Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Gründung des Hessischen Schneeschuhbundes in Bensheim, 3. Dezember 1911

Von begeisterten Skiläufern wird in Bensheim der „Hessische Schneeschuhbund“ gegründet. Der Gründung dieses Skiverbands gingen im Bereich des heutigen Hessen bereits mehrere lokale Gründungen von Skivereinen voraus. Der erste eigenständige Skiverein Hessens entstand 1905 mit dem Ski-Club Taunus, der bereits seit 1901 als Teil des 1895 ins Leben gerufenen Ski-Clubs Schwarzwald bestanden hatte. 1908 folgten in Kassel der WSV Kassel-Wilhelmshöhe und in Gießen der „Skiclub Wandervogel“, 1909 der WSV Gersfeld in der Rhön und 1911 der Skiclub „Rhön“ in Fulda und der Ski-Club Wetzlar. Auch an anderen Orten taten sich Skilauf-Begeisterte zusammen.

Ein zunächst regional beschränkter Zusammenschluss der Skivereine im Raum Frankfurt am Main (unter Beteiligung der lokalen Clubs aus Mainz, Darmstadt und anderen Städten) im Herbst 1911 bildet schließlich die Grundlage für die Gründung des Verbands Mitteldeutscher Skivereine (VMS) am 11. Mai 1912. Der VMS ist Vorläufer der im Frühjahr 1946 neu gegründeten „Arbeitsgemeinschaft Hessischer Skivereine“, die sich noch im selben Jahr in „Hessischer Skiverband“ umbenannte.

Die Popularität des Skifahrens hatte in Deutschland während der 1890er Jahre vor allem durch die Grönland-Durchquerung des norwegischen Polarforschers Fridtjof Nansen (1861–1930) im Jahr 1888/89 und sein Buch „Auf Schneeschuhen durch Grönland“ (1891) zugenommen. Im Zuge eines regelrechten „Nansenfiebers“ erfreute sich der Skilauf bald sprunghaft großer Beliebtheit und breitete sich von seinem Ursprung in Skandinavien bis in die österreichischen und bayerischen Alpen und in die Schweiz aus.
(KU)