Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds

Spektakuläre Entführung eines Jungen in Wiesbaden, 13. Februar 1964

In Wiesbaden wird der siebenjährige Timo Rinnelt entführt und umgebracht. Der Sohn eines Wiesbadener Antiquitätenhändlers verschwindet rätselhafterweise jedoch zunächst allem Anschein nach nicht spurlos: mehrere Zeugen geben in den folgenden Tagen an, Timo an den verschiedensten Orten gesehen zu haben. Dennoch bleibt der Junge verschwunden. Daran ändert sich auch nichts, als Timos Eltern und die Behörden diversen Erpressungsversuchen nachgeben, bei denen vor allem sogenannte Trittbrettfahrer, also nur vorgeblich mit der Tat in Zusammenhang stehende Kriminelle versuchen, aus dem Unglück der Familie Rinnelt Kapital zu schlagen. Nach jahrelanger erfolgloser Suche nach dem Entführungsopfer wird der tote Junge schließlich am Abend des 30. Mai 1967 in einem Keller in der Wilhelmstraße 58 in Wiesbaden aufgefunden. Timos Mörder Klaus Lehnert, der sich durch eine Reihe von Bekennerbriefen verrät, die ab Ende April 1967 bei der Münchener Illustrierten „Quick“ eingehen, gesteht die Tat gegenüber seinem Anwalt und der Polizei. Lehnert habe Timo am 13. Februar 1964 mit in den Keller nehmen wollen, um Fotomaterialien zu holen. Dabei – so Lehnert – „ist es irgendwie über mich gekommen“.
(KU)

Records
Recommended Citation
„Spektakuläre Entführung eines Jungen in Wiesbaden, 13. Februar 1964“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/1180> (Stand: 26.11.2022)
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