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Hessische Biografie

Portrait

Charlotte Asendorf
(1919–2007)

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GND-Nummer

1061552543

Asendorf, Charlotte [ID = 6239]

* 5.9.1919 Bremen, † 21.7.2007 Seeheim
Schauspielerin, Rezitatorin
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Engagements unter anderem in Basel, Freiburg im Breisgau, Köln und Dortmund
  • 1977-1997 Schauspielerin am Staatstheater Darmstadt

Lebensorte:

  • Basel; Freiburg im Breisgau; Köln; Dortmund; Darmstadt
Nachweise

Literatur:

  • gs, Charlotte Asendorf starb mit 87 Jahren. In: Bergsträßer Anzeiger vom 24.7.2007;
  • sb, Scharfes Profil auch in der zweiten Reihe. In: Darmstädter Echo vom 24.7.2007;
  • sb, Schillerndes Aschgrau. In: Darmstädter Echo vom 5.11.2007.
Leben

1939 begann Charlotte Asendorf ihre Karriere als Schauspielerin am Landestheater in Hannover. Es folgten Stationen auf den Bühnen von Bremen, Essen, Konstanz, Freiburg, Basel, Köln und Dortmund. Zuletzt spielte sie 1977 bis 1997 in Darmstadt. Mit 83 Jahren spielte sie noch auf der Darmstädter Studiobühne in Ionescos „Die Stühle“.

In ihrem „Ruhestand“ wurde Charlotte Asendorf Mitte der 1990er Jahre von der Buchhandlung Böhler als Rezitatorin wiederentdeckt. Ihre Themen waren die Einsamkeit, die Heimatlosigkeit, die verflossene Liebe und die verlorene Kindheit. Seitdem erhielt sie zahlreiche Engagements an der Bergstraße, insbesondere von Schulen, Kirchengemeinden, Synagogenvereinen, Bürgerinitiativen. Kurz vor einer Lesung aus den Werken der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko (1907-1975) in Bensheim, starb Charlotte Asendorf.

Charlotte Asendorf war Mitwirkende an den Spielfilmen „Polizei 110“ (Tatort) und den Loriot-Filmen „Ödipussi“ (1988) und „Pappa ante Portas“ (1991). Die Künstlerin stellte insbesondere gerne Randexistenzen „mit Wärme, Würde und Witz“ dar.1 In Anlehnung an ihren Auftritt als Frau Metzler in Loriots Film Ödipussi (1987) konnte Charlotte Asendorf Grau in allen nur denkbaren Varianten schillern lassen. Ihre Honorare überwies sie immer sogleich an den Tierschutz.

Da sie aus Bescheidenheit wünschte, ohne Trauerfeier beigesetzt zu werden, erinnerten die Kolleginnen und Kollegen vom Staatstheater Darmstadt mit einem Abschiedsgruß im Kleinen Haus am 5. November 2007 an Charlotte Asendorf.

Lupold von Lehsten


  1. gs, Charlotte Asendorf starb mit 87 Jahren. In: Bergsträßer Anzeiger vom 24.7.2007
Zitierweise
„Asendorf, Charlotte“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1061552543> (Stand: 28.11.2023)