aus Hessen. Allein in Frankfurt am Main werden etwa 2.000 jüdische Mitbürger Opfer dieser Zwangsmaßnahme, die die meisten Betroffenen völlig unvorbereitet trifft. ... »Details
- 7. November 1938: Verwüstung der Synagoge und jüdischer Einrichtungen in Kassel
Mit der Verwüstung der Synagoge in Kassel beginnen die Pogrome gegen jüdische Gotteshäuser, Gemeindezentren und Geschäfte in Nordhessen. Am Abend dringen etwa 30 Personen in Zivilkleidung (nach Aussage eines Augenzeugen auffälligerweise „alle mit den gleichen Stiefeln“) in die Synagoge in der Unteren Königsstraße ein und schleppen Teile der Inneneinrichtung und Ritualien (unter anderem ... »Details
- 7. November 1938: Zerstörung von jüdischen Einrichtungen in Bebra
In der nordhessischen Kleinstadt Bebra kommt es gegen Mitternacht zu einem der ersten Pogrome, die den Auftakt zur Reichspogromnacht in der Nacht vom 9. auf den 10. November bilden. Das Innere der Synagoge und der jüdischen Schule des Ortes werden vollständig zerstört, ebenso Fenster und Türen jüdischer Geschäfts- und Wohnhäuser. Zuvor hatte in der Gastwirtschaft „Hessischer Hof“ in ... »Details