Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Opitz, Max [ID = 23253]

* 11.9.1890 Bernsdorf (Erzgebirge), † 7.1.1982 Berlin, konfessionslos
Tischler, Parlamentarier
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1905-1908 Tischlerlehre
  • ab 1908 Mitglied des Deutschen Holzarbeiterverbandes
  • Besuch der Gewerbeschule
  • bis 1925 Tischler in Frankfurt am Main
  • Oktober 1911-1913 Militärdienst und 1914-1918 Kriegsteilnehmer, Soldat bei den Ulanen (Gefreiter), 1915 nach mehrfacher Verwundung Garnisonsdienst
  • November 1918 Mitglied des Soldatenrates des Ulanenregimentes 21 in Chemnitz
  • 1919 Mitgründer der KPD-Ortsgruppe in Gersdorf (bei Chemnitz)
  • nach 1920 zunächst ehrenamtliche Funktionen in der KPD
  • 1922 Mitglied der Bezirksleitung Erzgebirge-Vogtland der KPD
  • 1926 hauptamtlicher KPD-Funktionär
  • 1926-1930 Mitglied des Sächsischen Landtages (KPD)
  • 1927 Organisationsleiter des Bezirks Erzgebirge-Vogtland, 1928 Politischer Leiter von Erzgebirge-Vogtland
  • Mitglied der Partei-Linken (Chemnitzer Linke, Gruppe um Bertz)
  • 1928 Teilnahme am VI. Kongress der Kommunistischen Internationale in Moskau
  • 9.-12.6.1929 auf dem XII. Parteitag in Berlin-Wedding als Kandidat Wahl in das ZK der KPD
  • 1930 Politischer Leiter in Hessen-Frankfurt
  • 1931 Sekretär im KPD-Bezirk Niederrhein, Herbst 1931 Politischer Leiter in Hessen-Frankfurt
  • Vertreter der Sozialfaschismus-Theorie
  • 1932-1933 Mitglied des Preußischen Landtages für den Wahlkreis 19: Hessen-Nassau (KPD), Mitglied des Fraktionsvorstandes der KPD
  • 5.3.-31.3.1933 Mitglied des Deutschen Reichstages für den Wahlkreis 17: Westfalen-Nord (KPD)
  • 28.2.1933 Festnahmeersuchen durch Funktelegramm
  • Decknamen Hubert Radloff, Horst
  • bis November 1933 Leitung der illegalen KPD in Württemberg
  • 2.11.1933 Festnahme in Stuttgart
  • 15.11.1933 Haftbefehl, Amtsgerichtsgefängnis Stuttgart I
  • 7.9.1934 Verurteilung zu drei Jahren und einem Monat Zuchthaus wegen Hochverrats und Urkundenfälschung
  • Strafanstalt Ludwigsburg, nach Ablauf der Strafe in Untersuchungshaft (Untersuchungsgefängnis Essen)
  • 5.11.1937 vom Schwurgericht Essen wegen Beihilfe zum Totschlag Verurteilung zu vier Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren
  • November 1937 Beantragung der Revision
  • 4.2.1938 Aufhebung des Urteils durch das Reichsgericht
  • Gerichtsgefängnis in Hamm
  • 24.6.1938 vom Oberlandesgericht Hamm wegen Begünstigung von Mord und Vorbereitung zum Hochverrat unter Anrechnung von einem Jahr Untersuchungshaft Verurteilung zu vier Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren
  • Zuchthaus Ludwigsburg
  • 1941 vorübergehend im Polizeigefängnis in Stuttgart
  • 27.6.1941-1942 nach Entlassung aus dem Zuchthaus Konzentrationslager Sachsenhausen, dort Mitglied der KPD-Gruppe
  • Juni 1941 Brief an das RSHA der Gestapo, worin Opitz beteuert, er habe seine Gesinnung geändert und wolle einen Beweis für seine positive Gesinnung gegenüber dem Dritten Reich erbringen; jedoch Verweigerung der Freilassung
  • 1942 gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern der KPD-Gruppe des Konzentrationslagers Sachsenhausen Transport in das Vernichtungslager Flossenbürg, wo aber viele Mitglieder der Gruppe überlebten
  • 1.5.1945 auf dem „Todesmarsch“ bei Zechlin durch die Rote Armee befreit
  • nach dem Zweiten Weltkrieg erneuter Eintritt in die KPD, später Mitglied der SED
  • bis 1949 Polizeipräsident in Dresden
  • 1949-1951 Oberbürgermeister von Leipzig
  • 1950 Besuch der Verwaltungsakademie Forst Zinna
  • 1950-1963 Mitglied der Volkskammer der DDR (SED)
  • 1951-1960 Staatssekretär und Chef der Präsidialkanzlei des Präsidenten der DDR
  • nach dem Tode Wilhelm Piecks Stellvertretender Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe der DDR
  • Mitglied der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer
  • mehrere Auszeichnungen der DDR (unter anderem Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus, 1954 Vaterländischer Verdienstorden in Silber, Vaterländischer Verdienstorden in Gold, Karl-Marx-Orden)

Funktion:

  • Preußen, Landtag, Mitglied (KPD), 1932-1933
Familie

Vater:

Opitz, Julius, 1860–1935, Bergarbeiter, Mitglied der SPD

Mutter:

Franke, Marianne, 1864–1944, Totenfrau

Partner:

  • Baldauf, Erna, (August 1946) 1911-1967
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Deutsche Fotothek‎, Fotothek df roe-neg 0006081 020 Porträt des Leipziger Oberbürgermeisters Max Ernst Opitz, CC BY-SA 3.0 DE (Ausschnitt)

Zitierweise
„Opitz, Max“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/132482320> (Stand: 7.1.2024)