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Hessische Biografie

Portrait

Heinrich Ludwig Michael Henkel
(1802–1873)

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Henkel, Heinrich Ludwig Michael [ID = 5858]

* 9.1.1802 Schmalkalden, † 26.6.1873 Kassel, Begräbnisort: Kassel Hauptfriedhof, evangelisch
Jurist, Politiker, Abgeordneter, Justizrat, Rechtsanwalt
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1817 Abitur am Gymnasium in Marburg
  • 1817-1822 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Marburg; 1819 Mitglied und dann Sprecher der Burschenschaft Alte Germania
  • 1823-1825 Advokat in Kirchhain
  • 1825-1830 Obergerichtsanwalt in Marburg
  • später Obergerichtsrat in Marburg
  • 1830-1834 Privatdozent in Marburg
  • 1830 Verfasser einer radikale Verfassungsforderungen enthaltene Denkschrift Marburger Bürger an die Kurhessische Ständeversammlung („Die Stadt Marburg an den Landtag in Kassel“)
  • 1833, 1845-1850 und 1862-1866 Mitglied der Stände für Frankenberg, für Hofgeismar und für die Höchstbesteuerten des Bezirks Kassel
  • „Eins der populärsten Glieder der liberalen Kammeropposition, bekannt als ‚der Henkel‘, wie er sich selbst zuweilen unterzeichnete. Im Symbolstreit von 1839 Hauptrufer im Streite gegen Bickell.“ (Losch, S. 27)
  • 1834-1854 Obergerichtsanwalt in Kassel
  • 1839 Teilnehmer und Vorsitzender der Protestantischen Versammlung wider die Feinde des Lichts in Kassel
  • 1846 Anklage wegen frechen Tadels der Staatsregierung, Suspendierung von seinem Mandat in der Kurhessischen Ständeversammlung, 1847 Freispruch
  • 1848 Herausgeber der „Kurhessischen Volkszeitung“
  • 3.1848 Verfasser einer Beschwerde Kasseler Bürger an den hessischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm
  • 18.5.-27.7.1848 und 7.3.-30.5.1849 (als Nachfolger von Ludwig von Baumbach-Kirchheim) Mitglied der Deutschen Nationalversammlung für den Wahlbezirk Kurhessen 4 (Kassel) (Württemberger Hof), Nachfolger: Sylvester Jordan
  • 1850 Mitglied des Volkshauses des Deutschen Parlaments für das Kurfürstentum Hessen (Wahlbezirk 4: Fritzlar)
  • 1850 Engagement im hessischen Verfassungskampf
  • 1851-1852 Verhaftung und Strafverfahren vor dem Kriegsgericht in Kassel wegen Aufreizung zum Ungehorsam und zur Unzufriedenheit der gegen die Staatsregierung während des kurhessischen Verfassungskonflikts von 1850 (unter anderem aufgrund der Veröffentlichung eines Briefes an den kurhessischen Oberbefehlshabers General von Haynau und wegen seiner Tätigkeit als Mitglied des bleibenden Ständeausschusses)
  • 1852-1853 Festungshaft in Spangenberg
  • 1854-1873 Obergerichtsanwalt, zunächst in Marburg, vor 1860 in Kassel
  • 1854 Ernennung zum Geheimen Justizrat
  • 1860 Wahl in den Stadtrat von Kassel, landesherrliche Genehmigung versagt
  • 1864 erneut zu acht Wochen Festungshaft wegen fürstenkritischer Äußerungen verurteilt
  • 1867 Ablehnung der Berufung nach Berlin wegen Neuordnung der hessischen Verhältnisse
  • 1868 Notar
  • 1870 Justizrat
  • 1873 Ehrenbürger der Stadt Kassel

Funktion:

  • Kurhessen, 02. Landtag, Mitglied, 1833
  • Kurhessen, 03. Landtag, Mitglied, 1833
  • Kurhessen, 04. Landtag, Mitglied, 1833-1835
  • Kurhessen, 09. Landtag, Mitglied, 1845-1846
  • Kurhessen, 10. Landtag, Mitglied, 1847-1848
  • Kurhessen, 11. Landtag, Mitglied, 1848-1849
  • Kurhessen, 12. Landtag, Mitglied, 1849-1850
  • Kurhessen, 13. Landtag, Mitglied, 1850
  • Kurhessen, 20. Landtag, Mitglied, 1862-1863
  • Kurhessen, 21. Landtag, Mitglied, 1863-1866

Werke:

Familie

Vater:

Henkel, Johann Ludwig, 1757–1835, Bergrat, Oberschultheiß in Schmalkalden, Sohn des Ludwig Gottfried Henkel, Amtmann

Mutter:

Möller, Barbara* Christina, † 1811

Partner:

  • Bezzenberger, Christiane Magdalene, (⚭ Marburg 8.4.1827) * Marburg 21.3.1808, † Marburg 12.6.1830, Tochter des Karl Wilhelm Bezzenberger, Regierungssekretär in Marburg
  • Eppelsheimer, Catharina, (nichteheliche Verbindung) * 22.8.1810, † Marburg 21.1.1836 (nach der Totgeburt von Zwillingen)
  • Rauschenbusch (Rauschenbach?), Luise Marie Sophie, (⚭ Kassel, lutherische Gemeinde, 4.4.1836) 1817–1839, Tochter des Friedrich Wilhelm Rauschenbusch, Kollaborator am Lyzeum in Kassel, und der Marie Friederike Auguste König
  • Link, Johanna* Maria Gertrud, (⚭ Kassel, lutherische Gemeinde, 3.9.1840) * Hanau 3.8.1821, † Fronhausen an der Lahn 3.4.1901, Tochter des Burkhard Link, Goldarbeiter in Kassel, und der Johanna Schlingloff

Verwandte:

  • Henkel, Heinrich <Sohn>, * 1825, Kaufmann
  • Henkel, Karoline <Tochter>, 1829–1904
  • Henkel, Friedrich <Sohn>, * 1838, Kaufmann in London
  • Staude, Luise, geb. Henkel <Tochter>, verheiratet 1863 mit Adolf Staude, Kaufmann in Karlsruhe
  • Henkel, Wilhelm <Sohn>, 1841–1918, Oberlehrer in Jena
  • Henkel, August <Sohn>, * 1843, Geheimsekretär bei Reichsmarineamt
  • Bramer, Johannette, geb. Henkel <Tochter>, 1845–1927, verheiratet 1866 mit Carl Bramer, Regierungs- und Baurat in Breslau, Paderborn, zuletzt in Münster
  • Henkel, Georg <Sohn>, * 1846, Rektor in Kirchhain, Witzenhausen
  • Henkel, Ernst <Sohn>, 1848–1922, Amtsgerichtsrat in Fronhausen, 1911 Ruhestand
  • Henkel, Gustav <Sohn>, * 1851, Kaufmann in Berlin
  • Henkel, Karl <Sohn>, * 1855, Kaufmann in Berlin
  • Henkel, Adolf <Sohn>, * 1857, Kaufmann in Arolsen
  • Hohl, Agnes* Emilie Adolfine Karoline Luise Henriette, geb. Henkel <Tochter>, verheiratet 1894 mit Ludwig Hohl, Pfarrer in Kreuznach
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Bildquelle:

Album mit Porträts von Mitgliedern der 20. kurhessischen Ständeversammlung 27. (30.) Oktober 1862 - 31. Oktober 1863, in: HStAM Bestand Slg 7 Nr. f 20/42 (beschnitten)

Zitierweise
„Henkel, Heinrich Ludwig Michael“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116709650> (Stand: 15.4.2024)