Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Synagogen in Hessen

Outline map of Hessen
Ordnance Map
5715 Idstein
Modern Maps
Kartenangebot der Landesvermessung
Historical Maps
Herzogtum Nassau 1819 – 31. Idstein

Idstein Karten-Symbol

Gemeinde Idstein, Rheingau-Taunus-Kreis — Von Christel Lentz
Basic Data | History | Betsaal / Synagoge | Weitere Einrichtungen | References | Indices | Recommended Citation
Basic Data

Juden belegt seit

1682

Location

65510 Idstein, Felix-Lahnstein-Straße 1 | → Lage anzeigen

preserved

ja

Gedenktafel vorhanden

ja

Weitere Informationen zum Standort

Historical Gazetteer

History

Idstein ist seit dem 13. Jahrhundert mit Unterbrechungen immer wieder nassauische Residenzstadt gewesen. Letzter Landesherr der jüngeren Nassau-Idsteiner Linie war Fürst Georg August Samuel. 1682, als er noch unter Vormundschaft stand, ließen sich die ersten beiden Juden, Mayer und Aberle, in Idstein nieder.1 Mayer hatte in Geschäften eine glückliche Hand, so dass er 1710 ein neu erbautes Haus für 400 Gulden kaufen konnte.2

Mayer wurde Vorsteher der Idsteiner jüdischen Gemeinde und stellte dieser einen Raum in seinem Haus als Betsaal zur Verfügung. Mayers Sohn Simon erbte das Haus und hatte gleichfalls die Position des Gemeindevorstehers inne. Auch er zeigte sich großzügig bei der Überlassung des Betsaales, so dass sich das Haus als Sitz der Synagoge etablierte, die umgangssprachlich Judenschule genannt wurde.

Die Zahl der jüdischen Einwohner Idsteins nahm im Laufe der Jahre, mit einigen Schwankungen, stetig zu. Im November 1822 gab es 59 Juden in Idstein, dies entsprach rund drei Prozent der Bevölkerung.3 Anlässlich der Volkszählung vom Dezember 1864 wurden im Amt Idstein insgesamt 237 Juden, das sind 1,23 Prozent der Bevölkerung, festgestellt, während der Anteil der Juden im Herzogtum Nassau mit 7.252 Personen bei 1,57 Prozent lag.4

Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1887 betrug die Anzahl der in Idstein wohnenden Juden insgesamt 73, davon männlich 31 und weiblich 42, was bei einer Bevölkerungsgesamt-zahl von 2.357 Personen rund drei Prozent entsprach. Am 10. Oktober 1935 wurde die Zahl der 1934 in Idstein wohnhaften Juden mit 178 angegeben, davon etwa 100 im Kalmenhof. 1935 waren es 164 Personen, davon 101 im Kalmenhof.5

Unter Berufung auf das Edikt der herzoglichen Landesregierung vom 9. August 1817 gab der Idsteiner Stadtschultheiß Ackermann sämtlichen Schultheißen die vorgeschriebene Form der Führung der Kirchenbücher durch die Pfarrgeistlichen bekannt. Bei der Gelegenheit schrieb er jeder im Amt Idstein wohnenden Judenfamilie die Annahme eines eigenen Geschlechts- und Familiennamens zwingend vor. Der Name sollte von den „Juden in allen ihren Gliedern und Nachkommen unverändert fortgeführt werden und binnen 10 Tagen vom Tag der Verkündung dieses an bei 10 fl. Strafe bey hiesigem Vorsteher Nathan Meyer“ gemeldet werden.6 Als Ackermann jedoch 1822 „die Volkszahl in der Gemeinde Idstein“ zusammenstellte, waren von den neun jüdischen Familien nur zwei der Auflage nachgekommen.7

Vieh-, Landesprodukte- und Gusseisenwarenhandel, Textil- und Kurzwarenhandel, Häute- und Fellhandel sowie Lebensmittelhandel und das Schächten, verbunden mit Fleischhandel, waren die Haupterwerbszweige der Idsteiner Juden. Frauen erscheinen mit der Berufsbe-zeichnung „Näherin in fremden Häusern“ und „kleine Viehhändlerin“ im Gewerbsteuer-Kataster,8 im 20. Jahrhundert als „Verwaltungsangestellte“.

1923 sind unter den 121 für den Untertaunuskreis zum Viehaufkauf zugelassenen Händlern und Metzgern in Idstein sieben Juden ansässig. Drei davon arbeiteten im Auftrag anderer.9 Ein weiterer jüdischer Viehhändler hatte gerade in Idstein ein Anwesen erworben.10

Betsaal / Synagoge

Das Gebäude, das die israelitische Kultusgemeinde Idstein11 als Synagoge nutzte, ist seit 1939 in nichtjüdischem Besitz und seitdem Wohnhaus. Das Haus Felix-Lahnstein-Straße 112 ist ein teilunterkellertes traufständiges verputztes Fachwerkhaus mit zwei Vollgeschossen über Massivsockel auf der Westseite der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straße, eingebunden in die südlich und nördlich angrenzende Bebauung, mit überbauter Torfahrt an seiner Südseite und ohne die typischen äußeren Merkmale für einen Synagogenbau. Das Gebäude ist 10,20 Meter lang und 7,60 Meter tief. Laut Angaben der Katasterverwaltung handelt es sich bei dem Grundstück um die Parzelle 4659 im Kartenblatt (Flur) Nr. 68.

Nach Buck war der Vorgängerbau des heute als Synagoge bezeichneten Hauses Felix-Lahnstein-Straße1 seit 1710 das von der israelitischen Kultusgemeinde in Idstein als Versammlungsort benutzte Gebäude, ursprünglich ein kleineres Wohnhaus, in dem der jüdische Eigentümer der Gemeinde zu Kultuszwecken einen Raum zur Verfügung stellte. Nach etlichen Um- und Erweiterungsbauten nahm der Betsaal das ganze Obergeschoss ein.

Dieser bedeutende Umbau, der von der Straßenseite heute noch durch das höhere Obergeschoss ablesbar ist, erfolgte 1846/47. Sämtliche kleinen Räume im Obergeschoss wurden zu einem einzigen zusammengefasst. Nach Abnahme des Daches hatte man die Wände erhöht und einen neuen Dachstuhl aufgesetzt. Der so gewonnene Saal von ca. 77 Quadratmetern erhielt acht Fenster, fünf zur Straße und drei zum Hof. Wann die fünf straßenseitigen Sprossenfenster mit bombierten (nach außen gewölbten) Scheiben verglast wurden, ist unklar.13 Sie waren vor dem Pogrom und nach ihrer Zerstörung im November 193814 erneut bis nachweislich 199915 eingebaut. Diese Art der Verglasung lässt das Licht ungehindert in den Raum, verwehrt aber den Einblick von außen.

Die Inneneinrichtung der Synagoge war nach Osten orientiert. Sie wird mit je 20 Sitzplätzen für Männer beiderseits eines Mittelgangs und 18 Emporenplätzen für Frauen, einer Garderobe für 60 Personen, einem Thoraschrein, einem kombinierten Vorbeter- und Vorlesepult, einer

Gefallenengedenktafel, zwei Hängeleuchtern, sechs Seitenleuchtern, drei Kandelabern aus Kupfer, einem Schrank für Kultgeräte und einem Ofen angegeben.16

An Kultgegenständen werden aufgeführt: fünf Thorarollen, zwei Thorakronen, zwei Thoraschilder, zwei Lesefinger, 20 Thoramäntel, 100 leinerne Wimpel, zwei Thoraschreinvorhänge, zwei Decken für Lesepult, je eine Ewige Lampe, siebenarmiger Leuchter, Channukahleuchter, Jahreszeitleuchter, Weinbecher, Satz Aufrufplatten, Etrogbüchse und Hawdallahgarnitur sowie je zwei Megilloth, Paar Phylakterien und Schofarhörner, sechs Gebetmäntel, insgesamt 20 Gebetbücher und 10 Bände Pentateuch. Ein Teil der Gegenstände war aus Silber.17

Kurz vor den Gottesdiensten öffneten der Synagogendiener, seine Frau oder sein Enkel die Haustür des Gebäudes, um die Wartenden in den Vorraum einzulassen. Durch eine weitere Tür in der Rückwand des Gebäudes betraten die Gottesdienstteilnehmer den kleinen, ummauerten Hof hinter dem Haus, wo eine überdachte Holztreppe an der Gebäuderückwand nach oben zum Betsaal lief.18 1864, anlässlich der Volkszählung im Herzogtum Nassau, wird die Hausnummer „Judengasse 154 – Judenschule“ als „unbewohnt“ registriert.19

In den Jahren 1880, 1888, 1898 und 1902 sind Innenarbeiten in der Synagoge nachweisbar, die einen detaillierten Überblick geben über Gestaltung und Farbgebung der verschiedenen Räume.

Im Erdgeschoss lagen Vorplatz, Gemeindezimmer und Badezimmer mit Abort, im Obergeschoss der Betsaal. 1880 wurden der Vorplatz, das Gemeindezimmer und das Badezimmer ausgebessert und an Decken und Wänden einzelne Stellen verputzt. Im Gemeindezimmer er-hielten die Wände einen blauen Leimfarbanstrich, im Badezimmer wählte man gelbe und für den Vorplatz grünliche Leimfarbe. Sämtliche Decken wurden geweißt, Fenster mit Fensterfutter und Türen teils silbergrau, teils gelb mit Ölfarbe gestrichen. Weiter sind aufgeführt ein Kesseldeckel und eine Pumpe, die einen grünen Anstrich erhielt.

Im Juni 1888 wurde der Betsaal renoviert. Die Decke wurde mit Kalkfarbe, die Wände mit Leimfarbe angestrichen; insgesamt berechnet der Handwerker 188 Quadratmeter. Tür und sieben (!)20 Fenster mit Fensterfutter erhielten einen zweimaligen Ölfarbanstrich, dann hat man sie eichenholzartig „maserirt“ (gemasert) und einmal lackiert. „Altar“ (Vorbeter- und Vorlesepult) und „Heiligenschrank“ (Thoraschrein) wurden „nußbaumholzartig maserirt“, zwei Säulen zweimal mit Ölfarbe gestrichen und marmoriert. Das Gesims wurde dekoriert; leider fehlt die Angabe, wie diese Dekoration ausgesehen hat. Im Erdgeschoss wurden Kessel, Sockel und Abtritt von innen ausgebessert und neu angestrichen. Für alle diese Arbeiten waren 100 Mark vereinbart worden.

Eine weitere Zusammenstellung vom Juli 1888 gibt Details an, die zusätzlich gefertigt worden waren: Der Handwerker hatte eine hebräische Schrift aufgemalt, eine Krone vergoldet und innen rot gestrichen, fünf Leuchterarme „protsirt“ (bronziert), jeden für 60 Pfennig, und eine Tafel schwarz, deren Rahmen holzfarbig lackiert. Weiter hatte er sämtliche Bänke und einen Abschlag an der Treppe verkittet und einmal mit Ölfarbe angestrichen. Die Rechnung für die vorgenannten Arbeiten machte 37,50 Mark aus.21

Im August 1898 unterzog man die Idsteiner Synagoge „einer gründlichen Renovierung“; man hoffte, bis zum israelitischen Neujahr (Mitte September) mit den Arbeiten fertig zu sein. „Dabei wird auch der Gebetsaal durch Herrn Weierter mit entsprechenden Malereien versehen“, schrieb die Tageszeitung. Karl (Carl) Weierter (*1868) war sowohl Tünchermeister als auch Kunstmaler. So ist es wahrscheinlich, dass mit „entsprechenden Malereien“ Dekorationsmalereien gemeint sind. Ob die anlässlich der Untersuchung 1999 festgestellte Deckenbemalung des Betraums22 aus dieser Phase stammt, war bis jetzt nicht zu klären.

An die Stelle der Petroleumlampen trat 1898 elektrische Beleuchtung.23

Aus dem Jahr 1902 gibt es eine Zusammenstellung von weiteren Handwerksarbeiten in der Synagoge. Im Gang24 wurden die Decke ausgebessert und geweißt, die Wände grundiert und im Gegensatz zu 1880 nun-mehr tapeziert. Der Handwerker lieferte die Tapete und die dazugehörige Borte. Der Sockel wurde mit Leimfarbe gestrichen. Im Beratungszimmer25 wurden die Decke geweißt, die Wände gleichfalls grundiert und tapeziert. Türen, Fenster mit Futter, Bekleidungen, Lamperie und der Fußboden erhielten einen Ölfarbanstrich.26

Am Sonntag, 7. August 1921 konnte der zuständige Wiesbadener Rabbiner Dr. Lazarus in der Idsteiner Synagoge die schwarzmarmorne Gedenktafel mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der israelitischen Kultusgemeinde Idstein in Anwesenheit der Kultusgemeinde, des Vorstehers, des Bürgermeisters und einiger christlicher Idsteiner Bürger weihen. Die Namen der Gefallenen:

aus Idstein Manfred Frank, Sally Grünebaum, Leo Lahnstein, Rudolf Lahnstein, Siegfried Strauß und Gustav Wolf;

aus Esch: Julius Eschenheimer und Max Löwenstein.

Stifter der Gedenktafel war die israelitische Kultusgemeinde Idstein. Die Tafel wurde an der Nordseite des Betsaales angebracht und war eine Arbeit des Idsteiner Steinmetzbetriebs Theodor Link.27

Am frühen Morgen des 10. November 1938 wurde die Tür der Synagoge auf Geheiß von drei ortsfremden SA-Männern gewaltsam geöffnet. Lokale Parteigenossen hatten sie zuvor davon überzeugen können, dass die geplante Brandstiftung in der Synagoge infolge der engen Bebauung die gesamte Altstadt in Mitleidenschaft ziehen würde. Im Folgenden wurden sämtliche beweglichen Gegenstände des Betsaales durch die Fenster auf Hof und Straße geworfen und von einer dort versammelten größeren Menschenmenge weiter zerschlagen. Trümmer und Bücher wurden auf Wagen geladen, auf den nahe gelegenen Markt28 gefahren und dort verbrannt.29 Im Gebäude verbliebene, noch verwertbare Bretter, „kleinere, meistens wertlose Gegenstände, die nicht verbrannt werden konnten, [wurden] von den Anwohnern mitgenommen“,30 die Gefallenengedenktafel zertrümmert.

Am Nachmittag des 10. November 1938 wurden die Inneneinrichtungen und die Fenster der Häuser von fünf jüdischen Idsteiner Familien zerstört, teilweise auch Lebensmittelvorräte und Textilien vernichtet. Die Familien flüchteten am nächsten Tag nach Frankfurt.31

Das im Inneren verwüstete Synagogengebäude verkaufte der Vorsteher der jüdischen Gemeinde Idstein, Felix Lahnstein (Idstein 1892 – 1958 New York) am 25. Februar 1939 für 2.000,00 Reichsmark an den Schlosser Ernst Fritz und seine Ehefrau Klara.32

Mit der Verwüstung der Idsteiner Synagoge beim Novemberpogrom 1938 erlosch die israelitische Kultusgemeinde in Idstein. Langjährige Versuche der Stadt Idstein, das ehemalige Synagogengebäude zum Zweck der Einrichtung einer Gedenkstätte zu erwerben, sind bisher ohne Erfolg geblieben.

Weitere Einrichtungen

Weitere Einrichtungen

Der Kalmenhof

1888 kaufte eine Gruppe sozial eingestellter Frankfurter in Idstein den Stockheimer Hof, nach seinem zeitweiligen Eigentümer Freiherr Geheimrat Johann Heinrich von Kalm „Kalmenhof“ genannt, und eröffnete hier nach Gründung des „Vereins für die Idiotenanstalt Idstein“33 ein Heim für geistig behinderte Kinder jeglicher Konfession aus Frankfurt und Nassau. Der Verein wurde, besonders in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, aufs großzügigste unterstützt durch Spenden vor allem der Frankfurter jüdischen Bankiersfamilien Hallgarten und Speyer.34

Ab 1. Juli 1924 eröffnete das Heim für seine derzeit zwanzig israelitischen Zöglinge den Betrieb einer rituellen Küche mit eigener Köchin.35 Zu dieser neuen Abteilung wurden der kleine Speisesaal des „Pensionats“ und die in dem Anbau zwischen Pensionat und Stockheimer Hof gelegene Küche mit Nebenräumen genutzt. Die jüngeren jüdischen Heiminsassen erhielten Religionsunterricht durch den Idsteiner Kultuslehrer Josef Hes. Die Älteren besuchten die Gottesdienste in der Synagoge.36

Das private Heim für Psychopathen und Nervöse

In seinem 1929 von der Witwe des Professors Otto Neumann erworbenen Wohnhaus Lautzstraße 337 unterhielt Lehrer Josef Hes ein privates streng rituelles Heim für Psychopathen und Nervöse, dessen Anschrift noch im Adressbuch des Untertaunuskreises 1929 mit „Veitenmühlweg“ angegeben wird. Ob Hes das Heim vor dem Umzug in einem Privathaus im Veitenmühlweg betrieb oder ob die Adresse sich auf den Standort des Kalmenhofs im Veitenmühlweg bezieht, war nicht festzustellen.

Mikwe

Zur Synagoge gehörte ein Mikwe genanntes rituelles Tauchbad, das 1938 als „alt und längst verfallen“ bezeichnet wird.38 Mit Beschluss vom 7. Juni 1837 hatte die Regierung aus Gesundheitsgründen die Benutzung der bestehenden Mikwen generell verboten. Die jüdischen Gemeinden wurden aufgefordert, „andere heitzbare Badezimmer zu errichten„39. Ob das in den Handwerkerrechnungen von 1880 und 1888 erwähnte „Badezimmer“, der Kessel, der Kesseldeckel und die Pumpe auf eine Wiederbele-bung des rituellen Brauches hindeuten, bleibt unklar. Fest steht, dass die meisten Häuser der Gasse mit Brunnen im Keller versehen waren.40

Cemetery

Ursprünglich bestattete die israelitische Kultusgemeinde Idstein, zu der auch die in Esch wohnenden Juden zählten, ihre Toten auf ihrem Friedhof in Esch. 1887 konnte die Gemeinde einen Friedhof,41 umgeben von einer Bruchsteinmauer und ausgangs des Tiergartens an der Landstraße nach Esch gelegen, errichten.42 Die erste Beerdigung erfolgte Ende September 1887. 1938 wurde der Friedhof verwüstet, die Grabsteine im nahen Wald verstreut. Dieser jüdische Friedhof in Idstein wurde 1942 vom Kalmenhof gekauft und 1945 an die jüdische Vermögensverwaltung zurückgegeben.43 Die wieder zusammengetragenen Grabsteinreste und -sockel hat man an den Innenseiten der Friedhofsmauer aufgestellt;44 aus weiterem Grabsteinbruch wurde ein Mahnmal errichtet.45

Esch, Jüdischer Friedhof: Datensatz anzeigen
Idstein, Jüdischer Friedhof: Datensatz anzeigen

References

Weblinks

Sources

Bibliography

Illustration available

(in Bearbeitung)

Indices

Persons

Nassau-Idstein, Georg August Samuel Fürst von · Mayer · Aberle · Simon · Ackermann · Nathan Meyer · Karl Weierter · Carl Weierter · Lazarus, Paul · Frank, Manfred · Grünebaum, Sally · Lahnstein, Leo · Lahnstein, Rudolf · Strauß, Siegfried · Wolf, Gustav · Eschenheimer, Julius · Löwenstein, Max · Link, Theodor · Lahnstein, Felix · Fritz, Ernst · Fritz, Klara · Kalm, Johann Heinrich Freiherr Geheimrat von · Hallgarten, Familie · Speyer, Familie · Hes, Josef · Neumann, Otto, Witwe

Places

Esch · Frankfurt am Main

Sachbegriffe Geschichte

Idstein, Kalmenhof · Idstein, Stockheimer Hof · Idstein, Verein für die Idiotenanstalt Idstein · Erster Weltkrieg

Sachbegriffe Ausstattung

Garderoben · Thoraschreine · Vorbeterpulte · Vorlesepulte · Gedenktafeln · Gedenktafeln · Hängeleuchter · Seitenleuchter · Kandelaber · Schränke · Öfen · Thorarollen · Thorakronen · Thoraschilde · Lesefinger · Thoramäntel · Wimpel · Thoravorhänge · Decken · Lesepulte · Ewige Lampen · Siebenarmige Leuchter · Chanukkaleuchter · Jahrzeitleuchter · Weinbecher · Aufrufplatten · Etrogbüchsen · Hawdalah-Garnituren · Megillot · Phylakterien · Schofarot · Gebetmäntel · Gebetbücher · Pentateuch

Sachbegriffe Architektur

Fachwerkbauten · Vollgeschosse · Massivsockel · Torfahrten · Sprossenfenster

Fußnoten
  1. Buck, Die jüdischen Idsteiner, S. 2 ff.
  2. Nach den Angaben von Buck lag das Haus, das Mayer 1710 erwarb, in der Hinteren Borngasse, heute Felix-Lahnstein-Straße
  3. HHStAW 229, 596
  4. A. J. Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866. Wiesbaden 1870, Nachdruck 1980
  5. Hartter u.a., Reichspogromnacht in Idstein, S. 70
  6. StadtAI, Kasten Volkszählung vom 3. Dez. 1864, Faszikel Statistik, Zivilstandsverzeichnisse 1817-1820
  7. Möglicherweise griff hier auch erst die Verfügung von 1841.
  8. StadtAI, Gewerbsteuer-Cataster 1852, 1853, 1854
  9. Idsteiner Zeitung vom 30.9.1923
  10. Idsteiner Zeitung vom 16.6.1923
  11. Zur israelitischen Kultusgemeinde Idstein gehörten auch die im Nachbardorf Esch wohnenden Juden.
  12. Der Straßenname erinnert an den letzten Vorsteher der Idsteiner jüdischen Kultusgemeinde Felix Lahnstein (*Idstein 1892 +New York 1958).
  13. Bombierte Scheiben waren bis zum Felssturz 1928 im ganzen Obergeschoss des Idsteiner Rathauses eingesetzt.
  14. Hartter u.a., Reichspogromnacht in Idstein, S. 98. Im Widerspruch zur Aussage des Idsteiner Bürgermeisters im Schreiben an den Landrat vom 12.11.1938 gibt ein Zeitzeuge 2010 an, die Fensterscheiben der Synagoge seien anlässlich des Pogroms 1938 nicht zerstört worden.
  15. Untersuchungsbericht Idstein, Ehemalige Synagoge, S. 49
  16. Untersuchungsbericht Idstein, Ehemalige Synagoge, S. 49
  17. Die vorgenannten Gegenstände sind aufgeführt in einer Zusammenstellung der im Zuge der Schäden anlässlich der judenfeindlichen Ausschreitungen im November 1938 festgestellten Verluste. HHStAW 518, 1220. Schreiben der Jewish Restitution Successor Organization (JRSO) vom 25. März 1960 an den Regierungspräsidenten Wiesbaden - Entschädigungsbehörde.
  18. Diese Treppe wurde durch den ersten nichtjüdischen Eigentümer abgerissen und durch eine Treppe im Hausinneren ersetzt.
  19. StadtAI, Kasten Volkszählung vom 3. Dez. 1864
  20. Möglicherweise hat man im Zuge dieser Arbeiten eines der ursprünglich acht Fenster zugemauert.
  21. Manuale des Idsteiner Tünchermeisters Johann Winkler, 1875-1889 und 1881-1889 (Privatbesitz)
  22. Untersuchungsbericht Idstein, Ehemalige Synagoge, Abb. 20-23 und 25-30. Teilweise handelt es sich dabei um Schablonenmalerei.
  23. Idsteiner Anzeigeblatt vom 31.8.1898. Idstein wurde seit Ende April 1898 von einem eigenen Elektrizitätswerk mit elektrischem Licht versorgt.
  24. Der „Gang“ entspricht dem früher „Vorplatz“ genannten Raum.
  25. Das „Beratungszimmer“ entspricht dem früher „Gemeindezimmer“ genannten Raum.
  26. Manual des Idsteiner Tünchermeisters Johann Winkler von 1901-1910 (Privatbesitz)
  27. Idsteiner Zeitung vom 6.8.1921 und 8.8.1921
  28. Es handelt sich dabei um den Platz am Ende der Himmelsgasse/Anfang der Weiherwiese und nicht, wie oft irrtümlicherweise angenommen, um den heutigen König-Adolf-Platz am Rathaus.
  29. Nach dem Untersuchungsbericht Idstein, Ehemalige Synagoge, S. 66
  30. Hartter u.a., Reichspogromnacht in Idstein, S. 98 f., Bericht des Idsteiner Bürgermeisters an den Landrat in Bad Schwalbach vom 12. Nov. 1938
  31. Hartter u.a., Reichspogromnacht in Idstein, S. 96 ff.
  32. HHStAW 518, 1220
  33. Nach häufiger Namensänderung nennt sich die Institution heute (2021) „Vitos Kalmenhof-Krankenhaus“
  34. Verein für die Idiotenanstalt zu Idstein – Jubiläumsbericht 1888 – 1913, Idstein o. J., S. 13 und 14
  35. Idsteiner Zeitung vom 22.9.1924
  36. Freundlicher Hinweis von Herrn Werner Höhn im März 2010
  37. Idsteiner Zeitung vom 21.10.1929
  38. Lilienthal, Jüdische Wanderungen. – Lilienthal weiß von einer Renovierung der Synagoge 1935, die sich allerdings archivalisch nicht belegen lässt. Gleiches gilt für Arnsbergs Hinweis auf einen teilweisen Neubau im Jahr 1875.
  39. HHStAW, 229, 2507
  40. Freundliche Auskunft von Herrn Werner Höhn im März 2010
  41. Lage des Friedhofs: Am Forst hinter dem Tiergarten, Ortsausgang Richtung Waldems-Esch (ehemalige B 275), Flur 33, Flurstück 29, Größe 922 qm
  42. Sämtliche einschlägigen Publikationen nennen als Jahr der Einrichtung des Friedhofs „um 1874“. Lediglich Buck gibt 1887 an.
  43. Idsteiner Zeitung vom 28.5.1956
  44. StadtAI, Ordner Juden in Idstein und Region. Vermerk vom 12. Juli 1978
  45. Idsteiner Zeitung vom 18.3.1996
Recommended Citation
„Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis)“, in: Synagogen in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/syn/id/408> (Stand: 22.7.2022)