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Grabdenkmäler

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Wilhelm Kaul (Caulius) und seine Frau Anna Gertraud, gest. 1670/71 und 1676, Wetzlar

Wetzlar · Gem. Wetzlar · Lahn-Dill-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Wetzlar

Gebäude / Areal:

Wetzlar, Dom.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Wetzlar, Dom.

Im sogenannten "Heidenhof" (südwestliche Vorhalle).

Merkmale

Datierung:

1670 oder 1671, 15. Februar; 1676

Typ:

Epitaph

Material:

hellgrauer Marmor · Lahnmarmor

Erhaltung:

erhalten

Größe:

58 x 97 cm (B x H)

Beschreibung

Beschreibung:

Kleines Epitaph mit dreieckigem Giebel und langer Inschrift.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Stand:

geistliche Personen

Dargestellte Personen:

Magister Wilhelm Kaul (Caulius), geboren am 10. Oktober 1588 in Amöneburg, studierte in Marburg und Gießen, wurde 1636 zu einem älteren Prediger in Wetzlar berufen, blieb in diesem Amt 32 Jahre und starb 1670 im Alter von 82 Jahren.

Seine Frau Anna Gertraud geb. Schüler, geboren 1604 als Tochter des ältesten Schöffen und Ratsverwandten Johannes Schüler zu Wetzlar, gestorben 1676 im Alter von 72 Jahren. Aus der 48 Jahre währenden Ehe gingen 3 Söhne und 5 Töchter hervor, von denen die einzige noch lebende, an Bernhardt Graffing verheiratete Tochter das Epitaph setzen ließ.

Abweichend zu den vorstehenden Angaben der Inschrift soll Wilhelm Kaul am 10. Oktober 1588 in Mardorf geboren worden sein. Sein Vater Philipp Kaul war Schöffe, Ratsverwandter und 1585 Schultheiß zu Amöneburg. Am 13. Oktober 1623 heiratete Wilhelm Kaul in Wetzlar als Preaceptor Scholae die oben genannte Anna Gertraud Schüler. 1624 bis 1635 war er zunächst Pfarrer in Hartenrod, dann von 1636 bis 1671 in Wetzlar.Laut Kirchenbuch starb er, im Widerspruch zur Inschrift, am 15. Februar 1671. (Historisches Archiv der Stadt Wetzlar, Stammtafeln von Siegfried Rösch)

Inschrift

Umschrift:

Ehren Mahl /

Deß wohl Ehrwürdig großachtbahr und wohlgelahrten H:(errn) M:(agister) /

Wilhem (!) Cauly: welcher in A(NN)O 1588, d(en) 10 • t(en) 8bris IN Chur Main,, /

tzischer Statt Amoeneburg gebohren. Folgents zu marpurg /

v(nd) Giesen erlangten wissenschafft in A(NN)O. 1636 zu einem hiesigen or /

tes Alterer prediger vocirt v:(nd) nach wohl verrichtem 32 Jahrigem Kir /

chen ampt v:(nd) lebenslauf in A(NN)O 1670 Seines alters 82 iahr anhero /

Beygesetzt worden deßen Eheliebste Frauw An(n)a Gertraudt Schülerin /

weiland H(er)r: Johan(n)is Schülers, hiesigen orts gewesenen ältisten Schöpff /

en v:(nd) Rahtsverwandtens eheleibliche Tochter so A(NN)O 1604. gebohren /

mit derselben in der Ehe gesessen, 48. iahr zusamen erzeuget 3. Söhn v(nd) /

5. Töchter: worvon noch eine anietzo H(er)r: Bernhardt Graffings Ehe /

liebste so lang als gott gefällig am leben v:(nd) zum ehrngedächtnus beyder /

selig gemelte(n) Eltern dieses anhero setzen lasen: starb in A(NN)O 1676. ihres /

alters 72. iahr /

Beyder seel:(igen) Leich Text /

LUCae. C.(APITEL) 2 V:(ERS) 29 /

Herr nun lässest du deinen diener im Friede fahren. etc: /

2 Timoth(eus) C:(APITEL) 4. V:(ERS) 7 • /

Ich habe einen gutten Kampff gekämpt (!) ich hab den /

lauff vollendet ich habe glauben gehalten

Kommentar:

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Schrift:

Fraktur

Nachweise

Literatur:

  • Gloël, Heinrich: Die alten Wetzlarer Grabsteine und Epitaphien, in: Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins 9 (1925), S. 3-80, hier S. 11

Personen:

Schüler, Johannes · Graffing, Bernhard · Graffing, NN, geb. Kaul (Caulius) · Kaul (Caulius), NN, verheiratete Graffing · Kaul, Philipp

Orte:

Amöneburg · Gießen · Hartenrod · Marburg · Mardorf

Bearbeitung:

Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Wilhelm Kaul (Caulius) und seine Frau Anna Gertraud, gest. 1670/71 und 1676, Wetzlar“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1439> (Stand: 10.9.2008)