Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Mathilde Einzig
(1886–1963)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

Einzig, Mathilde [ID = 18258]

* 13.2.1886 Frankfurt am Main, † 31.12.1963 Frankfurt am Main, Begräbnisort: Frankfurt am Main neuer Jüdischer Friedhof, jüdisch
Schauspielerin
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Schülerin des Philanthropins in Frankfurt am Main
  • 1902 Vertrag für Chorgesang, Statisterie und kleinere Rollen nach einem Vorsprechen bei Emil Claar (1842-1930), Schauspielunterricht bei Max Bayrhammer (1867-1942) und Thessa Klinkhammer (1859-1934), erste Rolle als Stalljunge im bunten Rock, mit 16 Jahren monatliche Gage von 50 Mark am Frankfurter Schauspiel-Ensemble
  • 1905 erster Erfolg als Babette in Stoltzes Lokalstück Alt-Frankfurter
  • ab Spielzeit 1905/06 darstellendes Mitglied
  • 1908 Wechsel ins Charakterfach, Darstellerin der Mutter Aase in Peer Gynt, Marthe Schwertlein in Faust, Mutter des Klärchens in Egmont und Elisabeth in Götz von Berlichingen
  • 1929 Darstellerin von Bibbo in Zuckmayers Katharina Knie in der Frankfurter Erstaufführung
  • 1930 25. Bühnenjubiläum mit Darstellung von Frau Vogel in der Erstaufführung Sturm im Wasserglas
  • 1931 Regisseurin bei Alt-Frankfurter und Emil und die Detektive sowie gleichzeitige Darstellung von Frau Funk (Alt-Fft) und Emils Großmutter (Emil und die Detektive)
  • 1932 bei neugegründeten Römerfestspielen Darstellerin der Elisabeth in Urgötz und Klärchens Mutter in Egmont
  • 1933 nach Machtübernahme zunächst Ausbleiben der Kündigung wegen Stellenersatzmangels und ihrer starken Spielplaneinbindung, jedoch Teilnahmeverbot bei den „Reichsfestspielen“ (zuvor Römerfestspiele), Vorbereitung zur Ausreise in die Schweiz
  • 4.1933 freiwillige Kündigung vor Entlassung
  • 7.8.1933 Auszahlung der Rentenabfindung in Höhe von 5.000 Mark
  • 27.8.1933 letzter Auftritt in Der Meisterboxer, anschließende Ausreise in die Schweiz und Zusammentreffen mit der Familie
  • 1934 gemeinsame Auswanderung mit Ehemann Frank Brandeis (1884-1939), zwei Söhnen und ihrer Schwester Steffie Oppenheimer-Einzig nach Palästina, für 16 Jahre sesshaft im Scharon-Tal (von deutsch-jüdischen Akademikern gegründetes Dorf „Ramoth-Hashawim“ Hügel der Rückkehrer), Hotelgründung (dort zweimalige Unterbringungsort von Arturo Toscanini (1867-1957) bei Konzerten in Palästina), Beginn einer Geflügelzucht
  • 1947 sesshaft in London und Schweiz
  • 1949 Rückkehr über Zürich nach Frankfurt, Darstellerin von Frau Funck in "Alt-Frankfurt" im Börsensaal
  • 1952 Darstellerin von Frau Gudula in Rösters "Fünf Frankfurter"
  • 1956 Goldenes Ehrenzeichen der Genossenschaft Deutscher-Bühnen-Angehöriger
  • 1957 sesshaft in Frankfurt, Ernennung zum Ehrenmitglied der Städtischen Bühnen
  • 31.12.1963 Ableben mit 77 Jahren in der Frankfurter Wielandstraße 25

Netzwerk:

  • Impekoven, Toni <Freund>, (1881-1947), deutscher Komiker, Bühnen- und Drehbuchautor, Kabarettist

Lebensorte:

  • Frankfurt am Main; London; Schweiz; Palästina
Familie

Vater:

Einzig, Leopold, gest. 18.1.1906, Begraben auf dem jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße, Block 57/10, aus Liblitz-Schidditz (Böhmen) stammend, Heirat in Frankfurt a. M.,

Mutter:

Einzig, Rosalie, geb. Assor (mütterlicherseits von alter jüdischen Frankfurter Familie aus der Judengasse abstammend)

Partner:

  • Brandeis, Sydney Frank, (1884-1939), in England geborener Fabrikant
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Einzig, Mathilde“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116425970> (Stand: 31.12.2023)