Hessian World War I Primary Sources

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↑ Albert Schorn, Kriegs-Chronik der Stadt Camberg, 1914-1921

Abschnitt 6: Rege Liebesgabentätigkeit der Camberger Bevölkerung

◀ [12-13] Rege Liebestätigkeit suchte die Leiden der Krieger und ihrer Familien zu lindern. Der Vorstand des Vaterländischen Frauenvereins erweiterte sich zu einem aus Frauen und Jungfrauen bestehenden größeren Ausschuß, der das zur Pflege kranker und verwundeter Krieger Erforderliche an Betten, Bett- und Leibwäsche, Verbandstoffen usw. zu beschaffen begann. Bis zum 15. Oktober wurden von den hiesigen Vereinen 995,75 Mk. der „Sammlung für die freie Liebestätigkeit an Kriegern und Verwundeten" überwiesen. Bis zu dem gleichen Zeitpunkte hatte der katholische Frauenbund dem Hilfskomitee vom Roten Kreuz übersandt: 24 selbstgenähte Unterhosen, 24 Unterjacken, 12 Paar Pulswärmer, 4 Paar Strümpfe, 1 Paar Socken, 3 Halstücher, 5 Hemden, 150 Zigarren, 300 Zigaretten, 7 Pfd. Schokolade und 50 Rollen Pfeffermünztabletten. Am 28. und 29. Oktober fand auf Anregung des Bürgermeisters Pipberger eine Sammlung von Liebesgaben statt, die folgendes Ergebnis hatte: 130 Brote, 37 Pfd. Butter, 213 Eier, 35 Dauerwürste, 15 andere Würste, 19 Stück Rauchfleisch und Schinken, 4 Dosen Frankfurter Würstchen, 44 Pfd. Kaffee, 10 Pfd. Zucker, 13 Gläser Gelee, 15 Päckchen Zwieback, 22 Päckchen Keeks, 21 Pfd. Schokolade, 12 Päckchen Kakao, 5 Pfd. Konfekt, 3 Pfd. Pfeffermünz, 2 Dosen Hustenbonbons, 14 Flaschen Wein, 3 Flaschen Likör, 2 Flaschen Himbeersaft 1 Flasche Kognak, 1 Topf Marmelade, 2735 Zigarren, 100 Päckchen Zigarillos, 2200 Zigaretten, 12 Pakete Tabak, 6 Zentner Obst. Diese Liebesgaben wurden zum Teil an den Verein vom Roten Kreuz in Limburg abgeliefert, zum Teil am hiesigen Bahnhof und im Hospital an die Verwundeten verabreicht. Am 1. September bewilligten die Stadtverordneten zu der Reichsunterstützung für die Kriegerfamilien einen monatlichen Zuschuß von 50 %.

Am Dienstag, den 22. Dezember, nachmittags um 6 Uhr fand die Bescherung für alle Kriegerkinder im Rathaus statt. Die Weihnachtsbescherung für die Verwundeten im Hospital erfolgte am Mittwoch, den 23. Dezember, nachmittags um 5 ½ Uhr. ▶