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Hessische Biografie

Portrait

Friedrich Wilhelm Prinz von Hanau und zu Horzowitz
(1832–1889)

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GND-Nummer

115078928X

Hanau und zu Horzowitz, Friedrich Wilhelm Prinz von [ID = 15886]

* 18.11.1832 Kassel, † 14.5.1889 Fulda, Begräbnisort: Fulda, evangelisch; katholisch
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Schaumburg, Friedrich Wilhelm Graf von
Familie

Vater:

Hessen, Friedrich Wilhelm I. Kurfürst von, * Philippsruhe 20.8.1802, † Prag 6.1.1875

Mutter:

Schaumburg, Gertrude Gräfin von, geb. Gertrude Falkenstein, 1803–1883

Partner:

  • Birnbaum, Auguste, 1837–1862, Heirat 1856
  • Gloede, Ludowica, 1814–1912, Heirat 1875

Verwandte:

  • Hanau und zu Horzowitz, Moritz Fürst von <Sohn>, 1834–1889
  • Hanau und zu Horzowitz, Wilhelm Fürst von <Sohn>
  • Hanau und zu Horzowitz, Carl Fürst von <Sohn>
  • Hanau und zu Horzowitz, Heinrich Fürst von <Sohn>
Nachweise

Literatur:

Bildquelle:

Fürst Friedrich Wilhelm von Hanau, Foto M. L. Winter/Prag (beschnitten), in: Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, S. 175

Leben

Die sechs Söhne des letzten Kurfürsten wurden sämtlich Offiziere, teils in der kurhessischen, einer in der preußischen, zwei in der österreichischen Armee. Während die jüngeren Brüder zumeist erst 1866 oder kurz danach ausschieden, erhielt Friedrich schon nach seiner von den Eltern missbilligten katholischen Heirat 1856 als Premierleutnant des Kasseler Regiments Garde du Corps seinen Abschied. Er musste sich scheiden lassen und lebte nach einigen „Wanderjahren“ mit seiner zweiten Frau, einer Wiener Schauspielerin, von der ihm zustehenden Apanage in Fulda. Von der Anwartschaft auf die böhmische Herrschaft Horzowitz hatte der Kurfürst seinen ältesten Sohn ausgeschlossen und festgelegt, dass nur erbberechtigt sei, wer eine Frau zumindest gräflicher Abkunft heirate. Erster Fürst von Hanau und Majoratsherr der Fideikommiss-Herrschaft Horzowitz/Hořovice wurde nach dem Tod des Kurfürsten 1875 der zweite Sohn Moritz (1834–1889), obwohl auch seine Frau, die Generalstochter Anna von Lossberg, keine geborene Gräfin war. Seine Nachfolger als Fürsten und Majoratsherren waren die nächstfolgenden Brüder Wilhelm (1836–1902) und Carl (1841–1905), die tatsächlich gräflich verheiratet waren, und schließlich der zunächst noch unverheiratete zweitjüngste Bruder Heinrich (1841–1917), der sich als politischer Publizist einen Namen gemacht hatte. Da die ersten vier Fürsten von Hanau kinderlos blieben und die drei Söhne des jüngsten Bruders Philipp (1844–1914) vor ihrem Vater gestorben waren, fiel das Erbe den Nachkommen des seinerzeit ausgeschlossenen ältesten Kurfürsten-Sohnes zu. Fünfter Fürst von Hanau wurde Friedrich Wilhelms Enkel Fürst Friedrich Wilhelm Tassilo Heinrich von Hanau (1900–1971), der mit seiner Frau Maria Theresie Gräfin Fugger von Babenhausen (1899–1994) wie die meisten seiner zahlreichen Nachkommen vorwiegend in Bayern lebte. Doch wurde im 1945 verlorenen Horzowitz noch 1933 die Hochzeit von Heinrichs Schwester Emerentiana (1913–1986) mit Graf Ludwig von Montgelas gefeiert. Das in Horzowitz verbliebene Archiv, zu dem auch ein Großteil der Nachlass-Papiere des letzten Kurfürsten Friedrich Wilhelm gehört, liegt heute im Staatlichen Regionalarchiv Prag.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 175)

Zitierweise
„Hanau und zu Horzowitz, Friedrich Wilhelm Prinz von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/115078928X> (Stand: 25.3.2024)