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Hessische Biografie

Portrait

Robert Max von Hirsch
(1883–1977)

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Hirsch, Robert Max von [ID = 18413]

* 13.7.1883 Frankfurt am Main, † 1.11.1977 Basel, jüdisch
Industrieller, Kunstsammler, Mäzen
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • sesshaft in der Nähe des Palmengartens in der Westendstraße 52, im Haus seiner Eltern (Haus aus der Gründerzeit stammend), enger Kontakt zu den Frankfurter Museen, Anlegung einer Kunstsammlung, „die später als die schönste private Kunstsammlung der Welt bezeichnet werden sollte“ (Arnsberg 1983, S. 198), Erwerbung einiger Stücke aus dem Welfenschatz
  • 1.10.1898 Eintritt in die Offenbacher Weltfirma J. Mayer & Sohn (Lederfabrik) seines Onkels
  • 1.6.1906 Teilhaber der Firma
  • 16.9.1913 Urkunde zur Aufnahme in den hessischen Staatsverband
  • 25.11.1913 durch großherzogliches Patent Erhebung in den Adelsstand
  • Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg an der Ostfront in Rumänien
  • ab 1930 Mitglied der Administration der Städel
  • Überführung seiner Kunstsammlung aus Frankfurt am Main nach Basel, nach der Spende des Werkes „Urteil des Paris“ von Cranach (später wieder im Besitz von Hirsch)
  • in Basel sesshaft in einer Villa im Stil des 19. Jahrhunderts
  • ab 1940 Schweizer Bürger
  • 1945 Eheschließung mit der Bildhauerin Martha Dreyfus-Koch, Tochter des verstorbenen Frankfurter Juweliers Robert Koch
  • 1955 Ernennung zum Ehrendoktor der Universität Basel
  • 1957 Austritt aus der Israelitischen Gemeinde Basel
  • 1978 Teilausstellung der Sammlung im Frankfurter Städel
  • Versteigerung der Sammlung durch testamentarische Verfügung (Wert wurde auf 25-40 Millionen DM geschätzt, Gesamtergebnis von ca. 70 Millionen Schweizer Franken am 28.6.1978 im Auktionshaus Sotheby, s. Arnsberg 1983, S. 198 f.)

Lebensorte:

  • Frankfurt am Main; Schweiz; Basel
Familie

Vater:

Hirsch, Ferdinand, geboren Ober-Ingelheim (Kreis Bingen) 1.3.1843, gestorben 12.8.1916, preußischer Staatsangehöriger, Geschäftsführer eines Eisenhandelsgeschäftes in Frankfurt am Main

Mutter:

Mayer, Anna* Pauline, geboren Offenbach am Main 18.2.1850, israelitisch, verheiratet mit Ferdinand Hirsch

Partner:

  • Dreyfus-Koch, Martha, Bildhauerin, Eheschließung 1945, Tochter des verstorbenen Frankfurter Juweliers Robert Koch

Verwandte:

  • Hirsch, Paul <Bruder>, 1881-1951, jüdisch, Kaufmann, Musikbibliophile, Amateursammler
  • Hirsch, Marie Ida Therese <Schwester>, geb. 17.4.1874, verheiratet mit Dr. Stern, wohnhaft in Frankfurt am Main, Guiollettstraße
  • Hirsch, Carl Siegmund <Bruder>, geb. 22.8.1875, gest. am 25.11.1938 im KZ Buchenwald, Urnenbeisetzung Anfang 1939 im alten Israelitischen Friedhof in Griesheim bei Frankfurt am Main, Amtsgerichtsrat, unverheiratet, 1906 Gerichtsreferendar in Idstein, 1914 als Leutnant in Duisburg interniert, nach Tod des Vaters Übertritt zum protestantischen Glauben
  • Hirsch, Alisa <Schwester>, Lilli genannt, geb. 9.11.1878, 25.6.1903 Eheschließung
  • Mayer, Julius <Uronkel>, Begründer der Firma Mayer & Sohn
  • Mayer, Ludo <Onkel>, geb. 28.4.1845, gest. 1.9.1917, Leiter der Firma Meyer&Sohn, Ausbau zur Weltfirma, Geheimer Kommerzienrat, 1915 Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Offenbach, Stifter der Synagogenorgel in der Goethestraße
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hirsch, Robert Max von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118774514> (Stand: 28.11.2023)