Synagogen in Hessen
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 11. Giessen
Burkhardsfelden
- Gemeinde Reiskirchen, Landkreis Gießen — Von Susanne Gerschlauer
- Basic Data ↑
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Juden belegt seit
1796
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Location
35447 Reiskirchen, Ortsteil Burkhardsfelden
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Rabbinat
Oberhessen
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religiöse Ausrichtung
orthodox
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preserved
nein
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Gedenktafel vorhanden
nein
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Weitere Informationen zum Standort
- History ↑
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Seit dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts regierten die reichsunmittelbaren Herren von Buseck und die Herren von Trohe in Ganerbengemeinschaft die Gemeinden des Busecker Tales, zu denen auch Burkhardsfelden zählte.
1796/97 waren nachweislich mindestens zwei jüdische Familien in Burkhardsfelden wohnhaft1, doch waren vermutlich schon in den Jahren zuvor Juden in Burkhardsfelden angesiedelt2, da die Ortsherren eine aktive Politik der Ansiedlung von Schutzjuden betrieben. Im Jahr 1830 sind 38 Juden belegt.3 Um 1857 lebten neun jüdische Familien in Burkhardsfelden, deren Hauptbroterwerb der Vieh-, Häute- und Hausierhandel war. Die Einkommen bewegten sich am Existenzminimum.4
Bereits seit Beginn der 1840er Jahre gab es Bestrebungen, eine eigene Synagogengemeinde zu gründen5, denn die in Burkhardsfelden lebenden Juden waren der jüdischen Gemeinde Großen-Buseck angeschlossen, was offenbar zu erheblichen Unstimmigkeiten führte. 1858 wurde den Selbstständigkeitsbestrebungen der Burkhardsfelder Juden vom Großherzoglichen Ministerium des Inneren stattgegeben.6 Bis 1877 blieb die Synagogengemeinde selbstständig. Dem ersten Vorstand der neugegründeten Gemeinde gehörten im Mai 1858 Wolf Stern I, Feist Stern und Isaak Stern an; um 1864 war Joseph Löwenberg Rechner der Synagogengemeinde.
Durch Umzug in andere Gemeinden in den Jahren nach 1865 nahm die Zahl der Gemeindemitglieder in erheblichem Umfang ab. Einem vermutlich damit zusammenhängenden Antrag der Synagogengemeinde auf Auflösung wurde vom Innenministerium mit Schreiben vom 23.8.1877 stattgegeben.7
- Betsaal / Synagoge ↑
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Um 1864 wird in den Quellen eine Synagoge erwähnt, bei der es sich vermutlich um einen Betraum in einem Privathaus handelte, der wahrscheinlich seit der Zulassung der Selbständigkeit 1858 genutzt wurde.8 Über Ortslage und Aussehen ist nichts überliefert.
- Weitere Einrichtungen ↑
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Mikwe
Über Ortslage und Aussehen einer möglicherweise vorhanden gewesenen Mikwe ist bisher nichts bekannt.9
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Schule
Bereits vor der Zulassung der Eigenständigkeit der Religionsgemeinde im Jahr 1858 war vermutlich ein angemieteter Raum für den Unterricht der Kinder in Benutzung, denn es lässt sich die Tätigkeit mehrerer Religionslehrer seit den 1837er Jahren belegen.10 Über Lage und Aussehen des Schulraumes ist nichts bekannt.
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Cemetery
Die verstorbenen jüdischen Burkhardsfeldener wurden auf dem Friedhof der Gemeinde Großen-Buseck beigesetzt.
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Grabstätten
- References ↑
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Weblinks
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Sources
- Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStAW):
- HHStAW Best. 365, Nr. 126: Geburts- und Trauregister von Juden aus Burkhardsfelden, 1784–1943
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Bibliography
- Köhler, Gustav Ernst: Die Judengemeinde von Burkhardsfelden im Busecker Tal. 2., überarb. u. erg. Auflage. Reiskirchen 1996 (Schriftenreihe der Heimatgeschichtlichen Vereinigung Reiskirchen e.V. 14)
- Köhler, Gustav Ernst: Die Judengemeinde von Reiskirchen im Busecker Tal. Ein Beitrag zur Geschichte der hessischen Landjudenschaft. 2. Auflage. Reiskirchen 1996 (Schriftenreihe der Heimatgeschichtlichen Vereinigung Reiskirchen e.V. 22)
- Fußnoten ↑
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- Köhler, Burkhardsfelden, S. 2; Köhler, Reiskirchen, S. 3 ↑
- Erwähnung eines Judenhauses 1724, in Köhler, Burkhardsfelden, S. 23, 26; Erwähnung von Beisassen/Juden 1742, in: Ortsartikel "Burkhardsfelden" in LAGIS, Historisches Ortslexikon (siehe Link oben) ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 23, 26; Ortsartikel "Burkhardsfelden" in LAGIS, Historisches Ortslexikon (siehe Link oben) ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 1, 7 ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 7 ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 8 ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 1, 8 f. ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 9 ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 6 ↑
- Köhler, Burkhardsfelden, S. 5 f. ↑
- Recommended Citation ↑
- „Burkhardsfelden (Landkreis Gießen)“, in: Synagogen in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/syn/id/83> (Stand: 10.6.2022)