Brief der Meisterin zu Beselich an den Abt zu Arnstein

Regest-Nr. 10646

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Tradition

Engrossment:	Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, 13, 84a. Papier, mit Unterschrift (mit dem Schluß filia vestra indigna), Außenadresse und Spuren des Siegel-Verschlusses.
Regesta:	Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 3, S. 204 Nr. 434.

Regestum

Anna, Meisterin (magistra) zu Beselich, an Herrn Adam, Abt zu Arnstein: Der Prior zu Keppel, Bruder des Adressaten, ist August 11 (uff sondagh nach Laurencii) bei ihnen gewesen und hat der Priorin und ihr mitgeteilt, daß Schwester Regina noch sehr danach verlange, nach Beselich zu kommen. Diese ist der Gräfin (myner gnedigen frauwen) von Nassau zu Füßen gefallen und hat sie gebeten, ihr dazu zu verhelfen. Die Gräfin hat geantwortet, sie überlasse es deren Obersten. Auch hat der Prior von Keppel gegen sie (unß) verlauten lassen, die Meisterin (myn fr(au)) von Keppel und deren Konvent hegten großen Unwillen, daß sie jene Person nicht mit Liebe nehmen wollten. Sie (wyr) haben ihm in Gegenwart der Subpriorin geantwortet, mit dem, was jene geboten habe, könnten sie dieselbe nur mit Unwillen und nicht mit Liebe nehmen und würden nicht nachgeben. Auch hat er ihnen vorgehalten, wenn das Kloster Beselich wünsche, daß Regina etwas mitbringe, so wünsche der Konvent von Keppel wegen Schwester Tryngen dasselbe. Diese Mitteilung an den Adressaten über die Forderung des Konvents von Keppel hat sich leider bis jetzt, da ihr (unß) Prior ihn aufsucht, verzögert. Was er ihnen rät, will sie mit der Priorin und dem Konvent tun, damit nicht weiteres Unheil (unrait) zum Nachteil des Ordens daraus entsteht. Sie vermögen Schwester Tryngin nicht 10 fl. nachfolgen zu lassen, und es dünkt sie eine unbillige Forderung. Der Adressat möge seinen Subprior zu ihnen senden und ihnen seinen Willen und Rat mündlich zu verstehen geben. Magret von Rodheim (Rodeheym), Schwester der +Meisterin (unser lieben muder und fr(au) selig(e) suster, der gott gnedich wulle sin), ist mit gütlichem Abschied von ihnen gezogen, weil deren Oberste von ihr begehrt haben, die Reformation zu versuchen. Sie hat die zwei Kindchen mitgenommen, um sie in ihr Kloster zu tun. Auch haben sie das Töchterchen des + Herrn (unsers gnedigen juncker selig(en)) von Runkel aufgenommen, da gute Freunde ihnen geraten haben, nicht länger damit zu warten. Sie haben die Urkunde über die 100 fl. noch nicht. Doch ist ihnen zugesagt, sie solle ihnen nicht vorenthalten werden, sobald der Herr von Runkel ins Land (inheymß) komme.
Scriptum in vigilia Bartholomei apostoli 1504.

References

Other Persons

Beselich, Meisterin, Anna · Arnstein, Äbte, Adam · Nassau-Dillenburg, Grafen, Elisabeth, Frau Johanns V., geb. Landgräfin von Hessen · Regina, Nonne in Keppel · Tryngen, Nonne in Keppel · Rodheim, Magret von, Nonne · Runkel, Herren

Other Places

Beselich, Kloster · Arnstein (Rhein-Lahn-Kreis/Rheinland-Pfalz), Äbte · Keppel, Priore · Keppel, Nonnen · Nassau, Grafen

Keywords

Klöster · Nonnen, Wechsel in andere Klöster · Nonnen, Mitgift für · Klöster, Erziehung von Kindern in · Äbte · Priore · Gräfinnen · Töchter, Erziehung im Kloster

Text Basis

Document Particulars, Regestum

Struck, Klöster und Stifte 3

Citation

Landgrafen-Regesten online Nr. 10646 <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/lgr/id/10646> (Stand: 06.05.2024)