Hessische Biografie

Susanna Margaretha Brandt
(1746–1772)

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118673270

* 8.2.1746 Frankfurt am Main, † 14.1.1772 Frankfurt am Main, evangelisch
Magd

Andere Namen ↑

Wirken ↑

wuchs als Waise auf
wie ihre beiden Schwestern Dienstmagd bei der Witwe Bauer in der Herberge „Zum Einhorn“ in Frankfurt am Main
drei oder vier Wochen vor Weihnachten 1770 Verführung durch einen Goldschmiedegesellen aus Holland, der kurze Zeit später nach Russland weiterzog
1.8.1771 Geburt eines Jungen in der Waschküche der Herberge, der an den Folgen der Sturzgeburt und der Behandlung der Mutter starb und von ihr im Stall begraben wurde
2. August 1771 am Morgen Flucht nach Mainz, kehrte aber mittellos und entkräftet nach Frankfurt zurück, Aufgreifen durch die Wache
3. August 1771 im Hospital, Exhumierung des Jungen und Geständnis
Haft im Frankfurter Katharinenturm, einem städtischen Gefängnis
8.-12. Oktober 1771 Prozeß im Römer (Verteidiger Marcus Augustus Schaaf, der sein Plädoyer jedoch erst nach dem Urteil vorlegen kann)
14.1.1772 Hinrichtung durch das Schwert durch den Scharfrichter Johann Hoffmann
Vorbild für Gretchen im Urfaust von Johann Wolfgang Goethe

Familie ↑

Brandt, N.N., Soldat

Nachweise ↑

Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main: Criminalia 1771, Nr. 62: Prozeßakte.

Ruth Berger, Gretchen. Ein Frankfurter Kriminalfall. Historischer Roman, Reinbek bei Hamburg 2007
Frankfurter Biographie, Bd. 1, Frankfurt am Main 1994, S. 97 (Sabine Hock)
Rebekka Habermas (Hrsg.), Das Frankfurter Gretchen. Der Prozeß gegen die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt, München 1999
Siegfried Birkner, Das Leben und Sterben der Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt. Nach den Prozeßakten dargestellt. Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1973.

Zitierweise ↑

„Brandt, Susanna Margaretha“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118673270> (Stand: 28.11.2023)