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Kriminalbeamte verprügeln in Wiesbaden griechischen Streikposten, 18. Juni 1971

In Wiesbaden kommt es bei Protestveranstaltungen der IG Chemie bei der Hoechst-Tochter Kalle AG zu einem aufsehenerregenden Zwischenfall, als ein Polizeibeamter den griechischstämmigen Streikposten Elias Kalogeropoulos (30) verprügelt. Einzelheiten werden am Nachmittag des darauf folgenden Montags in Frankfurt bekanntgegeben. Nach Darstellung des Bezirksleiters der hessischen IG Chemie, Franz Fabian (1926–1986), und des Rechtsberaters der Gewerkschaft, Kurt Thon, wird der Grieche zusammen mit anderen Streikposten vor dem Werkstor der Kalle AG zunächst von einem mit mehreren Personen besetzten Fahrzeug bedroht und schließlich von den Insassen offenbar gezielt angegriffen und beleidigt. Die Männer weisen sich als Kriminalbeamte aus, als die übrigen Streikposten dem Gastarbeiter zu Hilfe eilen wollen. Wie sich später herausstellt, hat die Kalle AG Polizeikräfte angefordert, weil auf dem Betriebsparkplatz der Firma Autoreifen zerstochen und Wagen beschädigt worden waren.1
(KU)


  1. Zitiert nach Süddeutsche Zeitung, 22.6.1971.
Belege
  • Süddeutsche Zeitung, 22.6.1971
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.6.1971, S. 1: Die chemische Industrie will die Fabriktore offen halten: Keine Aussperrung geplant / In Hessen 30 000 Arbeiter am Streik beteiligt / Weitere Zuspitzung
Empfohlene Zitierweise
„Kriminalbeamte verprügeln in Wiesbaden griechischen Streikposten, 18. Juni 1971“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/4419> (Stand: 23.9.2020)
Ereignisse im Mai 1971 | Juni 1971 | Juli 1971
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