Contemporary History in Hessen - Data · Facts · Backgrounds
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- Gründung der NSDAP in Kassel, Februar 1922
Im Februar 1922 gründet der Kaufmann Martin Eckhardt die erste NSDAP-Gruppe in Kassel, im Winter 1922/23 entsteht eine kleine Abteilung der SA in der Stärke von etwa zwölf bis 14 Mann. Die NSDAP-Gruppe besteht aus insgesamt etwa 20 Mitgliedern.(OV) ... »Details - Blausäure-Attentat auf den Kasseler Oberbürgermeister Philipp Scheidemann, 4. Juni 1922
Der sozialdemokratische Oberbürgermeister von Kassel und ehemalige Reichsministerpräsident Philipp Scheidemann (1865–1939) entgeht in Kassel (Stadtteil Wilhelmshöhe) leicht verletzt einem Blausäure-Attentat von Angehörigen der rechtsradikalen Terrorgruppe „Organisation Consul“. Die Attentäter werden später zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. ... »Details - Bannerweihe des Jungdeutschen Ordens in Marburg unter Beteiligung der SA, 23. Juli 1923
Die Ballei Marburg des Jungdeutschen Ordens veranstaltet in der Universitätsstadt eine feierliche Bannerweihe. Im Anschluss an einen Festzug steuert die Ordensfeier bei einem anschließenden Gottesdienst ihrem Höhepunkt, der eigentlichen Weihe, entgegen. Unter den an Festzug, Versammlung und Weihe beteiligten Personen befinden sich auch mehrere Dutzend Männer der örtlichen SA-Formation. Ein ... »Details - Erster Hinweis auf hessische SS im „Völkischen Beobachter“, 19. Juni 1926
In der Samstagsausgabe des publizistischen Parteiorgans der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, dem „Völkischen Beobachter“, findet sich der erste Hinweis auf eine hessische Formation der „Schutzstaffel“ der NSDAP, einer paramilitärischen Partei-Sonderorganisation, die am 4. April 1925 aus acht Angehörigen des ehemaligen „Stoßtrupps Adolf Hitler“ aufgestellt wurde. In ... »Details - Erscheinen des liberalen „Hessischen Tageblatts“ in Marburg, 1926
In Marburg erscheint erstmals das liberale „Hessische Tageblatt“ des Druckers und Verlegers Hermann Bauer (1897–1986). Im Frühjahr 1933 wird die Redaktion der Zeitung in der Deutschhausstraße von der SA besetzt und die Zeitung zwangsweise eingestellt.(OV) ... »Details - Erster Aufmarsch der SA in Limburg, 21. Oktober 1928
Nur zwei Wochen nach der Gründung einer Ortsgruppe der NSDAP am 6. Oktober 1928 findet in Limburg an der Lahn der erste Aufmarsch der SA statt. Nach einem großen Demonstrationszug spricht der NSDAP-Gauleiter Jakob Sprenger (1884–1945) auf einer Propagandaveranstaltung auf dem Neumarkt. Trotz der Propagandaanstrengungen der NSDAP-Anhänger hat die Partei am Ende des Jahres 1928 in Stadt und ... »Details - Uraufführung des Georg Kaiser-Schauspiels „Die Lederköpfe“ in Frankfurt, 24. November 1928
Am Neuen Theater in Frankfurt am Main wird das Schauspiel „Die Lederköpfe“ von Friedrich Carl Georg Kaiser (1878–1945) uraufgeführt. Kaiser gilt als der produktivste Dramatiker des deutschen Expressionismus, sein Œuvre umfasst nicht weniger als 60 Dramen. Mit Stücken wie „Brand im Opernhaus“ (1919), Kolportage (1924), Die Papiermühle (1927), Oktobertag (1928) oder Zwei Krawatten ... »Details - Verhängung eines Uniformverbots in Preußen, 11. Juni 1930
Der preußische Innenminister Heinrich Waentig (1870–1943) verhängt ein Uniformverbot. Im April ist in Hessen, und im Juni in Bayern bereits ein ähnliches Gesetz erlassen worden. ... »Details - NSDAP provoziert die sogenannte Blutnacht von Kassel, 18. Juni 1930
Nachdem der Preußische Innenminister Heinrich Waentig (1870–1943; SPD) am 11. Juni 1930 ein vor allem gegen die NSDAP und ihre Untergliederungen gerichtetes Uniformverbot erlassen hat, reagieren die Vertreter von NSDAP und SA in Kassel mit einer noch nie dagewesenen Versammlungsoffensive. Um die Polizeikräfte in der Stadt zu zersplittern, finden vier ihrer Veranstaltungen zeitgleich in vier ... »Details - Höhepunkt des Reichstagswahlkampfes in Hessen, 3. August 1930
In der Frankfurter Festhalle findet die erste Wahlkampfkundgebung mit Adolf Hitler (1889–1945) statt. Zwar ist die Veranstaltung überdurchschnittlich gut besucht, doch sind die meisten Anwesenden aus dem hessischen Hinterland und der Pfalz in Lastwägen und Sonderzügen herbei gefahren worden – so berichtet zumindest die Frankfurter Zeitung. ... »Details - Saalschlacht zwischen NSDAP und Linken in Harleshausen, 7. August 1930
In dem „roten“ Harleshausen bei Kassel kommt es zu einer Saal- und Straßenschlacht zwischen Parteigängern der NSDAP und Anhängern der Linken, sodass die Kasseler Bereitschaftspolizei gerufen wird. Ihre Untersuchung ergibt, daß die Nationalsozialisten ausnahmslos mit schweren Schlagwaffen, Dolchen, Fahrradketten und anderen Geräten ausgerückt waren.0=Zitat Frankfurter Zeitung, zitiert ... »Details - Verbot der uniformierten Aufmärsche in Hessen, 15. August 1930
Der hessische Innenminister Wilhelm Leuschner (1890–1944; SPD) verbietet alle uniformierten Aufmärsche von NS- und KP-Organisationen. Ein Uniformverbot hatte in Preußen bereits seit dem 11. Juni existiert. Am 19. Juni 1930 hatte sich Leuschner noch gegen eine Umsetzung in Hessen ausgesprochen, denn dies würde „den Nationalsozialisten eine Bedeutung beimessen, die ihnen gegenwärtig in ... »Details - Marburger NS-Studenten zetteln Saalschlacht in Frankenberg an, 26. Oktober 1930
30 Studenten der Marburger Philipps-Universität präsentieren sich auf einer Versammlung in Frankenberg in SA-Uniform und mit Armbinde als Saalschutz und zetteln im Anschluss an die Veranstaltung eine Schlägerei mit politischen Gegnern an. Die NS-Parteizeitung „Der Sturm“ behauptet in ihrer Ausgabe vom 1. November unter der Überschrift „Saalschlacht in Frankenberg“, der gewaltsamen ... »Details - Schwere Saal- und Straßenschlacht in Grebenstein, 21. Januar 1931
In der nordhessischen Ortschaft Grebenstein provozieren Anhänger der KPD eine Saal- und Straßenschlacht mit Nationalsozialisten. Dabei wird ein Kommunist von SA-Leuten aus dem Fenster geworfen und tödlich verletzt. Bei dem Prozess gegen 97 beteiligte Kommunisten in Kassel zettelt der angerückte SA-Sturm Schlägereien an, bei der mindestens sechs Personen schwer verletzt werden. ... »Details - Saalschlacht zwischen SA und politischen Gegnern in Ockershausen, 23. Februar 1931
Während einer NSDAP-Kundgebung in einer Gastwirtschaft im südwestlich von Marburg gelegenen Ockershausen liefern sich SA-Angehörige der Marburger NSDAP-Ortsgruppe mit politischen Gegnern eine Saalschlacht. Nach Darstellung eines Berichts in der am nächsten Tag erscheinenden Ausgabe der in Marburg erscheinenden Oberhessischen Zeitung sind für den Ausbruch der Gewalt jedoch Anhänger der ... »Details - Propagandistischer „Deutscher Tag“ der NSDAP in Darmstadt, 28. Juni 1931
Die hessische NSDAP veranstaltet in Darmstadt mit dem Aufmarsch uniformierter Verbände, darunter der SA-Sturm 115, der sich vor dem hessischen Landesmuseum sammelt, einen „Deutschen Tag“ zu Propagandazwecken. Dazu veranstalten die Nationalsozialisten einen öffentlichen „Feldgottesdienst“ auf dem Marienplatz, Propagandamärsche und eine abendliche Kundgebung in der Festhalle der Stadt. ... »Details - Pompöse Beerdigung des NSDAP-Gauleiters Peter Gemeinder in Darmstadt, Anfang September 1931
Am 30. August 1931 erliegt der NSDAP-Gauleiter des Gaus Hessen-Darmstadt, Peter Gemeinder (geb. 1891), bei einer Wahlkampfveranstaltung einem Herzschlag. Anfang September wird er unter großer Anteilnahme seiner Anhänger und im Beisein von prominenten Nationalsozialisten auf dem Darmstädter Waldfriedhof beigesetzt. Das Auftreten von SA- und SS-Formationen macht die Beerdigung zu einem ... »Details - Beisetzung des NSDAP-Gauleiters Peter Gemeinder auf dem Darmstädter Waldfriedhof, 2. September 1931
Auf dem Waldfriedhof in Darmstadt wird der verstorbene Gauleiter des Gaues Hessen-Darmstadt, Peter Gemeinder, im Beisein von einigen tausend uniformierten SA-Männern und zahlreicher Parteiprominenz beigesetzt. Der Generalvikar des Bischöflichen Ordinariats Mainz, Jakob Philipp Mayer (1870–1936), sorgt vorher für eine Welle der Empörung, als er dem katholischen Gauleiter aufgrund seiner ... »Details - Gewalttaten der Motorisierten Schutz-Abteilung der NSDAP im Raum Darmstadt, 1931/32
In den politischen Auseinandersetzungen mit anderen politischen Parteien und Gruppierungen spielt die SA als Schlägertruppe der NSDAP im Raum Darmstadt eine führende Rolle. ... »Details - Allgemeines Verbot der SA und SS durch Notverordnung des Reichspräsidenten, 13. April 1932
Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg (1847–1934) zur Sicherung der Staatsautorität werden die SA (Sturmabteilung) und die SS (Schutzstaffel) im Reich verboten. Im amtlichen Kommuniqué wird das Verbot unter anderem damit begründet, „daß das Vorhandensein eines Privatheeres, einer Kampforganisation, die einen Staat im Staate bilde, schon an sich eine Quelle ... »Details