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Hessische Biografie

Portrait

Karl Anders
(1907–1997)

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GND-Nummer

116304111

Anders, Karl [ID = 12361]

* 24.1.1907 Berlin, † 27.2.1997 Dreieich
Journalist, Verleger, Politiker
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Naumann, Kurt* Wilhelm

Weitere Namen:

  • Anders-Naumann, Karl Kurt Wilhelm
Wirken

Werdegang:

  • Besuch der Volksschule in Berlin
  • Ausbildungen zum Polstermöbelbauer und zum Gartentechniker
  • 1929-1931 Besuch eines Arbeiter-Abiturientenkurs an der Karl-Marx-Schule (Berlin-Neukölln), Abitur
  • 1929 Eintritt in die KPD, Generalsekretär der Weltjugendliga
  • 1929-1931 Mitglied des Vorstandes des Sozialistischen Studentenbundes
  • ab 1931 KPD-Parteisekretär der Abteilung Literatur und Propaganda in Berlin-Brandenburg
  • nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten für die KPD in der Illegalität tätig, Instrukteur des Zentralkomitees für Druck und Propaganda
  • 6.1933 schwere Misshandlung während der „Köpenicker Blutwoche“ im SA-Heim Wendenschloss
  • 1934 Emigration in die Tschechoslowakei, bis 1936 Politischer Leiter der Agit-Prop-Arbeit der KPD in Prag
  • 1936-1937 Mitglied des Bundesvorstandes der Roten Hilfe Deutschlands
  • ab 1937 Mitglied des Salda-Komitees und Sekretär für die Slowakei in Bratislava
  • Anfang 1939 Beauftragter des Flüchtlingskomitees des Völkerbundes in Polen; nach Beginn des Zweiten Weltkrieges Flucht nach Großbritannien
  • 6-12.1940 als „feindlicher Ausländer“ in Großbritannien interniert
  • ab 1940 Pseudonym Karl Anders
  • in London Anschluss an die Gruppe „Neu Beginnen“, Tätigkeit beim Radiosender Sender der europäischen Revolution
  • 1943-1945 Leiter der Redaktion für Arbeitersendungen bei der BBC
  • ab 1943 Vorträge vor in Großbritannien internierten, deutschen Kriegsgefangenen
  • nach Kriegsende Rückkehr nach Deutschland als Berichterstatter der BBC, unter anderem Bericht über die Nürnberger Prozesse
  • bis 1949 Tätigkeit für britische Zeitungen und die BBC
  • ab 1946 eigene Verlegertätigkeiten in Deutschland
  • 1946 mit drei Mitgesellschaftern Gründung des Nest-Verlages in Nürnberg, der später nach Frankfurt am Main umzog, nach Ausstieg der drei Mitgesellschafter alleinige Leitung des Verlages bis 1960
  • 1949-1972 stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Sozialistischen Verleger, Buchhändler und Bibliothekare
  • 1953-1957 Geschäftsführer und Verlagsleiter der Frankfurter Rundschau
  • 1955 kaufte die Frankfurter Rundschau 50 Prozent des Nest-Verlages, später Veräußerung der anderen 50 Prozent der Anteile
  • in den 1960er Jahren erneutes politisches Engagement, 1961 Berufung in die zentrale Wahlkampfleitung der SPD
  • 1971-1974 Mitglied der Grundwerte-Kommission der SPD, dann des Seniorenbeirates

Werke:

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Anders, Karl“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/116304111> (Stand: 25.4.2024)