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Hessische Biografie

Portrait

Mechthild Gräfin von Tecklenburg
(um 1490–1558)

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GND-Nummer

1075862094

Tecklenburg, Mechthild Gräfin von [ID = 13605]

* um 1490, † 6.5.1558, katholisch; evangelisch
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Geburtsname:

Hessen, Mechthild Landgräfin von

Weitere Namen:

  • Hessen, Mechthild die Jüngere Landgräfin von
Familie

Vater:

Hessen, Wilhelm I. Landgraf von, 1466–1515

Mutter:

Braunschweig, Anna Herzogin von, 1459/60–1520, Heirat Hannoversch Münden 17.2.1488, Tochter von Herzog Wilhelm II. von Braunschweig-Lüneburg und Wolfenbüttel (ca. 1425-1503) und Elisabeth von Stolberg (ca. 1435-1520)

Partner:

  • Tecklenburg, Konrad Graf von, (1493-1557), Sohn von Otto VIII. Graf von Tecklenburg-Schwerin (1465-1534) und Irmgard von Cuyk-Rietberg († 1540)

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Leben

Die älteste überlebende Tochter Landgraf Wilhelms I., wie die vor ihrer Geburt gestorbene gleichnamige Schwester nach der Großmutter Mechthild benannt, wurde schon 1493 dem Kasseler Augustinerinnenkloster Weißenstein bestimmt und 1500 als Nonne eingesegnet. Während die gleichzeitig in den Nachbarkonvent Ahnaberg gegebene jüngere Schwester Anna (* 1491) bereits im Herbst 1513 verstarb, blieb Mechthild bis zur Einführung der Reformation 1526 im Kloster und heiratete im Folgejahr den etwas jüngeren Grafen Konrad von Tecklenburg. Der zumeist Kurt genannte Junggraf war 1521 Hofjunker beim wenig älteren Landgrafen Philipp, den er zum Reichstag in Worms und 1523 auf der Strafexpedition gegen Franz von Sickingen begleitete. 1524 übertrug ihm sein Vater die Herrschaft Rheda in Westfalen. 1534 erbte er die Grafschaft Tecklenburg, 1541 vom Vatersbruder Nikolaus die Nachbarherrschaft Lingen.

Als Graf Konrad – von den Hessen dafür gewonnen – in seinen westfälischen Herrschaften zügig die lutherische Reformation einführte, gab es harte Auseinandersetzungen mit den katholischen Bischöfen, die ihm den Beinamen der dolle Cort verdienten. Die Mitgliedschaft im Schmalkaldischen Bund brachte ihm nach der Niederlage Landgraf Philipps 1547 längere Haft, die Reichsacht und den Verlust der von Kaiser Karl V. als Lehnsherr eingezogenen Grafschaft Lingen. Als die Eltern 1557/58 kurz nacheinander starben, kamen Tecklenburg und Rheda als Erbe der einzigen Tochter Anna (1532–1582) an die Familie ihres Ehemanns Graf Eberwin von Bentheim, der zum Stammvater der heutigen Fürsten von Bentheim-Tecklenburg in Rheda wurde.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 57 f.)

Zitierweise
„Tecklenburg, Mechthild Gräfin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1075862094> (Stand: 25.3.2024)