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Hessische Biografie

Portrait

Christian Daniel Vogel
(1789–1852)

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Vogel, Christian Daniel [ID = 2912]

* 20.1.1789 Neuhütte Amt Ebersbach, bei Dillenburg, † 29.7.1852 Kirberg, evangelisch
Theologe, Pfarrer, Dekan, Landeshistoriker
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1801-1807 Pädagogium in Dillenburg
  • 1807/09 und 1812 immatrikuliert in Herborn
  • 1813 ordiniert in der Stadtkirche Dillenburg
  • 1813 Vikar in Ballersbach
  • 1813-1815 Pfarrer in Liebenscheid
  • 1815-1822 Pfarrer in Marienberg
  • 1823-1830 Pfarrer und Schulinspektor in Schönbach (Westerwald)
  • 1831 Pfarrer und Schulinspektor in Kirberg 1831
  • 1838 Dekan in Kirberg
  • Nassauischer Historiker
Familie

Vater:

Vogel, Ludwig Henrich, 1760-1821, Förster

Mutter:

Nassauer, Margareta Elisabeth, 1772-1812, Tochter des Johann Daniel Nassauer, Heimberger, Kirchenältester und Gerichtsschöffe in Straßebersbach, und der Anna Christina Heinz

Partner:

  • Schnabelius, Johanette* Wilhelmine, * Marienberg 8.12.1795, † Wiesbaden 13.2.1866, Heirat Westerburg/Schlosskapelle 17.11.1813, Pfarrerstochter

Verwandte:

  • Eibach, Ida Kunigunde, geb. Vogel <Tochter>, 1814-1875, verheiratet mit Kirberg 14.2.1837 mit Ludwig Wilhelm Eibach, 1810-1868, Pfarrer, Dekan, Kirchen- und Konsistorialrat in Wiesbaden
  • Vogel, Hermann <Sohn>, 1816-1900, Pfarrer in Heringen, Dörnberg, Kramberg und Eppenrod
  • Rhod, Bertha, geb. Vogel <Tochter>, 1819-1877, verheiratet mit Anton Rhod
  • Vogel, Berthold Reinhard* <Sohn>, GND, * Marienberg 2.9.1821, † Wiesbaden 7.8.1876, Bildhauer in Wiesbaden
  • Vogel, Emma <Tochter>, 1823-1882, lebte in Wiesbaden
  • Fleckeisen, Hildegard, geb. Vogel <Tochter>, 1826-1887, verheiratet Kirberg 1852 mit Prof. Dr. phil. Alfred Fleckeisen
  • Vogel, Adalbert <Sohn>, 1829-1830
  • Vogel, Adelheid <Tochter>, 1830-1894, verschollen auf einer Reise zwischen Kirberg und Montabaur
  • Vogel, Arnold* Ruprecht <Sohn>, 1838-1911, Pfarrer und Dekan in Kirberg
Nachweise

Quellen:

  • Nachlass im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Literatur:

Bildquelle:

Nassauische Lebensbilder Band 6, hrsg. von Karl Wolf, 1961, nach S. 198

Leben

Christian Daniel wurde 1789 als ältestes von zehn Kindern des Oberförsters Ludwig Heinrich Vogel und dessen Frau Margareta Elisabeth geb. Nassauer in Neuhütte geboren, wo er auch die Schule besuchte. Im Jahre 1801 wechselte er an die Lateinschule in Dillenburg, wo ihm umfangreiches Wissen in Naturkunde vermittelt wurde. Seine hier erworbenen Kenntnisse in den Naturwissenschaften schlugen sich in seinem Hauptwerk, der „Beschreibung des Herzogtums Nassau“ nieder, welches 1843 erschien. Sechs Jahre später begann Vogel sein Theologiestudium an der Hohen Schule in Herborn. Sein Aufenthalt hier musste er jedoch jäh unterbrechen, als er 1809 zum Armeedienst eingezogen werden sollte. Nur unter Aufbringung einer großen Geldsumme war es Vogels Vater gelungen, einen Ersatzmann für den Dienst zu besorgen. In der Folge verfügte die Familie nicht mehr über die finanziellen Mittel, um das Studium ihres ältesten Sohnes zu bezahlen. Vogel kehrte erst 1812 nach Herborn zurück und bestand im Juli des gleichen Jahres seine Examina. Nach seiner Ordinierung am 7. Juni 1813 in der Dillenburger Stadtkirche trat er eine Vikarstelle in Ballersbach an. Nur vier Monate später wurde Vogel zum neuen Pfarrer von Liebenscheid berufen. Kurz darauf heiratete er am 17. November 1813 die Pfarrerstochter Johannette Wilhelmine Schnabelius, mit der er neun Kinder hatte. Im Jahre 1815 trat Vogel seine zweite Pfarrstelle in Marienberg an, wo er sich aber nie recht wohlfühlte. Acht Jahre später wurde er am 1. Januar 1823 als Pfarrer nach Schönbach bei Herborn versetzt, wo er zugleich die Stelle des Schulinspektor inne hatte. Seine letzte Pfarrstelle trat er 1831 in Kirberg an, wo er 1838 zum Dekan ernannt wurde. Neben seiner Tätigkeit als Seelsorger fungierte Vogel seit 1842 als Schulinspektor für das Kirchspiel Kirberg und seit 1849 sogar für das Amt Limburg. Im Jahre 1850 gründetet Christian Vogel zusammen mit dem Wiesbadener Stadtpfarrer Ludwig Eibach den Verein für die evangelische Kirche in Nassau, der sich kirchlich-karitativen Aufgaben widmete.

Daneben engagierte sich Vogel leidenschaftlich in der Landesgeschichtsforschung. Dies tat er vor allem als Mitglied des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, dessen Vorstand er über viele Jahre angehörte. Sein wissenschaftliches Werk umfasst Arbeiten zu zahlreichen Aspekten nassauischer Landesgeschichte und behandelt Themen wie die Grafschaft Holzappel oder die Geschichte der Burg Sonnenberg.

Nach einer schweren Erkrankung des Herzens verstarb er 1852 in Kirberg.

Oliver Teufer

Zitierweise
„Vogel, Christian Daniel“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/117530026> (Stand: 28.11.2023)