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Hessische Biografie

Portrait

Joseph Jérôme Comte Siméon
(1749–1842)

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Siméon, Joseph Jérôme Comte [ID = 20755]

* 30.9.1749 Aix-en-Provence, † 19.1.1842 Paris
Prof. – Jurist, Professor, Minister
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • stammte aus einer alten provencalischen Juristenfamilie
  • Besuch der Stadtschule in Aix und des Jesuitencollegiums
  • Jurastudium, danach Professor an der Universität in Aix
  • Advokat, trat in den Verwaltungsdienst
  • als die Revolution ausbrach, Prokurator und Syndikus in Marseille
  • Flucht nach Italien, später im Rat der Fünfhundert in Paris, Vorsitz am 18. Fructidor
  • nach der Machtübernahme Napoleons am 18. Brumaire am Kassationshof und Tribunat tätig, erhielt die Berichterstattung über das damals in Vorbereitung befindliche Konkordat, an der Ausarbeitung des Code civile beteiligt
  • 1804 Mitglied des Staatsrates
  • als einer der fähigsten Juristen Frankreichs wurde er bei Gründung des Königreichs Westfalen Justiz- und Innenminister (Ankunft in Kassel am 28.8.1807)
  • 1.1.1809 bis zum Ende der Westfalenzeit Justizminister
  • nach Aussöhnung mit den Bourbonen wieder Staatsrat, Generalinspekteur der Rechtshochschulen, Unterstaatssekretär im Justizministerium, Minister des Inneren, Graf, Staatsminister und Pair von Frankreich
  • 1832 Mitglied der Akademie der Wissenschaften
  • in Kassel zunächst mit der Erhebung und Einziehung von Steuern und Kriegskontributionen beschäftigt, die ihn nicht beliebt machten, aber korrekt durchgeführt wurden
  • danach als Jurist tätig, dessen Gerechtigkeitssinn und scharfer juristischer Verstand auch von allen deutschen Beamten des Königreichs Westfalen gelobt und gerühmt wurden
  • einziger öffentlicher Auftritt war die Eröffnung des ersten westfälischen Reichstages am 7.7.1808
  • freimaurischer Großmeister des Grand Orient de Westphalie, der 1807-1813 in Kassel bestand
  • mit dem Namen Simeons ist die für Kurhessen folgenreiche Einführung des französischen Rechts verbunden, um dessen Beibehaltung nach 1814 erfolglos gerungen wurde
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Siméon, Joseph Jérôme Comte“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/117387673> (Stand: 15.4.2024)