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Eröffnung der „Hessenkampfbahn“ in Kassel, 2. Mai 1926

Mit einem bunten Programm, das neben einer Sportlerparade auch turnsportliche Vorführungen und Wettkämpfe umfasst, wird in der Karlsaue in Kassel am heutigen Sonntagnachmittag nach zweijähriger Bauzeit ein neues Sportstadion, die „Hessenkampfbahn“ eröffnet.

Rege Beteiligung der örtlichen Turn- und Sportvereine

Der Aufmarsch von rund 10.000 Mitgliedern des Kasseler Stadtverbands für Leibesübungen (KSfL), in dem die örtlichen bürgerlichen Turn- und Sportvereine zusammengeschlossen sind, wird von etwa 20.000 Zuschauern beobachtet, die sich zur Einweihung der Kampfbahn eingefunden haben. Insgesamt beteiligen sich 53 Turn- und Sportvereine an der Veranstaltung, die bei der Parade ihre Vereinsfahnen zur Schau stellen.1 Das Rund der neuen Sportarena bietet den Gästen 2.000 Sitz- und 5.000 Stehplätze. Viele der anwesenden Besucher weichen jedoch aus, beziehen weiter entfernte Beobachtungsplätze auf den Dächern der Orangerie oder an der Du-Ry-Straße.

Der Einmarsch der Sportler durch das Südtor des Stadions wird von den Mitgliedern des Kasseler Stadtverbandes für Leibesübungen angeführt. Vorsitzender der Vereinigung ist der Kasseler Studienrat Henner Riemann. In seiner Begleitung befindet sich neben anderen Sportfunktionären der Stadt-Turn-Rat Wilhelm Buchenau, nach dem zu Beginn der 1950er Jahre selbst ein neues Stadion der Stadt benannt wird. Ihnen folgen die Mitglieder des erfolgreichste Fußballverein in Nordhessen, der Sportvereins „Kurhessen“ 1893 (SV Kurhessen Kassel) und die Athleten des VfL Hessen-Preußen unter der Führung von Emil Junghenn, der 1919 und 1920 bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Diskuswerfen der Herren jeweils den 2. Platz belegte. Im weiteren gehören dem der Zug Turner, Schwimmer, Fahrradfahrer, Skiläufer, Schützen und Segler an. Musikalische Untermalung erhält die Parade durch Marschmusik und schließlich durch eine Darbietung des ebenfalls gastierenden Kurhessischen Sängerbundes.

Den Anstoß zur Verwirklichung der Sportanlage gab die preußische Bezirksregierung. Ihr Bau wurde unter Inanspruchnahme von Zuschüssen des Reichs finanziert, sodass die Stadt Kassel selbst nur etwas weniger als die Hälfte der Gesamtkosten in Höhe von 336.000 Mark übernehmen musste.
(KU)


  1. Der Berichterstatter der Lokalzeitung „Kasseler Post“, die eine Sondernummer zur Einweihung der „Hessenkampfbahn“ veröffentlicht, zählt an diesem Tag 5.000 Teilnehmer aus 53 Vereinen. Vgl. HNA Regiowiki: Hessenkampfbahn (eingesehen am 2.5.2015).
Records
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Recommended Citation
„Eröffnung der „Hessenkampfbahn“ in Kassel, 2. Mai 1926“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/edb/id/617> (Stand: 26.11.2022)
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