Hessische Biografie
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GND-Nummer
119071339
Meibom, Viktor Reinhard Karl Friedrich von [ID = 20202]
- * 1.9.1821 Kassel, † 27.12.1892 Kassel, evangelisch
Prof. Dr. jur. – Jurist, Reichsgerichtsrat - Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch des Gymnasiums Fridericianum in Kassel
- 1839-1842 Jurastudium an den Universitäten Marburg und Berlin
- 1842 Referendarprüfung in Marburg und Fakultätsprüfung in Kassel
- anschließend Referendar beim Obergericht in Kassel und Justizamt in Karlshafen
- 1847 große juristische Staatsprüfung in Kassel
- 1848 Legationsrat bei der Kurhessischen Gesandtschaft in Frankfurt am Main zur Unterstützung seines Onkels, Franz von Rieß-Scheuernschloß
- 1849 Assessor am Obergericht in Rotenburg an der Fulda
- seine ablehnende Haltung gegenüber der verfassungswidrig ausgeschriebenen Stempelsteuer trug ihm 1850 die persönliche militärische Bequartierung von „Strafbayern“ ein
- 1851 wurde ihm eine untergeordnete Stelle als Unterstaatsprokurator (Staatsanwaltsgehilfe) in Marburg zugewiesen
- die außerordentlich günstige Aufnahme des von Paul Roth (1820-1892) und ihm verfassten „Kurhessischen Privatrechts“ bewirkte seine Berufung zum ordentlichen Professor an der Juristenfakultät in Rostock (1857-1865)
- 1866-1872 ordentlicher Professor an der Universität Tübingen
- 1873-1875 ordentlicher Professor an der Universität Bonn
- obwohl er sich mit größter Pflichttreue und bestem Erfolg dem Lehramt an drei Universitäten widmete, strebte er Zeit seines Lebens eine richterliche Tätigkeit an
- 1875 auf Beschluss des Bundesrats Berufung zum Rat am Reichsoberhandelsgericht in Leipzig
- 1.10.1879 Reichsgerichtsrat
- aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig pensioniert
- 1.7.1887 Ruhestand, den er in Kassel verbrachte
- 1872 Ritterkreuz I. Klasse des Württembergischen Kronenordens
- 1881 Preußischer Rother Adlerorden IV. Klasse
- 1887 Preußischer Rother Adlerorden III. Klasse
- bei der Pensionierung Preußischer Rother Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub
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Werke:
- (mit Paul Roth), Kurhessisches Privatrecht (1858)
- Das deutsche Pfandrecht (1867)
- Deutsches Hypothekenrecht (Nach den Landesgesetzen der größeren deutschen Staaten systematisch dargestellt); Das mecklenburgische Hypothekenrecht (1871)
- Der Immobilienarrest im Geltungsbereiche der deutschen Civilprozeßordnung (1888)
- Jürgen Vortmann (Hrsg.), Die Lebenserinnerungen des Juristen Viktor von Meibom (1821–1892). ein Juristenleben zwischen Theorie und Praxis (1992)
- Familie ↑
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Vater:
Meibom, Heinrich Friedrich von, GND, 1784–1874, Generalmajor
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Mutter:
Ries, Susette, 1786–1862
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Partner:
- Ries, Amalie, (⚭ 20.4.1855) 1834–1909, seine Cousine
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Verwandte:
- Weizsäcker, Viktoria Wilhelmine Sophie Paula* von, geb. von Meibom <Tochter>, 1857–1947, verheiratet mit Karl von Weizsäcker, GND, * Stuttgart 25.2.1853, † Stuttgart 2.2.1926, 1906-1918 württembergischer Ministerpräsident
- Rümelin, Susette, geb. von Meibom <Tochter>, 1856–1931, verheiratet mit Gustav Rümelin, GND, * Nürtingen 1.5.1848, † Freiburg im Breisgau 11.1.1907, Dr. jur., Rechtswissenschaftler, Professor an der Universität Freiburg im Breisgau
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 52, Leipzig 1906, S. 283-286 (von Schulte)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 16, Berlin 1990, S. 632 (Jürgen Vortmann)
- Wannagat (Hrsg.), Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen), Köln u. a. 1990, S. 465 f.
- Zitierweise ↑
- „Meibom, Viktor Reinhard Karl Friedrich von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/119071339> (Stand: 15.4.2024)