Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Kriegstagung der Deutschen Zentrale für Jugendfürsorge in Frankfurt, 7. - 9. Oktober 1915

Im Rathaus der Stadt Frankfurter am Main (Römer) tritt die „Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge“ zu einer Kriegstagung zusammen.

Gegenstand der Beratungen sind die Aufgaben der Jugendfürsorge nach dem Krieg, vor allem die der Kleinkinderfürsorge. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen der Tagung der „Deutsche Ausschuß für Kleinkinderfürsorge“ gegründet, der als Arbeitsgemeinschaft von Fachleuten aus den wichtigsten Organisationen der mit Fragen der Säuglings- und Kleinkinderfürsorge befassten öffentlichen und privaten Organisationen fungiert. Der Ausschuss versteht sich zusammen mit der „Auskunftsstelle für Kleinkinderfürsorge“ des ebenfalls 1915 ins Leben gerufenen „Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht“ in Berlin als Sachverwalter des „bevölkerungspolitischen und sozialhygienischen Motivs zur Gesunderhaltung des gesellschaftlichen Nachwuchses“ und arbeitet an der Schnittstelle zwischen den mit Fragen der Erziehung von Kleinkindern befassten Behörden und den in privater Trägerschaft befindlichen institutionellen Tagesbetreuungseinrichtungen.

Die Deutsche Zentrale für Jugendfürsorge entstand 1907 aus dem Zusammenschluss der seit 1901 bestehenden „Zentralstelle für Jugendfürsorge“ des Deutschen Zentralvereins für Jugendfürsorge. Maßgeblich vorangetrieben wurde dieser Zusammenschluss durch die Leiterin der Zentralstelle Frieda Duensing (1864–1921).
(KU)