Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian Biography

Portrait

Tilemann Günderrode
(1512–1550)

Symbol: Switch display mode Symbol: Switch display mode Symbol: Print Preview

GND-ID

136152228

Günderrode, Tilemann [ID = 16422]

* 3.2.1512 Leipzig, † 3.12.1550 Kassel, Begräbnisort: Kassel Brüderkirche, evangelisch
JUD – Rat, Kanzler
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names ↑

Other Names:

  • Günterode, Tilemann
Activity ↑

Career:

  • kam mit 5 Jahren als Edelknabe nach Kassel an den Hof der Prinzessin Christine von Sachsen, verheiratet mit Philipp von Hessen
  • 1518 Immatrikulation in Leipzig (als Kind),
  • 1530 Studium in Tübingen,
  • 1535 Studium in Bourges
  • 1538 Baccalaureat in Leipzig
  • JUD (nach der Grabinschrift)
  • 1540 Bürger in Leipzig
  • 1542 auf drei Jahre Fürstlich Hessischer Rat und Diener
  • 1545 Fürstlich Hessischer Kanzler
  • nahm an den Reichstagen der Reformation und den Verhandlungen des Schmalkaldischen Bundes teil
  • muß nach der Niederlage des Bundes gegen Kaiser Karl V. vor diesem kniend die Abbitte verlesen, während der Landgraf in Gefangenschaft geführt wurde
  • der Geheime Rat mit Günderrode an der Spitze übernahm die Regierung in Kassel
  • Günderrode soll aus Gram über das Schicksal seines Herrn verstorben sein
  • erwarb 1549 Dorf und Wüstung Nübel zwischen Nidda und Vogelsberg (als Gnadenlehen)
  • ein Abdruck seines angeblichen Tagebuchs: L. G. Mogen, Hist. Captivitatis Philippi Magnanimi Hassiae Landgravii, cum Anecdoto Diario Belli Smalcaldici Günderrodiano, Frankfurt am Main 1766

Places of Residence:

  • Kassel; Leipzig; Tübingen; Bourges (Frankreich)
Family Members ↑

Father:

Günderrode, Conrad/Contz, 1476-1536, GND, Studium Leipzig 1486, Tuchhändler und Weinhändler in Leipzig, beteiligt an Bergwerken, 1512 Mitglied des Rats in Leipzig, zeitweise in Diensten Herzog Georgs von Sachsen (Schwiegervater des hessischen Landgrafen Philipp)

Mother:

Alnpeck, Anna, † 1541, Tochter des Georg Alnpeck, GND, Bürgermeister in Freiberg in Sachsen, und der Anna Mannewitz

Partner(s):

  • Pistoris von Seuselitz, Clara, * Leipzig 1521, † Frankfurt am Main 30.10.1588, Heirat 1540, verheiratet in zweiter Ehe (Eheberedung Leipzig 28.11.1555) mit Hans Bromm, * 1510, † 1564, Witwer der Kunigunde Kellner, Patrizierin in Frankfurt am Main (Haus Limpurg), verheiratet in dritter Ehe Frankfurt am Main 7.7.1567 mit Christoph Völcker, begraben Frankfurt am Main 4.9.1569, Ratsherr in Frankfurt am Main, Tochter des Simon Pistoris von Seuselitz, GND, Professor der Rechte in Leipzig und Kursächsischer Kanzler, und der Clara Pantzschmann

Relatives:

  • Günderrode, Rudolf von <Sohn>, * Schotten 3.11.1547, † Schotten 14.5.1601, stud. Marburg, Tübingen, 1588 Bürger von Frankfurt am Main, Aufnahme in die Ganerbenschaft Haus Limpurg, lebt in Schotten, verheiratet 15.5.1587 mit Margarethe von Holzhausen, aus Frankfurt am Main
  • Günderrode, Wilhelm von <Sohn>, 1550-1607, Hessen-Kassel. Oberst
  • Günderrode, Hector Wilhelm von <Enkel>, 1590-1647, Ratsherr, jüngerer Bürgermeister und Schöffe, 1632 und 1639 älterer Bürgermeister in Frankfurt am Main
  • Günderrode, Moritz Otto von <Enkel>, * 1597, Hessen-Kassel. Oberst im Dreißigjährigen Krieg
References ↑

Bibliography:

Life ↑

Biogramm bei Gundlach, Dienerbuch

Tilemann Günterode1, geboren 1512 Februar 32 in Leipzig3, immatrikuliert daselbst im Wintersemester 1518, studiert dann in Bourges die Rechte4, wird Doktor beider Rechte5, erhält 1542 Dezember 5 eine Bestallung als hessische Rat und Diener auf drei Jahre6, wird zum Kanzler, Rat und Diener auf zehn Jahre bestellt 1545 September 57, in dieser Stellung bis zu seinem Tode. Er starb 1550 Dezember 38.

  1. Nicht von Günterode, wie man hin und wieder liest. Er kann also nicht, wie Strieder (5, 163 ff.) angiebt, 1523 als Edelknabe nach Hessen gekommen sein. Vitam et posteros eius vide prolixe in Buddei Allgemeinem lexico in append. tomi II (Ms. Hass. fol. 101a Varia. (Casseler Landesbibliothek). ↑
  2. Nach Strieder a.a.O. ↑
  3. Lipsicus (Leipziger Matrikel). ↑
  4. Nach Strieder a.a.O. ↑
  5. Zuerst 1542 November 29 mit diesem Titel nachweisbar. ↑
  6. Die Bestallung soll angehen am 13. Dezember 1541 (Revers in Urkunden, Bestallungen). ↑
  7. Bestallung gedruckt Bd. 2 Nr. 57. ↑
  8. Saur S. 501. Nach einem Berichte des Statthalters und der Räte in Cassel an den L. Philipp starb er in der Nacht vom 3. auf den 4., ungefähr um ein Uhr (Polit. Archiv Nr. 1011). Er war verheiratet mit Clara (Repertorium über Quittungen 1579 September 14), Tochter des kursächsischen Rats und hessischen Advokaten von Haus aus Dr. Simon Pistoris. Seine Schwester Apollonia war (nach Strieder a.a.O.) die Frau des Dr. Caspar Cruciger, Professors der Theologie in Wittenberg. ↑
Citation ↑
„Günderrode, Tilemann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/136152228> (Stand: 8.7.2025)