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Baubeginn zur Wiederherstellung der Römerberg-Ostzeile in Frankfurt, 30. Januar 1981

Auf dem Frankfurter Römerberg beginnt der Wiederaufbau historischer Gebäude am Samstagsberg (im Volksmund „Ostzeile“). Nach Jahrzehnte dauernden Diskussionen um die Rekonstruktion historischer Gebäude an der Römerberg-Ostfront gibt Frankfurts Oberbürgermeister Walter Wallmann (1932–2013; CDU) mit dem berühmten „Spatenstich“ (in diesem Falle ein Hieb mit der Spitzhacke gegen das Pflaster) um 11 Uhr das Signal zum Start der Vorbereitung für die Bauarbeiten.

Es ist geplant, bereits 1983 die sechs Häuser der Ostzeile und das Gasthaus „Zum Schwarzen Stern“ fertig zu stellen. Zusammen mit der geplanten, in Ost-West-Richtung zwischen Römerberg und Kaiserdom platzierten Schirn Kunsthalle (deren Baubeginn zunächst für Ende 1981 geplant ist, sich aber bis 1983 verschiebt) und einem Ensemble im postmodernen Stil errichteter Wohnhäuser wird mit einem Kostenumfang von etwa 100 Millionen DM zur Verwirklichung des Projekts gerechnet. Eine auf der Rückseite der am Samstagsberg rekonstruierten Bauten errichtete Reihe moderner Häuser ergänzt die Ostzeile. Dort werden auch die technischen Versorgungseinrichtungen der wiedererstehenden Fachwerkhäuser untergebracht, so zum Beispiel die Heizungsanlagen. Die Fachwerkgebäude sollen, teils unter Verwendung erhaltener Originalbestandteile ihren historischen Vorbildern entsprechend möglichst originalgetreu nachgebaut werden. Der heutige offizielle Beginn der Arbeiten wird von einem Fest mit „Ebbelwoi und Eintopf“ für jedermann begleitet. Die Bundespost hat in der Baubude ein kleines Sonderpostamt eingerichtet, wo der eigens zur Feier des besonderen Anlasses ausgegebene Sonderstempel auf Briefe und andere Sendungen erhältlich ist.

Die Errichtung von Rekonstruktionen historischer Fachwerkhäuser auf dem Römerberg war zuerst 1974 vom damaligen Oberbürgermeister Rudi Arndt (1927–2004; SPD) angeregt worden und zunächst auf energischen Widerstand von Architekten gestoßen.
(KU)

Belege
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.1.1977, S. 21: Hinter historischen Fassaden Gasthäuser oder Audiovision?: Rekonstruktion von Altstadthäusern am Römerberg scheint beschlossene Sache/ Diskussion von Bürgern und Politikern
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.6.1979, S. 45: Polnische Lehren für den Wiederaufbau Frankfurter Altstadthäuser: Die Ostzeile des Römerbergs allein genügt nicht / Im Stadtarchiv schlummern umfangreiche Unterlagen / von Wilfried Ehrlich
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.1.1981, S. 24: Freitag beginnt der Römerberg-Wiederaufbau: Die Rekonstruktion der historischen Zeile dauert drei Jahre
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.8.1982, S. 41: „Kompromißlose Bekenntnisse zum Stil der Jetztzeit“: Drei Jahrzehnte Ringen um den historischen Wiederaufbau / von Wilfried Ehrlich
Weiterführende Informationen
Hebis-Klassifikation
842082 ,Platzgestaltung · 574030 ,Städtebau
Hebis-Schlagwort
Frankfurt ; Frankfurt, Römerberg ; Wiederaufbau ; Stadtentwicklung ; Frankfurt am Main
Empfohlene Zitierweise
„Baubeginn zur Wiederherstellung der Römerberg-Ostzeile in Frankfurt, 30. Januar 1981“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1440> (Stand: 30.1.2023)
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