Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian Biography

Portrait

Margarethe Herzogin von Braunschweig
(1389–1446)

Symbol: Switch display mode Symbol: Switch display mode Symbol: Print Preview

Braunschweig, Margarethe Herzogin von [ID = 13594]

* 1389 Marburg, † 1446 Rotenburg an der Fulda, katholisch
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Other Names

Maiden Name:

Hessen, Margarethe Landgräfin von

Family Members

Father:

Hessen, Hermann II. Landgraf von, um 1342–1413

Mother:

Hohenzollern, Burggräfin von Nürnberg, Margarethe von, (um 1363-1406)

Partner(s):

  • Braunschweig-Lüneburg, Heinrich der Milde Herzog von, (um 1355-1416), Heirat Kassel 30.1.1409

Relatives:

References

Bibliography:

Life

Für Margarethe, viertes Kind und letztlich älteste überlebende Tochter Landgraf Hermanns, hatte der Vater schon im zarten Alter von drei Jahren, im Sommer 1393, eine Verlobung mit dem Sohn seines wettinischen Vetters Landgraf Balthasar von Thüringen (1336–1406) vereinbart. Der wegen der Verwandtschaft erforderliche Dispens Papst Bonifaz IX. wurde zwar erteilt, der „Verspruch“ aber im März 1398 wieder aufgehoben, da Balthasar für den Sohn Friedrich im Vorjahr eine neue Verlobung mit Elisabeth von Görlitz vereinbart hatte. Letztendlich hat Landgraf Friedrich V. (1381–1440), den man „den Friedfertigen“ oder auch „den Einfältigen“ nannte, erst 1407, nach dem Tod seines Vaters, die Gräfin Anna von Schwarzburg geehelicht.

Zwei Jahre später heiratete die inzwischen volljährige Margarethe den verwitweten Herzog Heinrich von Braunschweig. Der jüngste Sohn Herzog Magnus II. „mit der Kette“ (Torquatus) hatte gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard schon seit 1388 im Fürstentum Lüneburg, nach dem Tod des ältesten Bruders Friedrich 1400 auch in Wolfenbüttel regiert. Bei der im Jahr der Wiederverheiratung 1409 vereinbarten Landesteilung behielt Heinrich Lüneburg. Bei seinem Tod 1416 war der einzige Sohn aus der Ehe mit Margarethe, der später Heinrich „der Friedfertige“ hieß, erst fünf Jahre alt. Die Vormundschaft übernahm Margarethes Bruder, Landgraf Ludwig I. von Hessen. Durch seine Vermittlung kam es 1428 zu einer Revision des Teilungsvertrags von 1409, in der nunmehr Herzog Bernhard Lüneburg übernahm, während Margarethes Stiefsohn Wilhelm (1392–1482) gemeinsam mit dem inzwischen fast volljährigen jüngeren Halbbruder Heinrich das Fürstentum Wolfenbüttel bekam. Heinrich nutzte die häufige Abwesenheit des Älteren 1431 zu einem Versuch, die Macht an sich zu reißen. Die folgende Fehde wurde wiederum von Landgraf Ludwig „dem Friedsamen“ durch einen Vergleich beigelegt, der Heinrich das Fürstentum Wolfenbüttel als selbständige Herrschaft überließ.

Mutter Margarethe, die ihren Mann um 30 Jahre überlebte, behielt den ihr im Vertrag von 1428 bestätigten Witwensitz in Celle. Dass Landgraf Ludwig seinen Braunschweiger Schwestern 1431 in der erneuten Erbverbrüderung mit den Wettinern die Schlösser Gudensberg und Grebenstein als „Leibgedinge“ auf Lebenszeit zusicherte, wurde nicht in Anspruch genommen, da die welfische Verwandtschaft Margarethe ihre Rechte im Braunschweigischen 1443 noch einmal bestätigte. Die Herzogin-Witwe starb allerdings 1446 im hessischen Rotenburg.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 41 f.)

Citation
„Braunschweig, Margarethe Herzogin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bio/id/13594> (Stand: 25.3.2024)