Synagogen in Hessen
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- 5117 Buchenau
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 4. Biedenkopf
Elmshausen
- Gemeinde Dautphetal, Landkreis Marburg-Biedenkopf — Von Susanne Gerschlauer
- Basic Data ↑
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Juden belegt seit
1809
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Rabbinat
Oberhessen
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preserved
nein
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Gedenktafel vorhanden
nein
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Weitere Informationen zum Standort
- History ↑
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Seit der Gründung des als Adelssitz errichteten Gutes Elmshausen bis zur Übernahme der Ortsherrschaft durch Hessen-Kassel bzw. nach 1866 durch das Königreich Preußen waren sechs Adelsgeschlechter, die Universitäten Marburg und Gießen sowie die Klöster Caldern und Hachborn an Besitz und Herrschaft beteiligt. Wichtigster Ortsadel mit der dauerhaftesten Präsenz waren die Herren zu Breidenbach gen. Breitenstein.
Vermutlich lebten bereits vor Beginn des 19. Jahrhunderts Juden in Elmshausen. Erste Hinweise auf eine jüdische Familie stammen allerdings erst aus dem Jahr 1809, als ein Elmshäuser Jude sich an der Finanzierung eines Synagogenbaues in Gladenbach beteiligte. Um 1830 lebten 30 Juden im kleinen Gutsort Elmshausen, was einem Anteil von fast 20 Prozent an der nur 156 Einwohner zählenden Gemeinde entsprach. 1858/59 lebten acht erwachsene jüdische Männer in Elmshausen und Buchenau, insgesamt waren es 48 Personen (34 in Elmshausen und 14 in Buchenau).1
Vor 1859 waren die Juden aus Elmshausen und Buchenau Mitglieder im Synagogenverband des ca. 20 Kilometer südlich liegenden Gladenbach. Die Erlaubnis zur Trennung von der Synagogengemeinde Gladenbach zwecks Gründung einer eigenen jüdischen Gemeinde erging am 3.3.1859.2 Nach 1880 war die Anzahl der in den beiden kleinen Orten lebenden Juden derart gesunken, dass kein eigener Minjan mehr zustande kam. Als Folge gliederten sie sich der jüdischen Gemeinde im etwa 15 km nordöstlich entfernt liegenden Wetter an.3 Um 1838 und mindestens bis 1859 hatte Meier Isenberg den Vorsitz über die Judenschaft in Elmshausen.4 Die Elmshäuser Juden lebten vom Handel mit Vieh, Spezerei- und Ellenwaren.5
Die vor 1938 weggezogenen Juden konnten zum Teil in die USA oder Palästina emigrieren, manche verzogen innerhalb Deutschlands. Alle sechs 1938 noch hier lebenden jüdischen Elmshäuser und Buchenauer wurden im März 1942 verhaftet und in Konzentrationslager deportiert, in denen sie ermordet wurden.6 Nur eine Person, Jettchen Isenberg, überlebte die Inhaftierung im KZ Auschwitz.
- Betsaal / Synagoge ↑
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Um 1859, mit der Einrichtung eines eigenen Betraumes7 in Elmshausen, begann die Abspaltung der Elmshäuser und Buchenauer Juden aus dem Synagogenverband mit Gladenbach. Über Größe und Lage des Betraumes ist bisher nichts bekannt. Schon nach 1880 wurden wegen zu geringer Mitgliederzahl die Räume der jüdischen Gemeinde wieder verkauft, und die Elmshäuser Juden besuchten fortan die Gottesdienste in der Synagoge in Wetter.8
- Weitere Einrichtungen ↑
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Schule
Mit dem Jahr der Eigenständigkeit, 1859, wurde auch der Religionsunterricht für jüdische Kinder in Elmshausen abgehalten. Nach 1875 besuchten die Elmshäuser und Buchenauer Kinder den Religionsunterricht in Wetter.9
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Cemetery
Der jüdische Friedhof Elmshausen ist etwa 300 Quadratmeter groß und liegt an der Straße Am Roßberg südöstlich des Dorfes, etwa 400 Meter außerhalb des alten Dorfkerns. Der jüngste Grabstein stammt aus dem Jahr 1936.10
- References ↑
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Weblinks
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Sources
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW):
- HHStAW Best. 365, Nr. 48: Gräberverzeichnis des jüdischen Sammelfriedhofs von Alsbach (enth. Elmshausen), 1889-1941
- Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAM):
- HStAM Best. 180 Biedenkopf, Nr. 776: Rechnungs- und Haushaltswesen der israelitischen Religionsgemeinden. Revision der Rechnungen, 1842–1858
- HStAM Best. 180 Biedenkopf, Nr. 778: Gesuch der Israeliten zu Elmshausen und Buchenau um Erlaubnis zur Bildung einer eigenen Gemeinde, 1859–1867
- HStAM Best. 180 Biedenkopf, Nr. 786: Religions- und Kirchenverhältnisse der israelitischen Gemeinden des Kreises, 1823-1896
- HStAM Best. 180 Biedenkopf, Nr. 2113: Gesuch des israelitischen Vorstehers Meier Isenberg zu Elmshausen wegen des von den Israeliten geforderten Zuschusses zu den Bau- und Unterhaltungskosten für die Kirchen zu Elmshausen und Buchenau, 1838
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Bibliography
- Gerschlauer, Susanne/Klein, Ulrich: Die ehemaligen Synagogen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Marburg 1999
- Runzheimer, Jürgen: Abgemeldet zur Auswanderung. Die Geschichte der Juden im ehemaligen Landkreis Biedenkopf. Bd. 1. Biedenkopf 1992 (= Beiträge zur Geschichte des Hinterlandes, Bd. 3)
- Runzheimer, Jürgen: Abgemeldet zur Auswanderung. Die Geschichte der Juden im ehemaligen Landkreis Biedenkopf. Bd. 2: Familienforschung, Einzelschicksale, Judenschulen und jüdische Friedhöfe. Biedenkopf 1999 (= Beiträge zur Geschichte des Hinterlandes, Bd. 7)
- Ronzheimer, Manfred: Von der Geschichte abgeschnitten. Die Juden von Elmshausen und Buchenau. In: Oberhessische Presse/Hinterland 115 (1980), Nr. 120 vom 24.5.1980, S.6
- 750 Jahre Elmshausen, 1233–1983. Festschrift zur Jubiläumsfeier vom 11.–15. August. Elmshausen 1983
- Westmeier, Renate: Zur Geschichte der Juden in Buchenau und Elmshausen. In: Die jüdischen Schülerinnen der Elisabethschule Marburg. Marburg 1992, S.120–122
- Indices ↑
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Persons
Breidenbach gen. Breitenstein, Herren zu · Isenberg, Meier · Isenberg, Jettchen
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Places
Elmshausen, Gut · Marburg, Universität · Gießen, Universität · Caldern, Kloster · Hachborn, Kloster · Gladenbach · Buchenau · Wetter · USA · Palästina
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Sachbegriffe Geschichte
- Fußnoten ↑
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- Runzheimer, Auswanderung, 1992, S. 71 f. ↑
- Runzheimer, Auswanderung, 1992, S. 73; vgl. auch Gesuch der Israeliten zu Elmshausen und Buchenau um Erlaubnis zur Bildung einer eigenen Gemeinde, 1859–1867, in: HStAM, 180 Biedenkopf, 778. S. auch Artikel Friedhof Dauphtetal-Elmshausen auf Alemannia Judaica (s. Weblink) ↑
- Informationen zur Geschichte der Synagogengemeinde Elmshausen stellte freundlicherweise Museumsleiter Gerald Bamberger, Biedenkopf, zur Verfügung. Vgl. zudem Runzheimer, Auswanderung 1, S. 73 ↑
- HStAM 180, 2113 ↑
- Vgl. Runzheimer, Auswanderung, 1992, S. 71, 73 ↑
- Gedenkbuch des Bundesarchivs (s. Weblink); Runzheimer, Auswanderung, 1992, S. 76 f., 113 f. ↑
- Gerschlauer/Klein, Marburg-Biedenkopf, S. 152 ↑
- Runzheimer, Auswanderung, 1992, S. 73. Information über den Verkauf: Museumsleiter, Gerald Bamberger, Biedenkopf, 25.06.2009 ↑
- Vgl. Runzheimer, Auswanderung, 1992, S. 73 ↑
- Artikel Friedhof Dauphtetal-Elmshausen auf Alemannia Judaica (s. Weblink) ↑
- Recommended Citation ↑
- „Elmshausen (Landkreis Marburg-Biedenkopf)“, in: Synagogen in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/syn/id/109> (Stand: 1.9.2022)